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Für eine pestizidfbefreite Landwirtschaft

Vision Landwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem landwirtschaftlichen Pestizideinsatz befasst. Daraus sind der Pestizid-Reduktionsplan Schweiz und weitere Studien hervorgegangen. Sie zeigen, dass der Pestizideinsatz in der Schweiz stark reduziert werden kann und dass längerfristig eine Landwirtschaft ohne Pestizide möglich und nötig ist. Der weitgehende Verzicht auf Pestizide kann zukünftig der Schweizer Landwirtschaft zu wichtigen Marktvorteilen verhelfen.
Die Schweiz gehört zu den Ländern mit einem besonders hohen Pestizideinsatz. Ein grosser Teil dieses Gifteinsatzes ist nicht notwendig. Bis 2020 könnte er mit gut umsetzbaren Massnahmen um über 50% reduziert werden. Dies zeigt der Pestizid-Reduktionsplan Schweiz, den Vision Landwirtschaft im Mai 2016 publiziert hat.

Doch längerfristig braucht es einen Paradigmenwechsel. Eine Nahrungsmittelproduktion, die abhängig ist von einem permanenten Einsatz von Giften, hat keine Zukunft. Eine giftfreie Landwirtschaft ist keine Utopie, sondern machbar. Auch dies zeigen Studien u.a. von Vision Landwirtschaft, vor allem aber auch viele Landwirtschaftsbetriebe, die längst ohne Pestizide auskommen. Für die Vision einer pestizidfreien Zukunft der Schweizer Landwirtschaft konnte Vision Landwirtschaft fast 30 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt, Gesundheit, Technik und Konsum gewinnen. Nun braucht es noch die tatkräftige Unterstützung der Politik und der Bundesverwaltung. 

Die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft liegt in einer Qualitätsproduktion, welche sich vom Ausland absetzt - und dies nicht nur auf dem Papier, sondern mit handfesten Tatbeweisen. Eine pestizidfreie Produktion ist ein Alleinstellungsmerkmal, das für Mensch und Umwelt enormen Mehrwert bringt, das sich exzellent kommunizieren lässt und das sich viele KonsumentInnen wünschen. Kaum ein anderes Land hat so gute Voraussetzungen und so viele öffentliche Mittel, um eine solche Landwirtschaft zu realisieren wie die Schweiz. Es gibt also keinen Grund, noch länger mit einer engagierten Umsetzung zuzuwarten.
Beiträge zum Thema
NEWSLETTER 31.1. 2024

Eingeleitete Totalrevision der Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV) – Es droht eine Katastrophe für Mensch und Natur.

Eingeleitete Totalrevision der Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV) – Es droht eine Katastrophe für Mensch und Natur.

Georg Odermatt, Hans Maurer, Ralph Hablützel 

Mitte Dezember 2023 startete das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) die Vernehmlassung zu einer Totalrevision der Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV). Neu sollen Pflanzenschutzmittel (PSM), die in einem EU-Land bewilligt sind, grösstenteils prüfungslos in der Schweiz zugelassen werden. Nur schon in den Nachbarländern sind hunderte Pestizide mit 50 in der Schweiz nicht zugelassenen Wirkstoffen bewilligt. Darunter befinden sich mindestens 10 für Mensch und Natur sehr gefährliche Wirkstoffe.  Es droht eine Katastrophe für Mensch und Natur.

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23.11. 2023

Pestizidcocktail in Biotopen von nationaler Bedeutung

Pestizidcocktail in Biotopen von nationaler Bedeutung

Nur ein kleiner Teil der ausgebrachten Pestizide bleibt dort, wo sie sollten. Ein Teil der Gifte verdunstet und wird über die Luft weit in die Umgebung hinaus verfrachtet - auch in Biotope von nationaler Bedeutung, wie Messungen einer neuen Studie zeigen. In der Hälfte der untersuchten Biotope wurden die Pestizidgrenzwerte bis zu 25fach überschritten. Dabei fanden sich im Pestidzidcocktail bis zu 29 giftige Wirkstoffe oder deren unkontrolierbaren und gefährlichen Abbauprodukte gleichzeitig.

Am häufigsten waren Grenzwertüberschreitungen von besonders giftigen Insektiziden, allen voran das hochgiftige Cypermethrin, das gegen Insekten im Kartoffel-, Rüben-, Raps-, Gemüse- oder Obstanbau eingesetzt wird. Die meisten der stark belasteten Biotope sind wichtige Laichgebiete für Amphibien, von denen 70% in der Schweiz gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.

>> zur Medieninformation Oekotoxzentrum, Eawag, Dübendorf, 23.11.23

 >> zum Beitrag Echo der Zeit, SRF,  23.11.23

Verwandte Beiträge

FERNSEHBEITRAG 16.6. 2023

Erfolgsgeschichte von Hofläden in den Städten

Erfolgsgeschichte von Hofläden in den Städten

Das News-Magazin «10 vor 10» berichtet über die Erfolgsgeschichte von Hofläden in den Städten. Vision Landwirtschaft hat im Praxisprojekt «Pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft» einen wichtigen Grundstein für diese Erfolgsgeschichte gelegt.  

Anfang 2021 gründeten überzeugte und engagierte Bauern mit Unterstützung von Vision Landwirtschaft die Firma NatuRegio AG. Diese verfolgt das Ziel, ressourcenschonend produzierende Produzenten und nachhaltige, regional produzierte Nahrungsmittel unter dem neu geschaffenen Vertriebskanal «Holabox» zu bündeln und zu vermarkten. Auch den im Bericht erwähnten Pionierbetrieb der Familie Stucki hat Vision Landwirtschaft im Mai 2020 in einem Newsletter porträtiert.

>> zum Beitrag von 10vor10


Verwandte Beiträge

BEITRAG 26.2. 2023

Schädliche Pestizide in der Umwelt: Rechtsmängel, Vollzugsmängel, Verbesserungsmöglichkeiten

Schädliche Pestizide in der Umwelt: Rechtsmängel, Vollzugsmängel, Verbesserungsmöglichkeiten

Mit dem Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, der Verabschiedung der parlamentarischen Initiative 19.475 «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» und anderen laufenden Aktivitäten sind wichtige Massnahmen, zur Klärung «Verhältnis Umweltschutz – Landwirtschaft» als Antwort auf die Agrarinitiativen eingeleitet worden. Es besteht in der Umsetzung aber weiterhin ein grosser Klärungs- und Handlungsbedarf, um unerwünschte Nebenwirkungen des Pestizideinsatzes zu reduzieren.  Nötig sind weitere  Massnahmen, die das Zulassungssystem verbessern, vermehrte Massnahmen an der Quelle sowie eine Verhaltensänderung der Konsument*inne bewirken.

Der Beitrag von Dr. Hans Maurer, Chemiker & Rechtsanwalt, Zürich behandelt das Thema der Schädigung der Natur und Artenvielfalt durch Pflanzenschutzmittel und zeigt auf, wo Verbesserungsmöglichkeiten bestehen. 


Beitrag zu Pestiziden in der CH




PROJEKTBERICHT 27.9. 2022

Konzeptbericht Plattform Pestizide

Konzeptbericht Plattform Pestizide

In der Schweiz gibt es bisher noch keine fachbereichsübergreifende, unabhängige Organisation, die sich kritisch mit dem Thema Pestizide umfassend beschäftigt und der breiten Öffentlichkeit und interessierten Kreisen relevante Informationen und Dienstleistungen über Pestizide und alternative Pflanzenschutzstrategien zur Verfügung stellt. Diese Lücke gilt es zu schliessen. Das von Vision Landwirtschaft erarbeitete Konzept stellt dazu einen Vorschlag für eine unabhängige Plattform Pestizide zur Diskussion.

Das Etablieren einer Plattform Pestizide kann politische Entscheidungsprozesse und öffentliche Debatten befruchten und den Übergang zu einer auf agrarökologischen Prinzipien basierenden Landnutzung beschleunigen. Die Gründung der hier vorgeschlagenen Plattform erfordert aber ein Commitment und ein finanzielles Engagement von allen Partnerinstitutionen und Interessengruppen, die an der Bewältigung der vielschichtigen Herausforderungen im Zusammenhang mit Pestiziden und alternativen Pflanzenschutzstrategien interessiert sind.

Ziel der Plattform ist es, eine Koordinationsstelle zwischen Wissenschaft, NGOs, der landwirtschaftlichen Praxis sowie den Behörden und der Politik zu etablieren. Diese soll Fakten zu den vielschichtigen Aspekten von Pestiziden recherchieren, in Zusammenarbeit mit bestehenden Institutionen Fachinformationen aufarbeiten und entsprechendes Wissen der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Plattform bildet eine unabhängige Auskunft- und Informationsstelle und bietet interessierten Akteuren Dienstleistungen zu relevanten Themenfeldern an. In diesem Konzeptbericht stellen wir bedeutsame Themenfelder vor, bei denen aus unserer Sicht Handlungsbedarf besteht.

Konzeptbericht Plattform Pestzide





17.6. 2022

Helikopter-Sprühflüge im Wallis: Es müssen endlich Alternativen her.

Helikopter-Sprühflüge im Wallis: Es müssen endlich Alternativen her.

Vielerorts in Europa bereits verboten, im Wallis immer noch erlaubt: Mit Helikoptern werden Jahr für Jahr tausende Liter chemische Pestizide über die Weinreben versprüht. Das Problem ist, dass von den giftigen Pflanzenschutzmitteln nur ein kleiner Teil auf die Rebe gelangt, der grösste Teil wird vom Wind verweht, gelangt auf Hecken, Bäume, Boden, Häuser und in Gewässer. Experten für ökologische Landwirtschaft warnen seit Jahren vor den schädlichen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Umwelt. In der Reportage von Delinat erklären Michael Eyer (Biologe bei Vision Landwirtschaft), Eva Wyss (Landwirtschaftsexpertin bei WWF Schweiz), Alexandra Gavilano (Umweltwissenschaftlerin bei Greenpeace Schweiz) und der biodynamische Winzer Reto Müller, welche Probleme Helikopter-Sprühflüge mit sich bringen und wie der Weinbau in der Schweiz ökologischer werden könnte.

https://www.youtube.com/watch?v=-kYzMOJXN8I

Verwandte Beiträge

11.4. 2022

Europäische Kommission verbietet Verwendung von Sulfoxaflor-Insektiziden im Freien

Europäische Kommission verbietet Verwendung von Sulfoxaflor-Insektiziden im Freien

Die Europäische Kommission wird den Einsatz des insektiziden Wirkstoffs Sulfoxaflor im Freiland verbieten. Diese Entscheidung stützt sich auf mehrere kürzlich veröffentlichte wissenschaftliche Studien, in denen verschiedene negative Auswirkungen von Sulfoxaflor-Insektiziden auf Hummeln und Bienen festgestellt wurden.

«Schädliche chemische Pestizide werden entweder verboten oder ihre Verwendung wird eingeschränkt», erklärte EU-Gesundheitskommissarin Dr. Stella Kyriakides. Wissenschaftliche Schlussfolgerungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zeigten, dass die Verwendung von Sulfoxaflor im Freien für Hummeln und Solitärbienen schädlich sein könne.

Sulfoxaflor ist ein Wirkstoff, der - ähnlich wie die für die Freilandanwendung verbotene Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide - bestimmte Rezeptoren (nikotinische Acetylcholinrezeptoren; nAChR) der Nervenenzellen von Insekten blockiert und so die Weiterleitung von Nervenreizen stört.

Der Bienenforscher Dr. Michael Eyer, begrüsst diesen EU-Entscheid und hat eine Stellungnahme  zur bestäuberschädigenden Wirkung von Sulfoxaflor verfasst. In der Schweiz ist der Wirkstoff Sulfoxaflor gemäss PSMV, Anhang 1, nach wie vor erlaubt,  es sind jedoch bis jetzt keine Sulfoxaflor-Produkte zugelassen.

>> Stellungnahme Sulfoxaflor



FERNSEHBEITRAG 8.4. 2022

SRF: Gesundheitsgefahr Pestizide - «Prüfen die Behörden zu lasch?»

SRF: Gesundheitsgefahr Pestizide - «Prüfen die Behörden zu lasch?»

In einer ausgezeichneten Sendung zeigt «SRF Dok» die Gesundheitsprobleme auf, die im Zusammenhang mit der Pesitzidanwendung entstehen. Bäuerinnen und Bauern sind den Pestiziden besonders stark ausgesetzt, aber der Bund hat es nicht eilig, die Bevölkerung vor gesundheitsschädlichen Pestiziden zu schützen. Noch immer werden die Zulassungsdossiers mit den nötigen Angaben von den Bundesbehörden wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Wie lange noch?

23.2. 2022

Neuer Pestizidatlas Schweiz

Neuer Pestizidatlas Schweiz

Wir alle sind Teil eines riesigen Experiments, denn Pestizide finden sich mittlerweile überall - in der Luft, im Wasser, in der Natur, in unserem Essen und sogar im Urin – überall lassen sich Spuren von Pestiziden aus der Landwirtschaft nachweisen. Pestizide bedrohen die Artenvielfalt und was die Substanzen in unserem Körper bewirken, ist noch weitgehend unerforscht. Das uns die Gifte guttun ist aber eher unwahrscheinlich. Bei Insekten und Vögeln ist es längst kein Experiment mehr.  Pestizide aus der Landwirtschaft setzen nämlich der Natur derart zu, dass das Ökosystem aus dem Gleichgewicht fällt. Der von der Heinrich-Böll-Stiftung und Public Eye gemeinsam herausgegebene Schweizer Pestizidatlas zeigt Fakten und Trends auf und Experten erklären das Milliardengeschäft mit Pestiziden sowie die Folgen und Konsequenzen.

>> Schweizer Pestizidatlas

>> Textbeitrag Zulassungsverfahren von Vision Landwirtschaft 


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PROJEKTBERICHT 20.12. 2021

Schlussbericht Projekt «Pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft» 2017 - 2021

Schlussbericht Projekt «Pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft» 2017 - 2021

Das Projekt «Pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft» mit dem Ziel, in der Schweiz völlig auf Pestizide zu verzichten, wuchs aus dem im Mai 2016 von Vision Landwirtschaft veröffentlichten «Pestizid-Reduktionsplan Schweiz» heraus. Vision Landwirtschaft stand damals mit diesem Ziel noch weitgehend alleine da. Selbst bei vielen Partnerorganisationen galt ein Ausstieg aus der Pestizidwirtschaft eher als Utopie denn als eine realisierbare Vision. Die Meinung, dass Pestizide als letztlich unabdingbarer Kompromiss einer modernen Nahrungsmittelproduktion nötig sind, war bis in Umweltkreise hinein tief verankert. So richteten sie ihre Bemühungen lediglich auf Optimierung und Reduktion beim Pestizideinsatz.

>> Schlussbericht «Pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft» kurz (pdf)



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23.11. 2021

Pestizidstatistik 2020 des Bundes – genauer hinschauen lohnt sich

Pestizidstatistik 2020 des Bundes –  genauer hinschauen lohnt sich

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Verkaufsstatistik von Pflanzenschutzmitteln (PSM) für den Zeitraum von 2008 bis 2020 veröffentlicht. Die Gesamtverkaufsmenge sinkt weiter seit 2013. Das ist vordergründig erfreulich und zeigt, dass sich die gute Entwicklung fortsetzt.
Trotz der positiven Entwicklung bleiben die verkauften Mengen der besonders gefährlichen Wirkstoffe seit Jahren gleich. Dabei will gerade hier das BLW mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel einen Rückgang bewirken. 

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RADIOBEITRAG 5.8. 2021

Der Mix von Pestiziden kann die Wirkung fatal verändern.

Der Mix von Pestiziden kann die Wirkung fatal verändern.

Wenn Pestizide bloss einzeln betrachtet werden wird deren Wirkung auf die Bienen unterschätzt. In der Mischung liege die Gefahr zeigt eine neue Studie. Radio SRF sucht im Rahmen eines  Beitrages nach Antworten für das Zulassungsverfahren von Pestiziden. Die Sendung zeigt zudem auf, worauf Vision Landwirtschaft immer wieder hinweist: Es werden noch viele weitere Pestizid-Zeitbomben auf uns zukommen. Denn es weiss niemand, welche fatalen Auswirkungen aus den in die Umwelt versprühten Pestiziden entstehen können. Für Vision Landwirtschaft ist seit den Recherchen zum Pestizid-Reduktionsplan Schweiz klar, dass die Behörden weit davon entfernt sind, den Pestizideinsatz und dessen Auswirkungen auch nur annähernd unter Kontrolle zu haben. Deshalb müssen die Weichen Richtung Pestizidausstieg gestellt werden. 

>> zum Beitag von SRF1

10.2. 2021

Neue Studie: Öffentliche Plätze ganzjährig durch Pestizide belastet

Neue Studie: Öffentliche Plätze ganzjährig durch Pestizide belastet

In einer Studie konnten 32 verschiedene Pestizide auf 19 Kinderspielplätzen, vier Schulhöfen und einem Marktplatz nachgewiesen werden. Auf 23 von diesen 24 Flächen wurden das ganze Jahr hindurch Pestizide gefunden. Die Studie belegt erneut, dass die Pestizide leider nicht nur auf der vorgesehenen Fläche landen, sondern eben auch in Hausgärten, Wäldern oder Wohngebieten.

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2.2. 2021

Appell der Wasserversorger an Europas Regierungen, die Landwirtschaftspolitik nach dem Vorbild der Trinkwasserinitiative umzugestalten

Appell der Wasserversorger an Europas Regierungen, die Landwirtschaftspolitik nach dem Vorbild der Trinkwasserinitiative umzugestalten

Mit dem Appell an die EU, deutsche Bundesregierung sowie an Bund  und Parlament rufen die Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR) und die Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR) gemeinsam dazu auf, die notwendige Agrarrevolution nicht mehr länger hinauszuzögern.

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18.1. 2021

Herbizide vergiften Alpweiden

Herbizide vergiften Alpweiden

Zusammen mit zwei Experten besuchte der "Beobachter" Schwyzer Alpen. Sie trafen auf vergiftete Farne, Steinhaufen, Brennnesseln. 30 verschiedene Herbizide werden eingesetzt, um unerwünschte Kräuter abzutöten. Dafür verantwortlich sei jahrzehntelange Misswirtschaft. Und höhere Direktzahlungen.

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22.12. 2020

"Schweiz trödelt beim Verbot gefährlicher Pestizide"

Saldo verglich die Zulassungen von 900 Pestiziden in der Schweiz und in der EU. Dabei zeigte sich, dass in der Schweiz mindestens 50 hochgiftige Pestizide zugelassen sind. 12 davon sind in der EU verboten, weil sie für Mensch und Umwelt zu gefährlich sind.

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4.12. 2020

Eawag: Giftwirkung von Pestiziden auf Gewässerorganismen bisher "massiv unterschätzt"

Eawag: Giftwirkung von Pestiziden auf Gewässerorganismen bisher

Bisherige Messmethoden unterschätzten die Giftwirkung von Pestiziden in Oberflächengewässern "massiv", wie die Forschungsanstalt EAWAG heute mitteilte. Die Schäden, welche Pestizide an Wasserorganismen anrichten, sind also viel höher als bisher angenommen. Und dies vor dem Hintergrund, dass die meisten kleineren Gewässer in landwirtschaftlich intensiver genutzten Regionen der Schweiz ohnehin regelmässig weit über dem Grenzwert mit veritablen Pestizidcocktails belastet sind. 

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1.12. 2020

Pestizide: Handlungsunfähigkeit im Parlament

Pestizide: Handlungsunfähigkeit im Parlament

Seit bald einem Jahr versuchen Bundesrat und Parlament, der Trinkwasserinitiative (TWI) etwas entgegenzusetzen. Bisher ohne Resultat. Derweil trinken eine Million der Einwohner unseres Landes Trinkwasser, das über dem Grenzwert mit Pestiziden verseucht ist.

Die bürgerliche Mehrheit in der Wirschaftskommission des Nationalrats hat es mit ihrem neuesten Vorschlag sogar geschafft, selbst bestehendes Recht zum Schutz des Trinkwassers weiter zu verwässern. Dies zeigt ein neues Rechtsgutachten (Link unten).

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18.11. 2020

Pestizide in der Schweizer Luft

Pestizide in der Schweizer Luft

Nur ein kleiner Teil der ausgebrachten Pestizide bleibt dort, wo sie sollten. Ein Teil der Gifte verdunstet und wird über die Luft weit in die Umgebung hinaus verfrachtet - auch auf Biobetriebe, wie Messungen einer neuen Studie zeigen.

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9.11. 2020

Buch "Das Gift und Wir": Interview mit Andreas Bosshard zum Ausstieg aus der Pestizidwirtschaft

Buch

Der grossflächige Einsatz von Pestiziden bildet eines der düstersten Kapitel der Landwirtschaftsgeschichte. Warum die beharrenden Kräfte noch immer so gross sind, und warum der Ausstieg aus den Pestiziden sich dennoch durchsetzen wird erläutert Andreas Bosshard, Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft, in einem Kapitel des Buches «Das Gift und Wir»:

«Weniger ist mehr: Auf dem Weg zum Ausstieg aus der Pestizidlandwirtschaft.» >> Zum Text (pdf)

29.10. 2020

Einsatz problematischer Pestizide nimmt weiter zu statt ab

Einsatz problematischer Pestizide nimmt weiter zu statt ab

2019 sind weniger Herbizide verkauft worden. Das ist die gute Nachricht aus der neuen Pestizidstatistik des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW.
 
Nicht zurück gegangen sind dagegen die verkauften Pestizide mit besonderem Risikopotenzial. Dies entgegen den Zielen des bundesrätlichen Aktionsplanes zur Pestizid-Risikoreduktion. Die Mengen der eingesetzten Insektizide - sie sind für die Biodiversität besonders schädlich - haben 2019 sogar deutlich zugelegt. 

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RADIOBEITRAG 22.10. 2020

Landwirtschaft ohne Gift - ein Wunschdenken?

Landwirtschaft ohne Gift - ein Wunschdenken?

Kann man in der Landwirtschaft auf Pestizide verzichten? Radio SRF sucht im Rahmen eines Forum-Beitrages nach Antworten. Die einen sagen, ganz ohne gehe es nicht. Doch, das funktioniere, sagen die anderen. Bereits heute beweisen viele Landwirte, dass der pestizidfreie Anbau von Nahrungsmitteln funktioniert. Standortangepasste und robuste Sorten spielen dabei eine zentrale Rolle. Zudem wird einmal mehr klar, dass der Anbau von Monokulturen nicht zielführend ist. Die Landwirtschaft muss einen klaren Strategiewechsel einschlagen, weg von den Monokulturen, hin zur Kleinräumigkeit & Vielfalt, in welcher sowohl Nahrungsmittelproduktion, wie auch Biodiversität Platz finden.  

>> zum Beitag von SRF1

14.10. 2020

Bundesrat erlässt strengere Bestimmungen für die Ausfuhr von Pflanzenschutzmitteln

Bundesrat erlässt strengere Bestimmungen für die Ausfuhr von Pflanzenschutzmitteln

Der Bundesratsbeschluss ist ein positiver Schritt im Kampf gegen hochgefährliche Pestizide.  Für Atrazin, Diafenthiuron, Methidathion, Paraquat und Profenofos, welche bereits in der Schweiz verboten sind, heisst dies ab 2021, dass sie nicht mehr ins Ausland verkauft werden dürfen. Des Weiteren wird die Ausfuhr für 100 weitere Pestizide erschwert. Diese dürfen in Zukunft nur noch mit der Bewilligung des Einfuhrlandes aus der Schweiz exportiert werden.

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5.10. 2020

Zuckerrüben: Pestizide am Anschlag

Zuckerrüben: Pestizide am Anschlag

Die Viruskrankheit, die dieses Jahr in der Westschweiz viele Zuckerrübenfelder befallen hat, ist seit Jahrzehnten bekannt. Die Branche hat bisher blind der Agrochemie vertraut und ein hochgiftiges Pestizid dagegen eingesetzt. Trotz Gesprächen, die beispielsweise Vision Landwirtschaft mit den Produzenten führte, konnten sich ihre Vertreter nicht vorstellen, dass das Pestizid bald verboten werden könnte und dass die Agrochemie nicht rechtzeitig einen neuen Giftstoff auf den Markt bringen wird, wie das seit Jahrzehnten immer der Fall war. Genau das ist nun eingetreten. Nun ertönt der Hilfeschrei nach einer Notfallzulassung. Dies ist kein Weg in die Zukunft.

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18.8. 2020

Pestizid-"Infotafeln" von SBV & Co: Wildwuchs am Feldrand

Pestizid-

Einige Bauern stellten diesen Sommer vorgedruckte Tafeln an vielbegangenen Wegen auf. Sie folgten dabei einem Aufruf des Schweiz. Bauernverbandes (SBV). Mit den Tafeln sollte der Bevölkerung klar gemacht werden, dass eine Landwirtschaft ohne Pestizide nicht funktioniert. Die Idee stammt von der Agrochemie aus Deutschland, der SBV importierte sie zur Bekämpfung der Trinkwasserinitiative (TWI) in die Schweiz. Die "Infotafeln" enthalten nicht nur krasse Fehlinformationen, sondern sind mutmasslich auch illegal. Nun geht das TWI-Initiativkomitee rechtlich gegen den Tafel-Wildwuchs vor. Die Verantwortung muss wohl der SBV übernehmen. Er forderte die Bauern zu dieser illegalen Aktion auf.


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12.7. 2020

Pestizide auch in Mineralwasser

Pestizide auch in Mineralwasser

Pestizide sind überall. In Böden und in Gewässern oft in besonders hohen Konzentrationen. Aber selbst in Naturschutzgebieten, am Nordpol, in den Tiefen des Meeres lagern sich die Giftstoffe und ihre unzähligen Abbauprodukte ab. Wen wunderts, dass sie nun auch im Mineralwasser gesucht - und gefunden werden, wie die Sonntagszeitung aufgrund einer neuen Studie berichtet. 

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ZEITUNGSARTIKEL 2.6. 2020

Unerlaubt giftig – und doch in unserem Essen

Unerlaubt giftig – und doch in unserem Essen

Die Schweizer Agrochemie produziert und exportiert zahlreiche Pestizide, die hochgiftig sind und die deshalb in der Schweiz nicht eingesetzt werden dürfen. Über importierte Nahrungsmittel gelangen diese Gifte jedoch trotzdem wieder auf unseren Teller, wie eine neue Studie von Public Eye zeigt. Oft liegen die gemessenen Rückstände weit über den gesetzlich erlaubten Grenzwerten. Allerdings sind umgekehrt auch in der Schweiz zahlreiche hochgiftige Pestizide zugelassen, die im Ausland verboten sind. Da die Schweiz kaum Nahrungsmittel exportiert, richten wir immerhin im Ausland damit keinen Schaden an. Immer mehr Studien beweisen, dass der Pestizidcocktail, den wir tagtäglich über unsere Nahrung und unser Trinkwasser zu uns nehmen, gesundheitlich gravierende Folgen haben kann, auch in unserem Land. Viele Daten dazu werden aktuell noch unter Verschluss gehalten. Es ist zu befürchten, dass uns  noch weitere beunruhigende Nachrichten aus der grossen Black Box des globalen Pestizid-Business, bei dem die Schweiz ganz vorne mitmischt, erreichen werden.

>> Zum Artikel im Tages-Anzeiger
>> Zum Bericht von Public Eye

FERNSEHBEITRAG 27.5. 2020

Gift im Trinkwasser: Wasserversorgungen werden zum Sanierungsfall

Gift im Trinkwasser: Wasserversorgungen werden zum Sanierungsfall

Wie eine von der «Rundschau» durchgeführte Untersuchung auf Chlorothalonil-Rückstände im Trinkwasser zeigt, sind neun von zehn Proben höher belastet, als der gesetzliche Grenzwert erlaubt. Die Resultate der Untersuchung sind erschreckend. Am höchsten belastet ist das Trinkwasser in Kappelen im Berner Seeland. 2,2 Mikrogramm pro Liter, das ist 22-mal zu viel.

>> zum Beitrag SRF-Rundschau

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NEWSLETTER / NEWSLETTER 26.5. 2020

Regenerative Landwirtschaft – eine neue Bewegung am Landwirtschaftshimmel

Regenerative Landwirtschaft – eine neue Bewegung am Landwirtschaftshimmel

Immer mehr Bauern und Bäuerinnen hinterfragen das Credo: «Nur wenn wir düngen und spritzen sind gesunde Kulturpflanzen und hohe Erträge möglich». Braucht die Pflanze für ihr Gedeihen nicht etwas ganz anderes, nämlich einen gesunden, lebendigen Boden? Diese Überzeugung steht hinter der «regenerativen Landwirtschaft». Sie ist mittlerweile zu einer Bewegung angewachsen, zu der sich immer mehr LandwirtInnen hingezogen fühlen. Sie verzichten dabei freiwillig auf Pestizide und Kunstdünger. Im Zentrum steht ein gesunder, fruchtbarer Boden. Was regenerative Landwirtschaft ist, zeigt das Portrait eines Pionierbetriebes.

>> Ganzen Newsletter als PDF lesen

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27.2. 2020

Sinneswandel bei Agroscope: Spätes Bekenntnis zu pestizidfreier Landwirtschaft

Sinneswandel bei Agroscope: Spätes Bekenntnis zu pestizidfreier Landwirtschaft

Tragisch oder ein Freudenanlass? Noch bis vor einem Jahr hat Eva Reinhard, Direktorin der Forschungsanstalt Agroscope, bei jeder Gelegenheit behauptet: Eine Landwirtschaft ohne Chemie sei unmöglich. Ohne dauerndes Gifteln verhungere die Menscheit.
 
Jetzt kommt selbst Agroscope auf den Geschmack. Die Forschungsanstalt unterzeichnet ein Memorandum für eine pestizidfreie Landwirtschaft.  

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17.2. 2020

Eine nachhaltigere Landwirtschaft kann funktionieren

Eine nachhaltigere Landwirtschaft kann funktionieren

Dänemark zeigt, wie man die Umweltprobleme der Landwirtschaft mit konsequentem Handeln und deutlich weniger Geld tatsächlich lösen kann. Beispielsweise mit hohen Lenkungsabgaben. Die Schweiz drückt sich jedoch seit Jahren um dieses wirkungsvolle Instrument herum und setzt lieber auf oft völlig wirkungslose freiwillige Anreize. Die Hauptsache, der Geldmittelabfluss ist sichergestellt und alle sind beschäftigt mit dem aufwändigen Administration der immer zahlreicheren Anreizprogramme.

>> Zum Artikel in der NZZ

16.2. 2020

Pestizidverseuchtes Trinkwasser: Wasserversorger wollen Bundesbeamte verklagen

Pestizidverseuchtes Trinkwasser: Wasserversorger wollen Bundesbeamte verklagen

Ein erster Wasserversorger will gegen die fehlerhafte Pestizidzulassung durch Bundesbeamte in Bern klagen. Grund: Die verbreitete Pestizidverseuchung des Trinkwassers wird die Gemeinden in den nächsten zwei Jahren Hunderte von Millionen Franken kosten. Sie müssen ihre Wasserfassungen schliessen oder mit teuren Filtern aufrüsten. 

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17.1. 2020

Syngenta will Verbot von Chlorothalonil verhindern

Syngenta will Verbot von Chlorothalonil verhindern

Im Schweizer Mittelland ist ein Grossteil der Trinkwasserfassungen mit krebserregenden Abbauprodukten des Pestizids Chlorothalonil verseucht. Unzählige Fassungen werden in den nächsten Monaten geschlossen werden müssen. Dies wird exorbitante Kosten verursachen. Gemäss Verursacherprinzip müsste die Agroindustrie für diese Kosten aufkommen, doch ein entsprechendes Gesetz gibt es in der Schweiz nicht, die Bürger werden die Kosten tragen müssen.

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22.12. 2019

Pestizidverseuchtes Trinkwasser in der Schweiz viel weiter verbreitet als bisher bekannt

Pestizidverseuchtes Trinkwasser in der Schweiz viel weiter verbreitet als bisher bekannt

Leben Sie im Schweizer Mittelland? Dann ist die Chance nicht so klein, dass aus Ihrem Wasserhahn seit vielen Jahren Wasser strömt, das deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert pestizidbelastet ist. Wer es genauer wissen will, frage bei seinem Wasserversorger nach.

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16.12. 2019

Aktionsplan Pestizide des Bundes bleibt ohne Wirkung

Aktionsplan Pestizide des Bundes bleibt ohne Wirkung

Über 50 Massnahmen beinhaltet der Aktionsplan Pflanzenschutzmittel des Bundes. Vision Landwirtschaft hat diese scharf kritisiert, da sie praktisch wirkungslos seien. Die jetzt publizierten Pestizid-Verkaufszahlen bestätigen diesen Befund. Herbizide, Fungizide und Pestizide mit besonderem Risikopotenzial haben 2018, also im ersten Jahr, in dem der Aktionsplan richtig greifen sollte, sogar wieder zugelegt.

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12.12. 2019

Zulassung von Chlorothalonil wird mit sofortiger Wirkung entzogen

Zulassung von Chlorothalonil wird mit sofortiger Wirkung entzogen

Und es geht doch: Das erste Mal seit vielen Jahren hat das Bundesamt für Landwirtschaft BLW per sofort die Anwendung eines Pestizides verboten. Beim Wirkstoff Chlorothalonil, welcher im vergangenen Sommer diverse Trinkwasserquellen unbrauchbar gemacht hat (aufgrund zu hoher Rückstände), war der Druck der empörten Öffentlichkeit offenbar gross genug. Was mit Chlorothalonil möglich war, muss nun bei all den weiteren besonders üblen Pestiziden folgen. Es ist unabdingbar, dass Pestizide mit besonderem Risikopotential vom Markt verschwinden.

>> Zur Medienmitteilung des Bundes
>> Zum Artikel der NZZ

6.12. 2019

Keimhemmer Chlorpropham: Wie die Branchenorganisationen den Pestizidproblemen hinterher rennen

Keimhemmer Chlorpropham: Wie die Branchenorganisationen den Pestizidproblemen hinterher rennen

Das Beispiel des giftigen Keimhemmers Chlorpropham zeigt exemplarisch, wie viele landwirtschaftlichen Branchenorganisationen die Probleme im Umgang Pestiziden seit Jahren verschlafen haben. Heute müssen sie ihre ganze Energie ins Reagieren auf die überall hochgehenden Zeitbomben investieren, fürs Vorausdenken fehlen die Kapazitäten.

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6.12. 2019

Grosse Mängel bei der Pestizidkontrolle

Grosse Mängel bei der Pestizidkontrolle

Wegen eines mit dem Wirkstoff Fipronil verunreinigten Pflanzenschutzmittels starben im Kanton Aargau über 600'000 Bienen. Das Produkt war zwar vom BLW zugelassen, enthielt aber nicht diejenigen Inhaltstoffe, die angegeben waren.
Das BLW untersucht Pestizide nur stichprobenweise im Labor. So wurden während den Jahren 2014 - 2018 nur gerade 28 Produkte im Labor überprüft, wobei bei es bei 16 Produkten Abweichungen der Wirkstoffmengen gegenüber der Zulassung gab. Auf den Etiketten standen oftmals falsche Wirkstoffnamen, Konzentrationen oder Chargennummern.

>> Zum Artikel aus dem saldo




29.11. 2019

Chlorpropham - das Gift in den Kartoffeln

Chlorpropham - das Gift in den Kartoffeln

Chlorpropham ist hochtoxisch für Mensch und Tier. Der Wirkstoff schädigt Wasserorganismen mit langristifer Wirkung und gilt auch als krebserregend und organschädigend. In der Schweiz wird der Wirkstoff als Keimhemmer bei Verarbeitungskartoffeln eingesetzt. Die Pestizide werden dabei direkt in die Lagerhallen eingesprüht. Der Wirkstoff lagert sich nicht nur auf den Kartoffeln ab, sondern dringt auch ins Innere der Karfoffeln vor. - Später werden aus diesen Kartoffeln Pommes Frites für die menschliche Ernährung hergestellt.

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22.11. 2019

Wirtschaftsprüfer orten Mängel bei der Pestizidzulassung

Wirtschaftsprüfer orten Mängel bei der Pestizidzulassung

Immer wieder müssen Pestizidwirkstoffe vom Markt genommen werden, weil diese gefährlicher sind, als sie ursprünglich eingestuft wurden. Dass die Zulassungsverfahren Defizite aufweisen ist längst bekannt. - Nun aber werden diese von unabhängiger Seite bestätigt. Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG hat eine Evaluation verschiedener Bundesämter, darunter das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und das Bundesamt für Umwelt (Bafu) vorgenommen.

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17.11. 2019

Verbot des Pestizides Chlorothalonil durch Agrochemiefirmen blockiert

Verbot des Pestizides Chlorothalonil durch Agrochemiefirmen blockiert

Einmal mehr zeigt sich: Die Zulassung von Pestiziden ist eine skandalöse Fehlkonstruktion. Produktions- und Verkauffirmen haben weitgehenden Einfluss darauf, welche Stoffel zugelassen werden und welche nicht.

Es ist unbestritten, dass das krebserregende Fungizid Chlorothalonil so rasch als möglich verboten werden muss, weil das Gift und dessen Metaboliten nun plötzlich überall in Trinkwasserfassungen gefunden worden ist (notabene weil man erstmals begonnen hat, danach zu suchen).

Das BLW hat ein Verbot bis Oktober in Aussicht gestellt.

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14.11. 2019

Pestizidrückstände - schädlich für Mensch und Tier

Pestizidrückstände - schädlich für Mensch und Tier

Für Rückstände von Pestiziden und deren Metaboliten werden vom Gesetzgeber Grenzwerte festgelegt. Unterhalb dieser Grenzwerte gilt eine Exposition als unbedenklich. Die Ökotoxikologen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigen jetzt das Gegenteil auf. Bereits bei Konzentrationen, die bis zu 10'000-fach unter den heutigen Grenzwerten liegen, können Pestizide bei sensiblen Organismengruppen Schäden hinterlassen. Die Erkenntnisse stellen die bisherige Zulassungspraxis, bei der laufend weitere gravierende Unzulänglichkeiten festgestellt werden, damit grundlegend in Frage. Die Behörden verletzten offensichtlich das Vorsorgeprinzip, das eine rechtlich zentrale Grundlage der Zulassung darstellt. In den USA könnten solche Unterlassungen mit Massenklagen belangt werden. In der Schweiz sind die Chancen gross, dass noch jahrelang weitergewurstelt wird von den zuständigen Bundesbehörden, weil griffige Rechtsinstrumente fehlen.     

>> Zum Bericht in Bioökonomie
>> Zur Originalstudie in englischer Sprache

10.11. 2019

Forscher fordern viel tiefere Grenzwerte für Pestizide

Forscher fordern viel tiefere Grenzwerte für Pestizide

Von hochgiftigen Insektiziden sind bereits wenige Billiardstelgramm in einem Liter Wasser für Kleinlebewesen in Bächen und Flüssen tödlich. Bisher konnte man solche winzigen Mengen gar nicht messen. Nun haben ETH-Wissenschaftler neue Messmethoden entwickelt und damit Bäche in der Schweiz untersucht. Das überraschende Resultat: Fünf von sechs Bächen enthielten insgesamt neun dieser hochgiftigen Insektizide und dabei in Konzentrationen, die über den für Kleinlebewesen tödlichen Werten lagen.

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7.11. 2019

Wasserversorger verlangen Klarheit zu bewilligten Pestiziden

Wasserversorger verlangen Klarheit zu bewilligten Pestiziden

Die Grundwasserbelastungen durch verschiedene Pestizide und deren Abbauprodukte zeigen immer wieder auf, dass das Schweizer Grund- und Trinkwasser nicht umfassend geschützt und überwacht ist. Die Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR) verlangt nun vom Bund die bisher unveröffentlichten Angaben zu zugelassen Pestiziden. Nur so können die Schweizer Wasserversorger ihren Versorgungsauftrag vollständig erfüllen.

>> Zur Medienmitteilung des AWBR
>> Zum Antrag ans BLW

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6.11. 2019

Langzeitverhalten von PSM-Metaboliten im Grundwasser

Langzeitverhalten von PSM-Metaboliten im Grundwasser

Im Rahmen einer Pilotstudie hat der SVGW, zusammen mit weiteren Akteuren, das Langzeitverhalten von Pestiziden und deren Metaboliten im Grundwasser untersucht. Die Untersuchungen zeigen auf, wie langlebig Metaboliten sein können. So können zum Beispiel Chloridazon-Metaboliten, auch Jahre nach einem Anwendungsstopp, in unveränderten Mengen im Grundwasser gefunden werden.

Zum Zeitpunkt der Zulassung von Pestiziden ist über die Langzeitwirkungen meist  nichts  bekannt, was für Mensch, Tier und Umwelt gravierende Folgen haben kann!

>> Zum Bericht von Aqua & Gas

24.10. 2019

Hunderttausende Bienen mit Fipronil vergiftet

Hunderttausende Bienen mit Fipronil vergiftet

Ein falsch deklariertes, von einer Briefkastenfirma importiertes Spritzmittel, das jedermann kaufen kann, vergiftete hunderttausende Bienen. Wieviel von dem Insektengift bereits verkauft und wo es überall eingesetzt wurde, weiss niemand - weder das zuständige Bundesamt für Landwirtschaft noch die Verkäuferin fenaco. Das Beispiel zeigt exemplarisch, wie enorm fahrlässig in der Schweiz mit hochgiftigen Pestiziden umgegangen wird. Der Pestizideinsatz in der Schweiz ist eine komplette Blackbox mit unzähligen Zeitbomben, die noch auf uns warten. Jedes Mal, wenn eine hochgeht, wiegeln die Behörden ab oder üben sich in Schadensbegrenzung, statt endlich die unhaltbaren Zustände an der Wurzel anzugehen.

>> Zur Berichterstattung von 20 Minuten

8.10. 2019

Getreideanbau: Es geht auch ohne Pestizide

Getreideanbau: Es geht auch ohne Pestizide

Die Landwirte beweisen es. Es geht ohne Pestizide. Bauer Hans Egli aus Steinmaur baut fürFredy Hiestand pestizidfreies Getreide an. Konnte er früher einmal mit der Spritze übers Feld fahren, so setzt er heute den Striegel ein um seinen Weizen unkrautfrei zu halten.

Für den pestizidfrei produzierten Weizen bezahlt Fredy Hiestand acht Franken mehr pro 100 kg und meint dazu: "Wir übernehmen den Aufpreis bis jetzt vollständig, da wir der Meinung sind, dass endlich etwas passieren muss."

>> Zum Artikel im Tages-Anzeiger



7.10. 2019

Eine Landwirtschaft ganz ohne Pestizide?

Eine Landwirtschaft ganz ohne Pestizide?

Gibt es eine Landwirtschaft ganz ohne Pestizide? Der deutsche Sender 3sat sucht im Rahmen eines nano-Beitrages nach Antworten und wirft dabei einen Blick in die Schweiz. Bereits heute beweisen viele Landwirte, dass der pestizidfreie Anbau von Nahrungsmitteln funktioniert. - Standortangepasste und robuste Sorten spielen dabei eine zentrale Rolle. Zudem wird einmal mehr klar, dass der Anbau von Monokulturen nicht zielführend ist. Die Landwirtschaft muss einen klaren Strategiewechsel einschlagen, weg von den Monokulturen, hin zur Kleinräumigkeit & Vielfalt, in welcher sowohl Nahrungsmittelproduktion, wie auch Biodiversität Platz finden. 

>> Zum Beitrag von "nano"

20.9. 2019

Insektizide schädigen Vögel auch direkt

Insektizide schädigen Vögel auch direkt

Insektizide schädigen Vögel nicht nur indirekt, indem sie die Insektenpopulationen dezimieren und damit die Nahrungsgrundlage der Vögel zerstören. Eine Forschungsgruppe aus Kanada hat nun erstmals aufgezeigt,  dass bereits kleinste Mengen von sehr langlebigen Insektizid-Rückständen das Verhalten von Zugvögeln verändern und damit ihre Überlebenswahrscheinlichkeit stark reduzieren können.

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17.9. 2019

Pestizidverseuchtes Trinkwasser viel weiter verbreitet als vermutet

Pestizidverseuchtes Trinkwasser viel weiter verbreitet als vermutet

"Alles noch viel schlimmer?" titelt der "Kassensturz" seine jüngsten Enthüllungen über Pestizide im Trinkwasser. Offenbar trinken Hunderttausende von Menschen aufgrund einer fahrlässigen Zulassung des Fungizids Chlorothalonil in unserem Land übermässig pestizidbelastetes Trinkwasser.
Die TV-Sendung macht auf bestürzende Weise deutlich: Das gesetzlich verankerte Vorsorgeprinzip wird von Bundesbehörden mit Füssen getreten. Sie reagieren erst, wenn die Probleme und der öffentliche Druck zu gross werden.  

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3.9. 2019

Gemeinden drehen wegen Pestiziden Wasserpumpen und Brunnen ab

Gemeinden drehen wegen Pestiziden Wasserpumpen und Brunnen ab

Beim Pestizidproblem jagt eine Schlagzeile die nächste. «Pestizid-Cocktail in Bächen gefährdet das Trinkwasser», titelten die Medien im Frühling. Wenig später hiess es: «Pestizide: Gefahr auch im Grundwasser». Nun werden acht Brunnen in Andelfingen (ZH) trockengelegt. Auch das Trinkwasserpumpwerk in Neftenbach (ZH) wurde kürzlich abgeschaltet . Pfäffikon (ZH) meldete, dass Wasser aus einem Pumpwerk erhöhte Rückstände des Pestizids aufgewiesen habe und abgedreht werden musste. Auch andernorts machen die Pestizidwerte im Wasser Probleme. Pestizide beschäftigen das ganze Land!
Nicht überrascht von diesen Problemen dürfte der überzeugte Biolandwirt Ralph Hablützel aus Dättlikon (ZH) sein. Er zeigt im Interview, dass auch eine Landwirtschaft ohne permanenten Pestizideinsatz funktioniert - sogar beim anspruchsvollen Anbau von Tafelobst.

>> Zum Landbote-Artikel




30.8. 2019

Agrarlobby: Mit Fake News gegen eine wirksame Pestizidreduktion

Agrarlobby: Mit Fake News gegen eine wirksame Pestizidreduktion

Mit Halbwahrheiten und Fehlinformationen versuchen Bundesamt für Landwirtschaft, Agroindustrie und konservative Bauernorganisationen, die katastrophale Bilanz der Schweiz im Umgang mit Pestiziden schönzureden. In einem gut recherchierten Artikel zeigt der Beobacher die Machenschaften der Pestizidlobby auf. Millionenteure PR-Kampagnen sollen ein Ja zur Trinkwasserinitiative erzwingen und selbst einen weniger weitgehenden Gegenvorschlag des Parlamentes verhindern. Hauptsache, das Geschäft mit der Vergiftung der Landschaft floriert weiterhin ungehindert.

>> Zum Beobachter-Artikel

29.8. 2019

Pestizide: Raus aus der Sackgasse

Bei den Pestiziden weist die Schweiz im Vollzug der Gesetze und Verordnungen gravierende Lücken auf. De facto weiss und kontrolliert niemand, wo welche Pestizide in die Landschaft ausgebracht werden, und Informationen werden, wo sie überhaupt vorliegen, von Behörden teils vorsätzlich zurückgehalten.

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STUDIE 15.8. 2019

NAQUA: Schweizer Grund- und Trinkwasser durch Überdüngung und Pestizide in Gefahr

NAQUA: Schweizer Grund- und Trinkwasser durch Überdüngung und Pestizide in Gefahr

Die neueste, umfangreiche NAQUA-Untersuchung des Bundes zeigt, dass "vor allem Nitrat und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln die Grund- und Trinkwasser-Qualität nachhaltig beeinträchtigen". Selbst der Bund, der eigentlich für einwandfreies Trinkwasser zuständig wäre, bezeichnet die Situation als gravierend.

Lösungen bietet er bisher allerdings nicht an. Sein mehr als halbherziger "Aktionsplan Pflanzenschutzmittel" mit den unzähligen unverbindlichen oder wenig wirksamen Massnahmen jedenfalls wird an der unhaltbaren Situation kaum etwas ändern. Lösungsperspektiven zeigen derzeit nur die beiden Pestizidinitiativen auf.

>> Zum NAQUA-Bericht
>> Zur Berichterstattung in der NZZ
>> Zur Berichterstattung bei SRF
>> BZ: Berner Wasserversorger fordern Pestizidverbot

30.7. 2019

Trinkwasserinitiative nützt Natur und Landwirtschaft

Trinkwasserinitiative nützt Natur und Landwirtschaft

Der Verband der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) ist überzeugt, dass die Trinkwasserinitiative sowohl für die Umwelt, wie auf für die Schweizer Landwirtschaft ein grosser Gewinn wäre. Die Fachleute stützten sich dabei auf ein ausführliches Rechtsgutachten, sowie auf die von Agroscope durchgerechneten Szenarien, welche bei einer Annahme der Initiative zum Tragen kämen.

>> Zum Blogeintrag von Aqua et Gas

17.7. 2019

Auch swisscleantech fordert eine nachhaltige Landwirtschaft

Auch swisscleantech fordert eine nachhaltige Landwirtschaft

Der Verband swisscleantech setzt sich für eine nachhaltige Wirtschaft ein. Der Geschäftsführer Christian Zeyer erklärt, warum gerade die Landwirtschaft nachhaltiger werden muss und welche neuen Technologien helfen können, den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger auf ein Minimum zu reduzieren.

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10.7. 2019

Zwei Drittel der St. Galler Bäche zu stark mit Pestiziden verseucht - Industriechemikalien und Medikamente von untergeordneter Bedeutung

Zwei Drittel der St. Galler Bäche zu stark mit Pestiziden verseucht - Industriechemikalien und Medikamente von untergeordneter Bedeutung

Pestizide überschreiten in zwei Drittel der St. Galler Bäche die gesetzlichen Anforderungen, im extremsten Fall um den Faktor 160. Untersucht wurden 78 kleinere Bäche im Kanton.
Erstmals hat das kantonale Amt für Wasser und Energie einige der Gewässer auch auf Medikamente und Industriechemikalien analysiert. Im Vergleich mit Pestizide waren sie deutlich weniger bedeutsam. Von den 109 identifizierten Stoffen war der Grossteil Pestizide, nämlich 74 verschiedene Giftstoffe; von den Industriechemikalien und Medikamenten waren es dagegen "nur" 35.  
Der Grossteil der Pestizide dürfte aus der Landwirtschaft stammen, aber auch Private und Gärtner seien in der Pflicht.

>> Zur Mitteilung des Kantons

FERNSEHBEITRAG 8.7. 2019

Pestizidrückstände in Haarproben von Parlamentariern

Pestizidrückstände in Haarproben von Parlamentariern

Im Rahmen der Nationalratsdebatte zu den beiden Pestizidinitiativen führte der RTS (Radio Télévision Suisse) eine spannende Untersuchung durch. Von neun welschen Parlamentariern wurden Haarproben entnommen und auf Pestizidrückstände untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass nur gerade zwei Proben keine Pestizidrückstände aufwiesen. Fünf Proben enthielten Rückstände von einem Neonicotinoid-Wirkstoff, während in zwei Proben sogar drei Neonicotinoid-Wirkstoffe nachgewiesen werden konnten.

>> Zum Beitrag von RTS

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20MINUTEN / TAMEDIA / 3.7. 2019

Forscher geben einer pestizidfreien Landwirtschaft grosse Chancen

Forscher geben einer pestizidfreien Landwirtschaft grosse Chancen

«Um den Weg für eine Zukunft ohne Pestizide freizumachen, muss die Schweizer Landwirtschaft einen viel grösseren Schwerpunkt auf resistente Obst- und Gemüsesorten setzen», sagt Pflanzenzüchterin Monika Messmer an einer Informationsveranstaltung des Forschungsinstitutes für Biologischen Landbau FiBL.
In einer Reihe von Vorträgen zeigten WissenschafterInnen auf, wo die Herausforderungen einer pestizidfreien Nahrungsmittelproduktion liegt. Wenn die Schweizer Landwirtschaft in Zukunft am Markt eine Chance haben wolle, müsse sie als Pionier diesen Weg vorangehen.

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NEWSLETTER / 1.7. 2019

Der Weg zur pestizidfreien Weinproduktion

Der Weg zur pestizidfreien Weinproduktion

Neben dem Obst- und Gemüsebau werden im Weinbau die meisten Pestizide eingesetzt. Als entsprechend anspruchsvoll gilt es, auf diese Giftstoffe zu verzichten. Immer mehr Pioniere zeigen, wie dies möglich ist. Einer, der diesen Weg besonders erfolgreich gegangen ist, ist der Winzer Bruno Martin aus Ligerz. Dank seiner sorgfältigen Pflege der Bodenbiodiversität kann er sogar auf Dünger verzichten. Damit weist er den Weg zu einer giftfreien, ressourcenschonenden Landwirtschaft der Zukunft, die mit der Natur statt gegen sie arbeitet und die dadurch auch weniger Kosten verursacht – bei der Produktion wie in der Umwelt.

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27.6. 2019

SBB wird pestizidfrei

SBB wird pestizidfrei

Während das Parlament endlos über das Pestizidproblem in der Landwirtschaft debattiert und sich auf Druck von  Agroindustrie und rückwärtsgewandten Bauernorganisationen zu keinerlei verbindlichen Massnahmen durchringen kann, handelt die SBB:  Bis 2025 wollen die Bundesbahnen ganz auf das umstrittene Herbizid Glyphosat verzichten. Die SBB waren der grösste private Abnehmer von Glyphosat. Sie setzten es zur Unkrautbekämpfung auf den Geleisenalagen ein.

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21.6. 2019

Nach harscher Kritik lässt Bund Pestizid-Zulassungpraxis am Bundesamt für Landwirtschaft überprüfen

Nach harscher Kritik lässt Bund Pestizid-Zulassungpraxis am Bundesamt für Landwirtschaft überprüfen

Kantonschemiker und Umweltorganisationen werfen dem Bundesamt für Landwirtschaft seit Jahren Intransparenz und fehlende Unabhängigkeit vor.  Dies habe immer wieder zu gravierenden Fehlern bei der Zulassung besonders kritischer Pestizide geführt. Nun reagiert der Bund und durchleuchtet das Amt.

>> Mehr in der Sendung 10vor10

21.6. 2019

Schweizer Obst und Gemüse stärker pestizidbelastet als Importe aus der EU

Schweizer Obst und Gemüse stärker pestizidbelastet als Importe aus der EU

Von 185 Früchte- und Gemüseproben aus der Schweiz mussten 12,0 bzw. 11,9% wegen überhöhter Pestizidwerte beanstandet werden. Bei Importen aus dem EU-Raum waren es dagegen nur halb so viele Beanstandungen, nämlich 7% beim Gemüse und 5% bei den Früchten. Zudem seien in der EU viele Wirkstoffe verboten, die in der Schweiz zugelassen seien. Dies schreibt der Tages-Anzeiger in einer Zusammenstellung zum Pestizideinsatz in der Schweiz.

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FERNSEHBEITRAG 21.6. 2019

SRF-Arena zu den Pestizidinitiativen: Bauernverband in der Defensive

SRF-Arena zu den Pestizidinitiativen: Bauernverband in der Defensive

Die Angriffe gegen die beiden Herren vom Bauernverband und der SVP waren heftig: Maya Graf, Biobäuerin und Nationalrätin, und Jean-Denis Perrochet, Winzer und Initiant der Pestizidinitiative, warfen Bauernverbandspräsident Markus Ritter und SVP-Nationalrat und Bauer Marcel Dettling emotional und mit starken Argumenten vor, jegliche Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Agrarpolitik zu blockieren und den Kopf vor den unbestrittenen Umweltproblemen der Schweizer Landwirtschaft weiterhin stur in den Sand zu stecken. 

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ZEITUNGSARTIKEL 15.6. 2019

Trinkwasserinitiative: Es ist Zeit zu Handeln!

Trinkwasserinitiative: Es ist Zeit zu Handeln!

Im Jahre 2008 hat der Bund die Umweltgesetzgebung mittels Umweltzielen konkretisiert. Bis heute verfehlt die Schweizer Landwirtschaft diese Umweltziele in weitem Ausmass. Hauptursache ist eine verfehlte Agrarpolitik mit ihren unzähligen Fehlanreizen zu umweltschädlichem Verhalten. Die Trinkwasserinitiative (TWI) will nichts anderes, als das 20-jährige Versagen der Agrarpolitik durchbrechen: Die Agrarpolitik soll endlich die Umweltgesetze und die Verfassung respektieren, wie es eine Kolumne der NZZ auf den Punkt bringt.

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13.6. 2019

Neue Agroscope-Studie: Trinkwasserinitiative kann Umweltprobleme der Schweizer Landwirtschaft endlich lösen

Neue Agroscope-Studie: Trinkwasserinitiative kann Umweltprobleme der Schweizer Landwirtschaft endlich lösen

Die offizielle Agrarpolitik verspricht seit 20 Jahren eine nachhaltige Landwirtschaft. Bis heute hat sie dieses Versprechen nicht eingelöst, im Gegenteil, ein Grossteil der Gelder schwächt eine nachhaltige Produktion. Eine aktuell publizierte Studie der Agroscope zeigt, dass ein Ja zur Trinkwasserinitiative (TWI) den Bund zwingen würde, endlich die Steuergelder konsequent für eine nachhaltige Landwirtschaft einzusetzen.

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SRF / FERNSEHBEITRAG 12.6. 2019

Massiver Rückgang von Fischen in Schweizer Fliessgewässern durch den Einsatz von Pestiziden

Massiver Rückgang von Fischen in Schweizer Fliessgewässern durch den Einsatz von Pestiziden

Das Eidgenössische Wasserforschungsinstitut Eawag hat einmal mehr die Auswirkungen von Pestiziden auf Schweizer Fliessgewässer untersucht und ist auf erschreckende Resultate gestossen. Rückstände von Dutzenden Pestiziden führen zu einem massiven Rückgang von Kleinstlebewesen in unseren Gewässern. Die Folge davon ist das Verschwinden von Fischen, wie zum Beispiel der Forelle – ihr fehlt die Nahrungsgrundlage.

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31.5. 2019

Obstbau: Blühstreifen ersetzen Insektizide

Obstbau: Blühstreifen ersetzen Insektizide

Intensiv bewirtschaftete Obstanlagen führen zu einer massiven Reduktion der Biodiversität und zu einer starken Abhängigkeit von externen Inputs wie Pestiziden und Mineraldünger. 

Nun zeigen innovative Obstproduzenten, dass mit einem zukunftsweisenden Management im Obstbau mittels Blühstreifen die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität nachhaltig verbessert werden können. Auf Insektizide kann so ganz verzichtet werden. Nicht nur wirtschaftlich ist die Methode interessant, sondern sie bringt auch markante Vorteile für Umwelt und Gesellschaft.

 >> Mehr Informationen in der Bauernzeitung

16.5. 2019

Trinkwasserinitiative bedroht Geschäftsmodell der Agroindustrie

Trinkwasserinitiative bedroht Geschäftsmodell der Agroindustrie

Kein Konzern verdient mehr Geld an der Schweizer Landwirtschaft als der Agrarmulti Fenaco. Milliarden von Franken sind es, die für den Zukauf von Futtermitteln, Düngern, Pestiziden etc. von Schweizer Bauernhöfen an den gewieften Agrarmulti fliessen. Je industrieller die Produktion, desto rentabler das Geschäft.

Wenn dagegen in Zukunft weniger umweltschädliche Hilfsmittel eingesetzt werden sollen, wie das die Trinkwasserinitiaitve (TWI) will, geht das für Fenaco, Syngenta & Co. direkt ans Eingemachte. 
 

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29.4. 2019

IPBES: Artenverlust ebenso gravierend wie Klimawandel

IPBES: Artenverlust ebenso gravierend wie Klimawandel

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES präsentiert diese Tage in Paris seine globale Analyse zum Zustand der Biodiversität. IPBES-Präsident Sir Robert Watson warnte zum Auftakt der Konferenz vor einem weltweiten Zusammenbruch der Artenvielfalt. Sie befinde sich in einer schwerwiegenden Notlage, bei der ein ebenso energisches Handeln nötig sei wie beim Klimawandel.

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ZEITUNGSARTIKEL 27.4. 2019

Neues Label für pestizidfreie Produktion

Neues Label für pestizidfreie Produktion

"Der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft gerät zunehmend in die Kritik. In fast allen Böden und Gewässern des Landes sind Rückstände zu finden", schreibt der Landbote. Und berichtet darüber, dass immer mehr Bauern von den Pestiziden wegkommmen wollen. Einer davon ist der Winzer Roland Lenz, der im Thurgau einen der grössten Weinbaubetriebe bewirtschaftet.

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24.4. 2019

"Die Hälfte aller BewohnerInnen konsumieren Trinkwasser mit Pestizidrückständen"

Zu diesem Schluss kam gemäss den "Schaffhauser Nachrichten" eine Untersuchung im Kanton Schaffhausen. Besonders stark betroffen sind die Ackerbauregionen im Klettgau und bei Ramsen. Dort werden im Grundwassser regelmässig auch Grenzwertüberschreitungen festgestellt, vor allem von Herbiziden und Fungiziden. Kantonschemiker Seiler ortet grossen Handlungsbedarf, nicht nur bei den Pestiziden, sondern auch beim Stickstoff, der als Folge der überhöhten Tierbestände und der zunehmenden Futtermittelimporte ins Grundwasser gelangt.

>> Zum Artikel in den "Schaffhauser Nachrichten"


NZZ AM SONNTAG / 7.4. 2019

Landschaft fast flächendeckend pestizidverseucht

Landschaft fast flächendeckend pestizidverseucht

Forscher der Universität Neuenburg haben Böden von Biobetrieben und von ökologischen Ausgleichsflächen auf das Vorkommen von Neonikotinoiden untersucht.  Und sind dabei fast überall fündig geworden. In 93% der biologisch bewirtschafteten Böden und in 80% der Ökoflächen konnten die Pestizide nachgewiesen werden, wie die NZZ am Sonntag berichtet. Neonicotinoide sind besonders schädliche Insektizide, die beispielsweise für das Bienen- und Insektensterben mitverantwortlich gemacht werden.

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STUDIE 2.4. 2019

Erneute wissenschaftliche Beweise: Pestizide schädigen Wasserlebewesen

Erneute wissenschaftliche Beweise: Pestizide schädigen Wasserlebewesen

Zwei Studien des Wasserforschungsinstitutes Eawag und des Oekotoxzentrums im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt zeigen wieder, dass Gewässer in landwirtschaftlichen Gebieten stark mit Pestiziden belastet sind. An manchen Orten, wie dem Eschelisbach (TG), ist deren Konzentration in der Vegetationszeit über Monate hinweg giftig. Sie gefährdet einzelne Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel den Bachflohkrebs, aber auch ganze Lebensgemeinschaften akut. An belasteten Standorten fehlen denn auch empfindliche Arten ganz.

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BEITRAG 29.3. 2019

Bienen sind durch Pestizidmischungen bedroht

Bienen sind durch Pestizidmischungen bedroht

Ein Cocktail verschiedener Pestizide bedroht die Bienenvölker. Das bestätigt die Analyse von toten Bienen im letzten Jahr. Die Bienen waren von 10 bis über 20 verschiedenen Wirkstoffen belastet. Bisher weiss die Forschung noch viel zu wenig darüber wie das Gemisch von Pestiziden auf die Tiere wirkt. Das schreibt das Bienen-Beratungs- und Kompetenzzentrum Apiservice.

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21.2. 2019

Pestizide in der Luft

Pestizide in der Luft

Eine gerade publizierte Studie untersuchte die Luftverfrachtung von Pestiziden in Deutschland. An 47 Standorten wurde Baumrinde auf Rückstände von Pestiziden getestet. An allen Teststandorten wurden Pestizide gefunden, dies nicht nur in der Nähe von konventionell bewirtschafteten Feldern, sondern auch mitten in Naturschutzgebieten.

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14.2. 2019

Neonicotinoide auch in Vögeln gefunden

Neonicotinoide auch in Vögeln gefunden

Dass Insektizide aus der Gruppe der Neonoicotinoide selbst in extrem geringen Konzentrationen Bienen und zahlreiche andere Organismen schädigen, ist mittlerweile vielfach belegt. Eine Studie mit Spatzen zeigt nun, dass auch Vögel mit den hochgiftigen, teilweise noch immer bewilligten Insektiziden kontaminiert sind.

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13.2. 2019

Die Zulassung von Pestiziden in der EU wird transparenter

Die Zulassung von Pestiziden in der EU wird transparenter

Nach der umkämpften Zulassung des Herbizids Glyphosat hat die EU eine Reform der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) beschlossen. Ihr Kernelement ist die Pflicht zur Offenlegung sämtlicher Herstellerstudien in einer frühen Phase des EU-Zulassungsverfahrens von Pestiziden. Die endgültige Annahme des Gesetzes sollte bis Ende März erfolgen.

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12.2. 2019

Bauernverband bläst seine irreführende Vorkampagne gegen Trinkwasserinitiative ab

Bauernverband bläst seine irreführende Vorkampagne gegen Trinkwasserinitiative ab

Die Trinkwasser-Initiative, welche die Schweizer Landwirtschaft nachhaltiger machen will, setzt dem Schweizer Bauernverband schwer zu. Krampfhaft sucht er nach Ideen, wie er dagegen antreten will.

Als erste Aktion wollte er seine Bauern aufrufen, ihre Felder teilweise verkümmern lassen. Die Idee stammt von der chemischen Industrie in Österreich, der IG Pflanzenschutz, in der u.a. Bayer, Syngenta und BASF den Ton angeben. Mit der vom Bauernverband 1:1 kopierten Kampagne sollte der Bevölkerung gezeigt werden, dass sie verhungern müsste, wenn die Felder nicht mehr mit Pestiziden besprüht werden.

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9.2. 2019

Pestizidstatistik des Bundes mit Makel

Pestizidstatistik des Bundes mit Makel

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Verkaufsstatistik von Pflanzenschutzmitteln (PSM) für den Zeitraum von 2008 bis 2017 veröffentlicht. Die Gesamtverkaufsmenge sinkt seit 2013. Das ist erfreulich und zeigt, dass eine gute Entwicklung stattfindet.
Trotz dem positiven Trend gibt Vision Landwirtschaft zu bedenken: Die verkaufte Menge der besonders gefährlichen Wirkstoffe bleibt seit Jahren ungefähr gleich. Dabei will gerade hier das BLW mit dem Nationalen Aktionsplan einen Rückgang bewirken. 


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1.2. 2019

Pestizidfrei immer mehr möglich

Pestizidfrei immer mehr möglich

Immer mehr LandwirtInnen probieren es erfolgreich aus, die Forschung macht Fortschritte und die Bauernpresse berichtet darüber! Pestizidreduziert bis pestizidfrei ist immer besser auch wirtschaftlich möglich, dank besserer Fruchtfolge, vielversprechender Forschung und resistenten Sorten.


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30.12. 2018

Frankreich erhöht Abgaben auf Pestizide weiter

Frankreich erhöht Abgaben auf Pestizide weiter

Während die Schweizer Agrarpolitik sich weiterhin weigert, Abgaben auf Pflanzenschutzmittel zu erheben und sie sogar weitgehend von der Mehrwertsteuerpflicht verschont, handelt Frankreich. Die Nationalversammlung hat in der vergangenen Woche beschlossen, die "Verschmutzungsabgabe für Pflanzenschutzmittel" zum 1. Januar 2019 massgeblich zu erhöhen.  Die "totale Mobilisierung" der französischen Agrarverbände hat den Beschluss nicht verhindern können. Die Schweiz gerät in ihrem largen Umgang mit Pestiziden damit weiter ins Hintertreffen. 

Weitere Informationen: 
Agra Europe / topagrar

21.11. 2018

Backwaren der Fredy’s AG bald aus pestizidfreiem Anbau und Verarbeitung

Backwaren der Fredy’s AG bald aus pestizidfreiem Anbau und Verarbeitung

Grossbäcker und Philanthrop Fredy Hiestand setzt ein wegbereitendes Zeichen für eine gesunde Natur und eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Pestizide. Als erstes Branchenunternehmen in der Schweiz stellt «Fredy’s AG» die Produktion sämtlicher Backwaren – nebst Standard von IP-Suisse (Schweizerische Vereinigung integriert produzierender Bauern und Bäuerinnen) – zusätzlich auf pestizidfrei um. Die Denkwerkstatt «Vision Landwirtschaft» hat ihn inspiriert und unterstützt ihn bei diesem Engagement für eine pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft. 

>> Zur Medienmitteilung der «Fredy’s AG»


BEITRAG 18.11. 2018

Chlorpyrifos - Schädigung des Gehirns vermutet

Chlorpyrifos - Schädigung des Gehirns vermutet

In der Schweiz wird das umstrittene Insektizid Chlorpyrifos seit mehr als 10 Jahren im Acker-, Obst- und Weinbau eingesetzt, zum Beispiel im Kartoffelanbau gegen Drahtwürmer. Eine Studie legt nun nahe, dass der Wirkstoff das Gehirn von Kindern im Mutterleib schädigt und deren Intelligenz beeinträchtigt. Offenbar wurde bei den Untersuchungen, die zur Zulassung führten, unsorgfältig gearbeitet. In der Schweiz wird derzeit abgeklärt, ob dem Stoff die Zulassung wieder entzogen werden soll. Chlorpyriphos würde sich damit in die lange Liste von Pestiziden einreihen, deren Gefährlichkeit erst im Nachhinein erkannt wurde. Die Schäden, die es bei Kindern bereits angerichtet haben könnte, können nicht ungeschehen gemacht werden. Das Vertrauen in ein Zulassungsverfahren, bei dem solche giftige Stoffe bewilligt werden, schwindet immer mehr.  
>> Zur Radiosendung von SRF

BAFU / 29.10. 2018

Illegaler Herbizideinsatz im Siedlungs- und Verkehrsbereich weit verbreitet

Illegaler Herbizideinsatz im Siedlungs- und Verkehrsbereich weit verbreitet

Der Einsatz von Herbiziden an Strassen, Wegen und auf Plätzen ist verboten. Doch das Verbot wird weitläufig missachtet, wie eine neue Studie des Bundesamtes für Umwelt zeigt. Lediglich die Hälfte der potenziellen privaten Anwender von Herbiziden haben etwas von diesem Anwendungsverbot gehört. Entsprechend setzen sie es illegal ein, zu einem Viertel selbst dann, wenn sie das Verbot kennen. Bei den professionellen Anwendern wie Gärtnern oder im Verkehrsunterhalt kennen immerhin 90% der Befragten das Verbot. Dennoch halten sie es häufig nicht ein, weil ihnen alternative Methoden nicht bekannt oder zu aufwändig und teuer scheinen. Verbreitet war auch ein Verweis auf die Landwirtschaft, welche diese Gifte im grossen Stil einsetzen dürfe.

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28.10. 2018

Walliser Pestizid-Aktionsplan wenig ambitiös

Walliser Pestizid-Aktionsplan wenig ambitiös

Der Kanton Wallis hat einen eigenen Aktionsplan zur Pestizidreduktion im Obst- und Weinbau erarbeitet. Der Plan geht praktisch nicht über das hinaus, was gesetzlich ohnehin gefordert ist.
In seiner ursprünglichen Fassung war der Aktionsplan deutlich ehrgeiziger. So enthielt er das Ziel, dass ab dem Jahr 2022 auf der Hälfte der Walliser Reb- und Obstbauflächen keine Fungizide und keine Herbizide mehr eingesetzt werden sollen. Nun ist noch von zehn Prozent der Flächen die Rede. Ganz gestrichen wurde das Ziel, dass die staatlichen Gutsbetriebe alternative Methoden den Pestiziden vorziehen sollen. Weinbauexperten kritisieren den Walliser Aktionsplan als ungenügend. Winzer Hans-Peter Baumann sagt im SonntagsBlick vom 27. Oktober: «Der nun vorgestellte Plan geht viel zu wenig weit.»

BEITRAG 26.10. 2018

Wallis verabschiedet Aktionsplan zur Pestizid-Reduktion

Wallis verabschiedet Aktionsplan zur Pestizid-Reduktion

Vision Landwirtschaft hat die Behörden wiederholt auf Gesetzesverletzungen beim Pestizideinsatz in den Walliser Rebbergen aufmerksam gemacht. Nun hat der Kanton Wallis einen kantonalen «Aktionsplan zur Reduktion von Risiken bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln» vorgelegt. Die geplanten Massnahmen sind in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Organisationen und Vision Landwirtschaft entwickelt worden und auf den Wein- und Obstbau ausgerichtet.

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23.10. 2018

Erlaubte Hilfsstoffe bei der Wein-Kelterung

Erlaubte Hilfsstoffe bei der Wein-Kelterung

Wie viele und welche Stoffe bei der Produktion der Trauben eingesetzt werden, ist immer wieder Thema in den Medien. Manchmal ist es auch für Laien ersichtlich, ob etwa zwischen den Reihen Herbizide gespritzt wurden oder nicht. Was hingegen danach bei der Vinifizierung passiert, ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Vision Landwirtschaft hat recherchiert, welche Stoffe in welchem System oder Label eingesetzt werden dürfen, und die Vorschriften miteinander verglichen. 

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 23.10. 2018

Die vier Säulen des Winzerglücks

Die vier Säulen des Winzerglücks

Der Erfolg des Weinguts Lenz in Uesslingen (TG) gründet auf vier Säulen: die erste ist die Bewirtschaftung der Reben nach biologischen Richtlinien. Die zweite ist die weit über die Richtlinien hinausgehende Förderung der Artenvielfalt. Drittens setzt Lenz auf eine grosse Diversität an Rebsorten. Die Krönung in seinen Rebbergen stellen schliesslich die neuen pilzresistenten Rebsorten dar. Mit diesen vier Säulen kann er heute fast ganz auf Pestizide verzichten. Auch im Keller probiert Lenz, immer weniger Hilfsmittel einzusetzen.

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17.10. 2018

Ohne Pestizide Europa ernähren

Ohne Pestizide Europa ernähren

Bei einer Ernährung mit mehr Getreide, Obst und Gemüse, Eiweisspflanzen und dafür weniger Fleisch, Eier, Fisch und Milchprodukten wäre Europa im Jahr 2050 in der Lage, alle seine EinwohnerInnen aus dem eigenen Boden zu ernähren. Und dies durch eine nachhaltige, ökologische und klimafreundliche Landwirtschaft, die ohne Pestizide auskommt. Dies sind die Ergebnisse einer Studie des französischen «Instituts für Nachhaltige Entwicklung und Internationale Beziehungen» (IDDRI).

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15.10. 2018

Tierische und menschliche Gesundheit durch Gift bedroht

Tierische und menschliche Gesundheit durch Gift bedroht

Weil das Nervengift Chlorpyriphos anerkanntermassen gefährlich ist - und zwar für die Menschen wie auch für die Tierwelt - prüft der Bund dessen Verbot bis Ende Jahr. Bisher konnten Umweltverbände wie Greenpeace und der WWF bei der Zulassung von Pestiziden nicht mitreden. Das Bundesgericht entschied in einem wegweisenden Urteil, dass Umweltverbände auch Einsicht in die Akten haben sollen. Doch nun sperrt sich das Bundesamt für Landwirtschaft: es will den Umweltverbänden nicht die ganze Einsicht gewähren, sondern nur die Zusammenfassung der Studien. 
> > Zum Artikel von Saldo
> > Faktenblatt von Vision Landwirtschaft «Ephosin zur Drahtwurmbekämpfung im Kartoffelanbau
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BEITRAG 8.10. 2018

Ungespritzte Hochstammäpfel gesucht

Ungespritzte Hochstammäpfel gesucht

Vision Landwirtschaft sucht ungespritzte Äpfel von Hochstamm-Obstbäumen. Angesprochen sind sowohl Biobetriebe wie auch konventionelle, die den ökologischen Leistungsnachweis einhalten. Sie sollten mindestens 300 Kilogramm Tafeläpfel und/oder 1000 Kilogramm Mostäpfel aus ungespritztem Hochstammanbau liefern können – alle Sorten sind willkommen. 

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20.9. 2018

Bund will Pestizidgrenzwerte in Gewässern nun doch massiv erhöhen

Bund will Pestizidgrenzwerte in Gewässern nun doch massiv erhöhen

Eine starke Erhöhung der Pestizidgrenzwerte in Gewässern schlug das Bundesamt für Umwelt bereits 2017 vor. Im Rahmen der Vernehmlassung wurde dies von der Mehrheit der befragten Organisationen, einschliesslich dem Bauernverband, teilweise scharf kritisiert. Vision Landwirtschaft wies in einer ausführlichen Stellungnahme darauf hin, dass mit der geplanten Erhöhung das Vorsorgeprinzip verletzt werde, das gemäss Umweltschutzgesetz für Pestizide verbindlich anzuwenden ist. 

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RADIO SRF, RENDEZ-VOUS / 4.9. 2018

Insektensterben - lieber weiter forschen statt handeln

Insektensterben - lieber weiter forschen statt handeln

Der Bauernverband lanciert zusammen mit den Naturfreunden Schweiz und den Bienenzüchtern eine Petition. Diese fordert den Bund auf, die Ursachen des Insektensterbens aufzuklären.

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3.9. 2018

Anreize, weniger zu spritzen, helfen den Gewässern kaum

Anreize, weniger zu spritzen, helfen den Gewässern kaum

Der Kanton Bern führt seit 2017 ein Projekt zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes durch. 3200 Landwirtschaftsbetriebe machen mit. Die Kosten belaufen sich auf mehr als 60 Millionen Franken - zusätzlich zu den bestehenden Direktzahlungen.

Jetzt liegen erste Resultate vor. Sie sind ernüchternd: Die Pestizidgrenzwerte werden trotz des Projektes in den beprobten Bächen weit überschritten, so dass selbst von einer akuten Schädigung der Fische auszugehen ist.

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TAGES-ANZEIGER / 31.8. 2018

Ausgezwitschert auf dem Acker - Zusammenbruch der Vogelpopulationen

Ausgezwitschert auf dem Acker - Zusammenbruch der Vogelpopulationen

Im Ackerbaugebiet der Schweiz wurde der Vogelbestand in 26 Jahren dramatisch reduziert - über alle Arten gesehen um mehr als die Hälfte. Einzelne Arten stehen vor der Ausrottung in der Schweiz. Pestizide, eine ausgeräumte Agrarlandschaft und die sehr intensive Bewirtschaftung sind die Gründe. Den Vögeln geht schlicht die Nahrung aus - Insekten und Sämereien. Zudem fehlt es an Strukturen für Brutplätze.

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WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 21.8. 2018

Bio-Anbau möglicherweise effektiver als Pestizide

Bio-Anbau möglicherweise effektiver als Pestizide

Mit einer umfangreichen Analyse zeigten französische ForscherInnen, dass "Unkräuter", die in Bio-Kulturen noch regelmässig vorkommen, den Ackerpflanzen helfen, den Befall von Parasiten und Krankheitserreger in Schach zu halten. Die Studie kommt zum Schluss, dass Pflanzen gerade ohne den Einsatz von Pestiziden, die sie schützen sollen, weniger krank werden.

>> Zur französischen Zusammenfassung der Studie

BEITRAG 21.8. 2018

Pestizide könnten bald überflüssig sein

Pestizide könnten bald überflüssig sein

Auf Blättern und Wurzeln, Blüten und Samen lebt eine äusserst vielfältige Gemeinschaft an Bakterien, Pilzen und Viren. Eine grosse Zahl davon sind Nützlinge, die die Krankheitsabwehr der Kulturpflanzen stärken und ihr Wachstum fördern. Ihre Erforschung ist derzeit in vollem Gange. Die ForscherInnen hoffen, durch ihre gezielte Nutzung einst auf den Einsatz von Pestiziden ganz verzichten zu können. 

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BEITRAG 18.8. 2018

Anwendungsverbot von Herbiziden im Siedlungsraum

Anwendungsverbot von Herbiziden im Siedlungsraum

In der Schweiz gilt zum Schutz der Gewässer seit 2001 ein generelles Anwendungsverbot für Herbizide auf Strassen, Wegen, Plätzen, Terrassen und Dächern, da die giftigen Substanzen von dort leicht in die Gewässer gelangen. Das Herbizidverbot gilt generell für alle: Private, GärtnerInnen, Unterhaltsdienste, Gemeinden und Kantone. Die Chemikalien-Risiko-Reduktionsverordnung regelt diesen Verbot im Anhang 2.5. Das Problem: fast niemand weiss es!

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8.8. 2018

Inforama zeigte neue Wege auf, um den Pestizideinsatz zu reduzieren.

Inforama zeigte neue Wege auf, um den Pestizideinsatz zu reduzieren.

Lösungen gibt es dank bewährter Technologien und bald auch mit modernen Robotern. Sie können den Einsatz von Pestiziden massiv reduzieren. Der Kanton Bern ist zu diesem Thema besonders aktiv und hat darum interessierte Landwirtinnen und Landwirte diesen Sommer eingeladen um Maschinen und Pestizidreduktionsverfahren kennenzulernen.

400 interessierte Bauern sind gekommen. In drei Posten zeigten die Organisatoren den Besuchern verschiedene Anbauverfahren und technische Möglichkeiten, um das Ausbringen von Pestiziden zu reduzieren. Gezeigt wurde unter anderem in Zuckerrüben der Einsatz eines Jätroboters, der in diesem Jahr von der Berner Fachhochschule für Testzwecke eingesetzt wird oder ein Schmotzer-Hackgerät mit Kamerasteuerung und Hangneigungs-Sensor. 

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4.8. 2018

Gemüse aus dem Schweizer Supermarkt: Pestizide inbegriffen

Gemüse aus dem Schweizer Supermarkt: Pestizide inbegriffen

Eine aktuelle Stichprobe von K-Tipp zeigt: fast jedes konventionell produzierte Gemüse aus dem Schweizer Supermarkt ist pestizidbelastet. Ob importiert oder aus dem Inland machte keinen Unterschied. 

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25.7. 2018

Pestizidstatistik des Bundesamts für Landwirtschaft

Pestizidstatistik des Bundesamts für Landwirtschaft

Gestern veröffentlichte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Statistik für den Verkauf von Pflanzenschutzmitteln im Zeitraum von 2008 bis 2016. Insgesamt sind die vermarkteten Mengen seit 2008 nahezu unverändert hoch bei rund 2200 Tonnen pro Jahr. Schätzungsweise 85 bis 90 Prozent davon werden in der Landwirtschaft ausgebracht. Im Durchschnitt macht dies pro Jahr mehr als 7 Kilogramm pro Hektare Ackerland, Gemüse-, Obst- und Weinbau[1]. Auffallend ist, dass es immer noch nicht möglich ist zu wissen, wohin welche Menge dieser Gifte hingeht. Erfasst werden lediglich die Verkaufszahlen, nicht aber die ausgebrachten Mengen. Die Pestizidanwendung in der Schweiz ist leider immer noch weitgehend eine Blackbox. Wann, wo und wieviel Gift auf Pflanzen, Insekten und andere Lebewesen in Wasser, Boden und Luft kommt, weiss niemand.

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12.7. 2018

Schweizer Bauernverband startet Image-Kampagne für Pestizide

Schweizer Bauernverband startet Image-Kampagne für Pestizide

Mit einer aufwändig gestalteten Broschüre ist der Bauernverband in seine Kampagne zur Verteidigung des landwirtschaftlichen Pestizideinsatzes gestartet. Drastische Bilder von verpilzten Früchten, verfressenem Gemüse und verunkrauteten Feldern sollen klar machen, dass wir ohne Pestizide rasch verhungern würden.

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11.7. 2018

Forscher fordern ein Verbot besonders giftiger Pestizide in der Schweiz

Laut dem ökologischen Leistungsnachweis dürfen in der Landwirtschaft nur dann Pestizide eingesetzt werden, wenn sie unbedingt nötig sind. Doch diese zentrale Anforderung wird nicht kontrolliert, wie Vision Landwirtschaft wiederholt kritisierte. So wird oft zu früh, zu häufig und mit zu giftigen Mitteln gespritzt.

Nun hat eine Studie der Agroscope nachgewiesen, dass mit einem gezielten - und damit verordnungskonformen - Einsatz von Pestiziden und einer Beschränkung auf weniger problematische Pestizide sehr viel für die Umwelt getan werden könnte. Die Auswirkungen auf Gewässer sind bei Bauern, die häufig spritzen, 13-mal höher als beim Durchschnitt. Die Auswirkungen auf den Boden sind gar 25-mal höher.  

Die Studienautoren fordern, dass angesichts der grossen Auswirkungen auf die Umwelt besonders problematische Pestizide wie beispielsweise Chlorpyriphos verboten werden.

>> Zum Artikel im Tages-Anzeiger
>> Zur Originalstudie (pdf) «Bewertung der Umweltwirkungen und Risiken verschiedener Pflanzenschutzstrategien für fünf Kulturen in der Schweiz». Waldvogel T., Mathis M., de Baan L., Haupt C., Nemecek T. Agroscope Science 64, 2018, 1-174 

VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 28.6. 2018

Getreidebau: Pestizidfrei produzierende Bauern vernetzen

Getreidebau: Pestizidfrei produzierende Bauern vernetzen

Die Landwirte Christian Meier und Bruno Künzli stehen stellvertretend für viele, die zwar nicht Biolandbau betreiben, denen es aber heute gelingt, IP-Suisse-Brot-Getreide ohne Fungizide, ohne Insektizide, ohne Halmverkürzer und sogar ohne Herbizide zu produzieren. Eine anspruchsvolle Herausforderung zwischen Wirtschaftlichkeit und Ökologie, die viel Beobachtungsgabe, Kalkül und Verstand verlangt. Pestizidfrei anbauende Landwirte zu unterstützen und zu vernetzen ist eines der Ziele des Projekts «Pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft» von Vision Landwirtschaft.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / 27.6. 2018

Pestizidfreie Produktion im Gemüseanbau

Pestizidfreie Produktion im Gemüseanbau

René Sgier, Betriebsleiter «Hansjürg Imhof Bioprodukte» in Schwerzenbach (ZH), denkt praktisch. Er baut auf 70 Hektaren Gemüse an – ohne Pestizide. Er führt den grössten Gemüsebetrieb unter Demeter Richtlinien in der Schweiz. Einen Zauberstab hat er nicht, aber er beobachtet, denkt, wägt ab und trifft intelligente betriebswirtschaftliche Entscheide. Er erklärt ohne Ideologie, dafür mit sehr viel Sachverstand, was er sich unter einer guten Agrarpraxis vorstellt: etwa Sortenwahl, geeignete Standorte und Förderung von Nützlingen.Den Boden pflegt er so, dass er möglichst in seiner Struktur erhalten bleibt und die Lebewesen in ihm gut gedeihen können. Damit schafft er von Anfang an ein gutes Klima für gesunde Pflanzen.

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STUDIE 27.5. 2018

Der «Stumme Frühling» reloaded

Der «Stumme Frühling» reloaded

Lebensgrundlagen in Gefahr

Das Ökosystem und wichtige Lebensgrundlagen sind wegen dem heutigen Einsatz von Pestiziden ernsthaft in Gefahr. Das ist das Fazit einer neuen Studie der deutschen nationalen Akademie der Wissenschaften «Leopoldina». Ihr Titel «Der stumme Frühling: Zur Notwendigkeit eines umweltverträglichen Pflanzenschutzes», erinnert an den Weckruf von Rachel Carson im 1962. 

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STUDIE 22.5. 2018

Pestizidfreier Tafelobstanbau auf Hochstammbäumen ist wirtschaftlich attraktiv

Pestizidfreier Tafelobstanbau auf Hochstammbäumen ist wirtschaftlich attraktiv

Im Rahmen des Projektes «Pestizidfreie Tafelobstproduktion auf Hochstammbäumen» der IG Kulturlandschaft untersuchte ein Maturand die Wirtschaftlichkeit verschiedener Obst-Produktionssysteme. Zudem befragte er KonsumentInnen zur Akzeptanz von ungespritztem Tafelobst. Die Hochstamm-Tafelobstproduktion erweist sich erstaunlicherweise als viel rentabler als diejenige im Intensivanbau. Selbst wenn die Früchte zum Grosshandelspreis verkauft würden, wäre der Verdienst beim Hochstamm-Anbau höher. Mindestens ein Drittel der gegenwärtigen Tafelobstproduktion der Schweiz könnte so produziert werden. Die befragten KonsumentInnen stehen der pestizidfreien Produktion sehr interessiert gegenüber und sind bereit, mehr zu bezahlen. Kleine Makel an den Früchten sind kein Problem, wenn die KundInnen um die pestizidfreie Produktion wissen. Fast alle Befragten wünschen sich eine verbesserte Information zu den Produktionsbedingungen. 

>> Zur Studie "Wirtschaftlichkeit einer pestizidfreien Hochstamm-Obstproduktion" (pdf)

INTERVIEW 22.5. 2018

«Ich komme irgendwann vollständig ohne Pestizide aus»

«Ich komme irgendwann vollständig ohne Pestizide aus»

Im Obstgarten und in der kleinen Baumschule von Helmut Müller und Monika Bühler fühlt man sich wie im Paradies. Hier gedeihen mehr als 380 Apfelsorten, mehr als 120 Birnensorten, mehr als 60 Zwetschgen- und Pflaumensorten sowie Kirschen und Trauben. Helmut und Monika kultivieren viele, auch sehr seltene Sorten. Die Früchte werden direkt ab Hof verkauft: Als Tafelobst oder in Form von Most und Cidre, der auch von Bioläden vertrieben wird. Cidre aus ihren Äpfeln hat es sogar zu Weltberühmtheit gebracht. Der Thurgauer Landwirtschaftsbetrieb setzt seit 30 Jahren auf biologische Produktion und generiert auf einer Fläche von lediglich 10 Hektaren ohne sogenannte «Intensivkulturen» genug Einkommen für den Vollerwerbsbetrieb. Und dies trotz den bescheidenen Preisen, zu denen Monika und Helmut ihre hochwertigen Bioprodukte verkaufen.

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NZZ / 18.5. 2018

Gefährdung von Vögeln: Schweiz ist Spitzenreiterin

Gefährdung von Vögeln: Schweiz ist Spitzenreiterin

Die Schweiz ist alles andere als ein Paradies für Vögel. Im internationalen Vergleich sind in unserem Land besonders viele Arten bedroht. Die intensive Bewirtschaftung des Kulturlandes und ein hoher Einsatz von Pestiziden gehören laut Experten zu den wichtigsten Gründen.

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9.5. 2018

Pestizide gefährden Weiden und Wiesen

Pestizide gefährden Weiden und Wiesen

Wiesen und Weiden spielen eine wichtige Rolle für den Erhalt der biologischen Vielfalt: Sie tragen zu einem bunten Artenmix sowie vielfältigen Lebensräumen bei. Beides ist wichtig für zahlreiche Lebewesen. Wenn störende Pflanzen weggespritzt werden, etwa zugunsten von mehr Futterertrag, dann gehen ebensolche Lebensräume verloren. 

Blacken, Jakobskreuzkraut, Ackerkratzdisteln und Brennesseln werden mehrheitlich mit Glyphosat-Produkten und der Rückenspritze punktuell bekämpft. Die ausgebrachten Pestizidmengen halten sich durch diese Einzelstockbehandlungen zwar in Grenzen dennoch besteht die Gefahr eines möglichen Eintrag von Pestiziden in die Gewässer und ins Grundwasser. 
Ein Graphikerlehrling hat sich dem Sujet angenommen und ein Warnplakat gestaltet. Vielleicht warnen die Bauern hierzulande künftig damit die Wanderer...

Copyright: Vecker Idee, Homer Graphik

 

30.4. 2018

Neonikotinoide: Verbot nun auch in der Schweiz

Ähnlich wie damals DDT galten Neonikotinoide als Wundermittel im Kampf gegen Insekten in der Landwirtschaft. Entsprechend breit wurden die Gifte in den letzten zwei Jahrezehnten eingesetzt. Bereits in minimalsten Mengen schädigen Neonikotinoide das Nervensystem von Insekten. Immer mehr Studien wiesen in den letzten Jahren gravierende Schäden an Ökosystemen oder auch an Bienen nach.

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ZEITUNGSARTIKEL 27.4. 2018

Bioland Schweiz und Pestizideinsatz

Dass der Einsatz von Pestiziden gesenkt werden muss, ist politischer Konsens. Die flächendeckende Umstellung auf Biolandbau wäre ein grosser Schritt in diese Richtung. Das FiBL hat untersucht, wie viel Pestizide in der Schweiz dabei eingespart würden.  Im Acker- und Grasland, also auf 90 % der Fläche, würde eine Mengenreduktion um 98,5 % resultieren. Bei den Spezialkulturen könnten von der Menge her zwar nur 20 % eingespart werden, doch nur vier der noch verwendeten Pestizide natürlichen Ursprungs sind umweltschädlich und müssten mittelfristig ersetzt werden.

>> Zur Studie vom FiBL

16.4. 2018

Schleichende Vergiftung der Wildtiere durch Pestizide

Die Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW) widmete sich bei ihrer jährlichen Fachtagung der Frage, welchen Einfluss der verbreitete Pestizideinsatz in der Schweiz auf die Wildtiere hat. Die präsentierten Studien zeigen ein verheerendes Bild: Bis 95% der eingesetzten Gifte landen nicht bei den Zielpflanzen, sondern gelangen direkt in die Umwelt. Unsere Wildtiere werden schleichend vergiftet.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 29.3. 2018

Pestizidfreie Gemüseproduktion: Gute Agrarpraxis und gesunder Menschenverstand

René Sgier, Betriebsleiter «Hansjürg Imhof Bioprodukte» in Schwerzenbach (ZH), denkt praktisch. Er baut auf 70 Hektaren Gemüse an – ohne Pestizide. Er führt den grössten Gemüsebetrieb nach Demeter-Richtlinien in der Schweiz. Einen Zauberstab hat er nicht, aber er beobachtet, denkt, wägt ab und trifft intelligente betriebswirtschaftliche Entscheide. Er erklärt ohne Ideologie, dafür mit sehr viel Sachverstand, was er sich unter einer guten Agrarpraxis vorstellt: etwa Sortenwahl, geeignete Standorte und Förderung von Nützlingen. Den Boden pflegt er so, dass er möglichst in seiner Struktur erhalten bleibt und die Lebewesen in ihm gut gedeihen können. Damit schafft er von Anfang an ein gutes Klima für gesunde Pflanzen.

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TAGES-ANZEIGER / 8.3. 2018

Bundesgericht knackt Blackbox der Pestizidzulassung

Das Bundesgerichtsurteil hat international wegweisenden Charakter: Erstmals erhalten Umweltverbände ein Einspracherecht gegen die Zulassung von Pestiziden. Damit findet die von zahlreichen Organisationen seit Jahren bekämpfte Intransparenz des Pestizid-Zulassungsverfahrens ein Ende. Das Bundesamt für Landwirtschaft wehrte sich zusammen mit der Agroindustrie bis zuletzt mit allen Mitteln gegen eine Öffnung des "wissenschaftlichen" Geheimverfahrens.
Das Urteil dürfte den Pestizid-Zulassungsprozess wesentlich sicherer machen und dazu beitragen, dass für die Umwelt oder die menschliche Gesundheit untragbare Pestizide weniger häufig bewilligt und Pestizidskandale zukünftig eher verhindert werden können.

>> Zum Artikel im Tages-Anzeiger

5.3. 2018

Vision Landwirtschaft lehnt Erhöhung der Pestizidgrenzwerte in Gewässern ab

Vision Landwirtschaft hat sich ausführlich mit der Vernehmlassung zur neuen Gewässerschutzverordnung befasst und lehnt jede Erhöhung der Pestizidgrenzwerte für Oberflächengewässer ab. Die Erhöhung setzt politisch ein komplett falsches Zeichen und ist auch aus umweltrechtlicher Sicht nicht haltbar.

>> Zur Stellungnahme
>> Zur Medienmitteilung

VISION LANDWIRTSCHAFT / BAUERNZEITUNG / 16.2. 2018

Schweiz hat Pestizideinsatz nicht im Griff

In der Bauernzeitung skizziert Andreas Bosshard, Geschäfstführer von Vision Landwirtschaft, einen Weg hinaus aus der Pestizid-Sackgasse.

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TOPAGRAR / 10.2. 2018

In Österreich ist schon jede vierte Gemeinde glyphosatfrei

Immer mehr Kommunen ergreifen die Initiative und erklären sich selbst für "pestizidfrei". Deutschlandweit sollen bereits 160 Städte und Gemeinden auf Glyphosat und andere Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen verzichten. In Österreich ist es gar jede vierte Gemeinde. >> mehr

Das Deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN) wies vor kurzem auf die gravierenden Risiken glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel für die biologische Vielfalt hin und empfiehlt die Anwendung in Deutschland so schnell wie möglich zu beenden. >> mehr

Die Schweiz hinkt da noch gewaltig hintenher. Das hiesige Bundesamt für Landwirtschaft verteidigt Glyphosat "aus wissenschaftlichen Gründen" noch immer durch Dick und Dünn.  

NEWSLETTER 9.2. 2018

Projekt «Pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft» ist lanciert

Dass es ohne Pestizide geht, halten viele noch für eine Utopie. Hunderte von Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz und weltweit beweisen jedoch täglich, dass auch ohne regelmässigen Gifteinsatz eine wirtschaftliche, produktive Landwirtschaft möglich ist. Einer pestizidbefreiten Schweizer Landwirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen ist das ehrgeizige Ziel eines neuen Projektes von Vision Landwirtschaft. Eine grosse Zahl an Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt, Gesundheit und Konsum stehen hinter dieser Vision.

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SALDO / 7.2. 2018

Weinbau: Wohnen im Sprühnebel

Pestizid-Sprühflüge über Rebbergen müssen gemäss Gesetz Sicherheitsabstände von 20-60 m gegenüber Strassen, Gebäuden oder Gewässern einhalten. Doch Kontrollen gibt es praktisch keine. Massive Verstösse sind an der Tagesordnung.

>> Mehr im Saldo-Artikel

TIERWELT / 31.1. 2018

Auslaufmodell Glyphosat

Vor Kurzem hat die EU mit ganz knapper Mehrzeit der zuständigen Kommission die Zulassung von Glyphosat nochmals um fünf Jahre verlängert. Die Diskussionen um das umstrittene Herbizid gehen aber weiter. Die Schweiz wartet vorerst ab. Ein Verbot von Glyphosat dürfte jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein.

Im Artikel in der Tierwelt weist Vision Landwirtschaft darauf hin, dass Glyphosat nicht nur ein Herbizid ist, sondern auch ein - von Monsanto patentiertes - Antibiotikum. Dadurch ist das Gift für die Bodenfruchtbarkeit besonders problematisch.

>> Zum Artikel

18.1. 2018

Trinkwasser-Initiative eingereicht

Die heute mit gut 114'000 Unterschriften eingereichte Volksbegehren mischt die Landwirtschaftspolitik gehörig auf. Seit klar ist, wie gut die Initiative bei der Bevölkerung ankommt, herrscht beim Bauernverband Konsternation. Mit Vorliebe schickt er nun Biobauern vor, die erzählen sollen, dass sie ihre Produktion bei Annahme der Initiative aufgeben müssten. Dabei wird gelogen was das Zeug hält.

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RADIOBEITRAG 4.1. 2018

Aktionsplan Pestizide des Bundes ungenügend

In einem Beitrag in den Morgennachrichten von Radio SRF verteidigt Eva Reinhard, Vizedirektorin des Bundesamtes für Landwirtschaft, den besonders hohen Pestizideinsatz in der Schweiz. Vision Landwirtschaft verweist auf die haushoch verfehlten Ziele des Bundes zur Reduktion des Pestizideinsatzes. Selbst der Ökologische Leistungsnachweis, ein Grundpfeiler der Schweizer Agrarpolitik, werde in der Praxis beim Pestizideinsatz schlicht nicht vollzogen.

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18.12. 2017

Weihnachten steht vor der Tür – und Sie suchen einen ökologischen Weihnachtsbaum?

Auch bei den Weihnachtsbäumchen ist einheimisch nicht immer auch ökologisch. Doch es gibt mehr und mehr Produzenten, die sich um einen nachhaltigen Anbau bemühen und ganz oder auf einen Teil der Pestizide verzichten.

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14.12. 2017

Kantonsregierung vertuscht gravierende Probleme beim Pestizideinsatz im Walliser Weinbau

Während Jahren hat es die Walliser Regierung versäumt, die systematischen Gesetzesverletzungen beim Pestizideinsatz im Walliser Weinbau anzugehen. Bis heute tut sie alles, die Probleme einzunebeln und schreckt auch nicht vor groben Fehlaussagen zurück.

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UVEK BERN / 9.12. 2017

Bund erlaubt zukünftig 3600 Mal mehr Glyphosat in Gewässern

Statt Rahmenbedingungen zu schaffen, unter welchen die Landwirtschaft die Gewässer nicht mehr mit Pestiziden vergiftet, passt der Bund lieber die Pestizidgrenzwerte an. Beim Glyphosat darf es in Zukunft in den Gewässern gleich 3600-mal mehr sein. Ein absurdes politisches Zeichen in einer Zeit, in der weltweit über ein Verbot des Umweltgiftes diskutiert wird.

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SCHWEIZER BAUER / 2.12. 2017

Trinkwasserinitiative kurz vor der Einreichung

Die "Trinkwasserinitiative" trifft den Nerv der Zeit. Einem kleinen Initiativkomitee um Franziska Herren ist es in wenigen Monaten gelungen, über 100'000 Unterschriften zusammenzubringen, und dies bis vor kurzem ohne Unterstützung von grösseren Organisationen. Mitte Januar soll die Initiative im Bundeshaus eingereicht werden.
Die Person, die Überlegungen und die Motive, die hinter der Initiative stehen, kommen in einem ausführlichen Interview mit der Initiantin im "Schweizer Bauer" zur Sprache. Franziska Herren handelt als besorgte Bürgerin, die nicht mehr bereit ist, eine umweltzerstörende Landwirtschaft mit Milliarden an Steuergeldern weiter in Richtung Industrialisierung zu pushen. Sie spricht damit offensichtlich sehr vielen Konsumenten und Bürgerinnen aus dem Herzen.

>> Zum Interview im "Schweizer Bauer"

TAGS-ANZEIGER / 13.11. 2017

Pestizidfreier Maisanbau fast ohne Ertragseinbussen möglich

Lediglich 0,5-1% geht der Maisertrag zurück, wenn auf Pestizide verzichtet wird. Dieser Ertragsrückgang sei deutlich geringer als erwartet, sagt Robert Finger, Professor an der ETH Zürich, welcher die Studie erstellt hat. Die Nettokosten steigen dabei lediglich um 1-2 Euro pro Hektar. Diese Zahlen wurden mit einem sehr detaillierten Modell für Norddeutschland berechnet. Sie dürften weitgehend auf die Schweiz übertragbar sein. Die Ertragseinbussen bei einem Pestiidverzicht werden gemäss Finger generell überschätzt. Er wird deshalb mit seinem Modell nun weitere Kulturen genauer unter die Lupe nehmen.

>> Zum Artikel im Tages-Anzeiger

NZZ AM SONNTAG / 12.11. 2017

Geht es auch ohne Pestizide?

Der Weg zu einer Landwirtschaft ohne Pestizide wird kein Spaziergang. Wo die Klippen und Herausforderungen liegen, setzt ein ausführlicher Artikel in der NZZ am Sonntag auseinander.

>> Zum Artikel

ARTE DOKUMENTARFILM / 17.10. 2017

Gesundheits- und Umweltschäden durch Glyphosat

Glyphosat verursacht gravierende gesundheitliche Schäden. Beispielsweise Krebs, oder Missbildungen bei Neugeborenen, wenn Schwangere mit dem Herbizid in Kontakt gekommen sind. Die gesundheitlichen Folgen sind in Regionen mit intensivem Glyphosateinsatz katastrophal. Auch die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Böden sind gravierend.

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12.10. 2017

IP-Suisse verabschiedet sich von Glyphosat

Mit dem Verbot des umstrittenen Herbizids Glyphosat beim Label-Getreideanbau vollzieht IP-Suisse einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung pestizidreduziertem Ackerbau. Für schwierige Situationen sind vorläufig noch Sonderbewilligungen möglich. Die Regelung tritt bereits ab 2018 in Kraft.

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10.10. 2017

Pestizide in Lebensmitteln - ein kurzer Überblick

Noch begleiten uns Pestizide in der Schweiz auf Schritt und Tritt. In der Landschaft, auf dem Teller, im Trinkwasser. Dass die Biodiversität unter dem hohen Pestizideinsatz stark leidet, ist heute unbestritten. Unklar ist, wie schädlich die Gifte für den Menschen sind. So oder so ist es gut zu wissen, wo sie überall vorkommen und wie wir sie vermeiden können - hier eine kurze Zusammenstellung (Tageszeitung "20 Minuten").

25.9. 2017

Glyphosat: Frankreich geht mit Verbot voran

Als erstes Land in Europa hat Frankreich dem Seilziehen um die Giftigkeit von Glyphosat ein Ende gesetzt. Per 2022 wird das Unkrautvernichtungsmittel sowohl in der Landwirtschaft wie für den privaten Gebrauch verboten.

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TAGES-ANZEIGER / INTERVIEW 7.9. 2017

Paradigmenwechsel hin zu einer pestizidfreien Produktion

Vision Landwirtschaft setzt sich für eine Weichenstellung hin zu einer weitgehend pestizidfreien Nahrungsmittelproduktion ein. Mittelfristig sei dies keine Utopie, sondern eine grosse Chance für die Schweizer Landwirtschaft, wie Andreas Bosshard, Agrarökologe und Geschäftsführer von Visionlandwirtschaft, im Interview ausführt. Eine Landwirtschaft, die nur mit permanentem Gifteinsatz funktioniert, habe dagegen keine Zukunft. Die Schweiz sei prädestiniert, mit mutigen Schritten voranzugehen.

>> Zum Interview (pdf)

VISION LANDWIRTSCHAFT, MEDIENMITTEILUNG / 6.9. 2017

Nationaler Aktionsplan Pflanzenschutzmittel: Ungenügende Antwort auf die Probleme des hohen Pestizideinsatzes

Der Unmut über die ungelösten Folgeprobleme des hohen Pestizidverbrauchs in der Schweiz hat in der Bevölkerung stark zugenommen. Der heute vom Bundesrat verabschiedete Nationale Aktionsplan Pflanzenschutzmittel (NAP) ist trotz Verbesserungen gegenüber dem Vernehmlassungsentwurf eine ungenügende Antwort. Der Fokus der Massnahmen liegt vor allem in technischen Optimierungen, wo die Schweiz relativ wenig Nachholbedarf hat. Zahlreiche wirksamere Massnahmenvorschläge einer breiten Allianz, die sich für einen engagierten Aktionsplan und eine Vorreiterrolle der Schweizer Landwirtschaft einsetzt, sucht man im NAP vergebens. Der Aktionsplan bleibt selbst hinter dem vom Bund einst gesetzten Pestizidreduktionsziel auf 1500 Tonnen pro Jahr zurück. Unverständlich bleibt insbesondere das Fehlen eines Konzeptes, wie die zusätzlichen Massnahmen zu finanzieren sind. Damit droht dem Aktionsplan das Schicksal eines Papiertigers. 

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TV SRF 10VOR10 / 29.8. 2017

Zwei Drittel der Bevölkerung will Reduktion des Pestizideinsatzes

Laut einer aktuellen Studie wollen zwei Drittel der Bevölkerung, dass der Bund sich für eine Reduktion der Spritzmittel einsetzt. Im September 2017 wird der Bundesrat dazu einen Aktionsplan vorstellen. Umstritten ist u.a., ob die Pestizidindustrie, die gegenwärtig vom Bund mit Millionen an Steuergeldern unterstützt wird, stärker zur Kasse gebeten werden sollen.

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Fehlerhafte Zulassungen von Pestiziden durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)

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Prosecco: Boykottaufruf bewirkt Abkehr von Pestiziden

Boykottaufruf wirkte: Prosecco-Produzenten verabschieden sich von Glyphosat & Co.

"Italiens Schaumwein soll in Zukunft ohne Glyphosat prickeln", titelte der Tages-Anzeiger. Hintergrund: Der überbordende Pestizideinsatz in den Rebbergen der Prosecco-Region löste in der Bevölkerung Kritik und Ängste aus. Die Behörden blieben untätig. Da löste in kurzer Zeit der Markt das Problem. In Medienartikeln wurde empfohlen, Prosecco zu ächten und auf Champagner umzustellen. Das rüttelte den Chef des Prosecco-Konsortiums auf. Gegen starken Widerstand aus den eigenen Reihen rief er umgehend ein Verbot von drei besonders üblen Pestiziden aus.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / ZEITUNGSARTIKEL 24.2. 2017

Pestizide: Ein auslaufendes Geschäftsmodell?

Immer mehr Pestizide müssen vom Markt genommen werden, weil sie zu giftig  oder nicht mehr wirksam sind. Auf vier wegfallende Pestizide bringt die Agroindustrie lediglich noch ein neues Mittel auf den Markt. Es ist absehbar, dass sich das Geschäftsmodell der Pestizidbranche zunehmend zu Tode läuft. Deshalb sei es wichtig, frühzeitig auf Alternativen zu setzen. Das schreibt Andreas Bosshard, Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft, in einem Gastbeitrag in der "Bauernzeitung".
Er reagiert damit auf die Klagen der Gemüsebranche, die sich in einem Frontartikel der Zeitung für eine largere Pestizid-Zulassung stark macht und am hohen Pestizideinsatz festhalten will.

NZZ AM SONNTAG / ZEITUNGSARTIKEL 19.2. 2017

Pestizide: Lasche Bewilligungspraxis des Bundes - Grossverteiler nehmen Heft selber in die Hand

Seit Jahren wird das Bundesamt für Landwirtschaft für seine lasche Bewilligungspraxis von Pestiziden kritisiert. Regelmässig hinkt die Schweiz hinter der EU her. Giftstoffe, die in vielen Ländern Europas verboten sind, dürfen in der Schweiz weiterhin eingesetzt werden. Die Grossverteiler nehmen das Heft zunehmend selber in die Hand.

>> Artikel in der NZZ am Sonntag

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STUDIE 6.2. 2017

Atlas der Agrarkonzerne 2017

Die Produktion von Lebensmitteln hat immer weniger mit bäuerlicher Landwirtschaft, mit traditionellem Handwerk und einer intakten Natur zu tun. Sie ist heute weltweit vor allem ein einträgliches Geschäft von wenigen großen Konzernen, die sich die Felder und Märkte international untereinander aufteilen und den permanenten Geldmittelabfluss aus der Landwirtschaft sicherstellen. Der Konzernatlas 2017 bringt Licht in die Zusammenhänge der Agroindustrie und zeigt, wer wo welche Geschäftsfelder betreibt.

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ZEITUNGSARTIKEL 16.1. 2017

Pestizide: Syngenta setzt Forscher unter Druck

Fallen Resultate von Studien, welche von grossen Agrochemiefirmen mitfinanziert werden, nicht nach ihrem Gusto aus, werden die Forscher unter Druck gesetzt. Dies zeigt die New Your Times am Beispiel von Syngenta auf. Auch Agroscope ist betroffen.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 17.12. 2016

Christbäume: Ist regional produziert auch nachhaltig?

Der Anteil an Schweizer Weihnachtsbäumen nimmt zu. Doch Schweizer Herkunft ist nicht immer auch eine ökologische Produktion. Ein Projekt von Vision Landwirtschaft und Coop zeigt, wie sich beides verbinden lässt.

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TAGES-ANZEIGER / 9.11. 2016

Pestizide: Schweizer Bauern übertreiben es

Würden die Bauern den ökologischen Vorgaben der offiziellen Agrarpolitik folgen, wäre der Pestizidverbrauch um ein Fünftel niedriger. 

<< Zum Artikel in "Der Bund"

VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 26.10. 2016

Die Schweizer Landwirtschaft braucht einen mutigen Aktionsplan Pestizide

Diese Woche endet die Anhörungsfrist zum Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel (NAP). Vision Landwirtschaft unterstützt die Ausarbeitung eines Aktionsplans und insbesondere den vom Bund formulierten Anspruch, die vorhandenen Verbesserungsmöglichkeiten konsequent zu nutzen und damit sicherzustellen, dass Pestizide "so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig" eingesetzt werden. Von diesem Auftrag und Ziel ist der vorliegende NAP-Entwurf des Bundes allerdings noch weit entfernt.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 25.5. 2016

Pestizid-Reduktionsplan Schweiz: Breites Bündnis für eine starke Reduktion des hohen Pestizideinsatzes in der Schweiz

In der Schweiz werden deutlich mehr Pestizide verwendet als nötig. Der Pestizideinsatz liesse sich bis 2020 um über 50% reduzieren. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Pestizid-Reduktionsplan von Vision Landwirtschaft hervor, dessen Forderungen von einem breiten Bündnis aus Landwirtschafts-, Trinkwasserversorger-, Gewässerschutz-, Umwelt-, Gesundheits- und Konsumentenkreisen mitgetragen werden. Der Pestizid-Reduktionsplan zeigt machbare Alternativen zur heutigen Verwendung von Pestiziden auf und ergänzt damit den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, den der Bundesrat in den nächsten Wochen in die Vernehmlassung senden wird.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / BUCH 1.5. 2016

Pestizid-Reduktionsplan Schweiz

Pestizid-Reduktionsplan Schweiz

Der Pestizid-Reduktionsplan liefert Analysen zur Pestizidsituation in der Schweiz und zeigt auf, was möglich und nötig ist, um die Pestizidbelastung von Mensch und Umwelt massgeblich und unter Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben zu reduzieren. Der Pestizid-Reduktionsplan, den Vision Landwirtschaft im Mai 2016 publizierte, ergänzt den Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel des Bundes mit kritischen Analysen und zeigt weitgehende Alternativen zum derzeit intensiven Pestizideinsatz in der Schweiz auf.
27 Organisationen tragen die Stossrichtung des Pestizid-Reduktionsplans mit.

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AQUA & GAS / WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 1.1. 2016

Pollution des eaux par les pesticides

Un relevé effectué en 2012 sur la pollution par les pesticides de cinq cours d’eau de taille moyenne a montré que des critères de qualité écotoxicologiques et des exigences légales n’étaient souvent pas remplis ("Pollution des eaux par les pesticides" dans Aqua & Gas N°4 / 2016, Auteurs: Simon Spycher, Johannes Hunkeler,  Andreas Bosshard, Fritz Häni) . Pour réduire les apports de pesticides provenant des surfaces agricoles, il existe – outre des mesures en bordure de champ (p. ex. des bandes tampons) – de nombreuses possibilités d’agir efficacement sur les surfaces de production elles-mêmes. L’article dans Aqua&Gas donne un aperçu des optimisations les plus importantes.

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SRF / FERNSEHBEITRAG 11.11. 2015

Glyphosat soll verboten werden

Umweltverbände und Politiker wollen Glyphosat in der Schweiz verbieten. Glyphosat ist das am meisten verwendete Spritzmittel auf der Welt und ist auch in Lebensmittel enthalten. Die WHO schätzt es seit kurzem als krebserregend ein.

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NATURE / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 13.10. 2015

Zwei Neonikotinoide schädigen Bienenköniginnen

Ein internationales Forscherteam unter Schweizer Führung zeigen in einer neuen Studie, dass zwei Insektizide aus der Gruppe der Neonikotinoide schon bei feldtypischen Konzentratioinen gravierende Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Bienenköniginnen haben. So würden ganze Bienenvölker geschädigt. Diese Auswirkungen wurden bei der Zulassung übersehen, obschon Tests an Bienen durchgeführt werden müssen.

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ÄRZTINNEN UND ÄRZTE FÜR UMWELTSCHUTZ (AEFU), GREENPEACE UND KONSUMENTENSCHUTZ / MITTEILUNGEN 5.10. 2015

Verbot von Glyphosat gefordert

In den nächsten Monaten werden die Behörden sowohl in der Schweiz wie auch in der EU über die weitere Zulassung von Glyphosat entscheiden. Die WHO hat das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Die Kalifornische Umweltbehörde will es definitiv als krebserregend einstufen. Doch damit nicht genug: Untersuchungen der Universität Leipzig machen das Herbizid auch für missgebildete Ferkel und Mangelerkrankungen bei Rindern verantwortlich. Zudem bringen sie weitere schwere gesundheitliche Probleme beim Menschen mit Glyphosat in Verbindung. Die Ärzte für Umweltschutz, Greenpeace und der Schweizer Konsumentenschutz fordern ein sofortiges Glyphosat-Vebot. Ein weiterer Glyphosat-Einsatz sei unter diesen Umständen nicht zu verantworten.

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GREENPEACE / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 15.5. 2015

Pestizide und unsere Gesundheit: die Sorge wächst

"Viele Studien verdeutlichen die statistischen Zusammenhänge zwischen der Pestizidexposition und einem höheren Risiko für Fehlentwicklungen, neurologische und immunologische Störungen sowie einiger Krebsarten. Exponiert sind vor allem LandwirtInnen und GärtnerInnen", laut die Analyse der Fälle von Pestiziexposition von verschiedenen bestehenden Studien. Vision Landwirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Erarbeitung eines eigenen Aktionsplanes einem befürchteten Alibi-Aktionsplan des Bundes eine fundierte Alternative entgegenzusetzen und zusammen mit anderen Akteuren eine markante Minderung des Pestizideinsatzes in der Schweiz zu erreichen.

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AQUA & GAS / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 22.4. 2015

Gefährliche Pestizide für Wild- und Honig-Bienen

Es ist nicht neu, dass die Schweizer Gewässer mit zahlreichen Pestiziden belastet sind. Eine neue Studie zeigt, dass die Belastung von Insektiziden und Fungiziden bisher unterschätzt wurde. Von acht Insektiziden wurden Konzentrationen über den chronischen Qualitätskriterien gemessen. Die elevanten Substanzen waren Pyrethroide, Organophosphate und Neonicotinoide.

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FAKTENBLATT 5.4. 2015

Ephosin zur Drahtwurmbekämpfung im Kartoffelanbau: Zulassung widerspricht ÖLN

Das Bundesamt für Landwirtschaft hat Ende Dezember 2014 auf Druck einiger Kartoffelproduzenten Ephosin für die Bekämpfung von Drahtwürmern im Kartoffelanbau zugelassen.  Ephosin enthält das enorm toxische Nervengift Chlorpyriphos und ist in anderen Ländern Europas verboten. Die Zulassung widerspricht in eklatanter Weise dem Ökologischen Leistungsnachweis ÖLN und zeigt, dass das Pestizid-Zulassungsverfahren zu einer weitgehenden Farce verkommen ist.

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3SAT / FERNSEHBEITRAG 16.3. 2015

Die kruden Methoden der Pestizidbranche

Mit Pestiziden machen Firmen wie Syngenta und Bayer Milliardenumsätze. Um ihren Absatz zu sichern, ziehen die Unternehmen alle Register. Ein neuer Film auf 3sat zeigt, wie Wissenschafter, Politiker und Behörden beeinflusst, genötigt, bedroht werden, wenn es darum geht zu verhindern, dass die Anwendung gefährlicher Pestizide eingeschränkt wird.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / STELLUNGNAHME 12.12. 2014

Anhörung des Bundes: 4. Revision der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV): Stellungnahme von Vision Landwirtschaft

Der hohe Pestizideinsatz der Schweizer Landwirtschaft und die vielfältigen schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und in einigen Fällen auch auf die menschliche Gesundheit gehören aus Sicht von Vision Landwirtschaft zu einem der vordringlichsten Probleme was die mangelhafte Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft angeht. Verbesserungen sind entsprechend dringend nötig und wichtig. Das Ziel der Schweizer Politik und Gesetzgebung muss es sein, sicherzustellen, dass die Schweiz im Bereich des Chemikalieneinsatzes in der Landwirtschaft die bestehenden Probleme proaktiv angeht und eine Vorreiterrolle übernehmen kann. Auf Ebene ChemRRV als problematisch wertet Vision Landwirtschaft den Vorschlag, die Regulierung und Bewilligung der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln, Biozidprodukten und Düngern aus der Luft vom Bund an die Kantone zu delegieren.

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BIOLAND E.V. / MITTEILUNGEN 25.10. 2014

Verbot besonders gefährlicher Pestizide

Eine kleine Südtiroler Gemeinde hat in einem Referendum mit 75% der Stimmen gegen den Einsatz von Pestiziden in ihrer Region gestimmt. Sie fordert ein sofortiges Verbot besonders gefährlicher Gifte und eine Pestizidabgabe.

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NATURE GENETICS / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 24.8. 2014

Vergleichende Erbgutanalyse von Bienen weltweit

Bienen haben es weltweit schwer. Im Fachjournal "Nature Genetics" wird über neue Erkenntnisse zum weltweiten Bienensterben berichtet. Die Bienenvölker weisen eine größere genetische Varianbilität auf als sie bei anderen Haustieren zu finden ist. Die Vermutung, dass Inzucht eine Rolle beim Bienensterben spielen könnte, ist damit widerlegt.

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ZENTRUM DER GESUNDHEIT / WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 20.8. 2014

Genetisch veränderte Pflanzen fördern Resistenzen bei Insekten

Durch die ständige Präsenz von Insektengiften, welche in den Blättern von genetisch manipulierten Pflanzen produziert werden, haben sich Plagen durch resistente Insekten entwickelt. Dies räumte der britische Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Lebensmittel ein. Die US-amerikanische Umweltschutzbehörde empfiehlt aus diesem Grund Landwirten, 40% nicht gentechnisch modifiziertes Saatgut anzubauen, um ein Rückzugsgebiet für die nicht-resistenten Insekten zu schaffen.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / KOMMENTAR 9.7. 2014

Neonikotinoid-Insektizide verursachen Umweltdesaster

Neonikotinoid-Insektizide verursachen Umweltdesaster
Nur 5% des eingesetzten Neonikotinoid-Giftes schützt effektiv die Pflanzen, der Rest gelangt auf vielfältigen Wegen in die Umwelt und schädigt die Ökosysteme in der weiteren Umgebung. Quelle: Goulson/Nature, 2014.

Neonikotinoide sind hochwirksame, aber unspezifisch wirkende Insektizide. Sie werden auch in der Schweizer Landwirtschaft in vielen Kulturen grossflächig eingesetzt, insbesondere im Raps, Getreide, in der Gemüseproduktion und im Obstbau. Bereits unvorstellbar geringe Mengen genügen, um das Nervensystem von Insekten letal zu schädigen. 
Hinweise mehren sich, dass der breite Einsatz von Neonikotinoiden in der Landwirtschaft nicht nur - wie in den letzten Monaten viel diskutiert - den Bienen zusetzt, sondern zu einem drastischen Rückgang der Insektenpopulationen insgesamt in der Ackerbaulandschaft führt. Dadurch wird die ganze Nahrungsmittelkette in Mitleidenschaft gezogen. Der Grund liegt darin, dass die Neonikotinoide relativ gut wasserlöslich sind und sich nur langsam abbauen. Lediglich 5% des Pestizids bleibt im Durchschnitt dort, wo es wirken soll - nämlich auf oder in den angebauten Pflanzen - der Rest gelangt in die Böden, in die Gewässer und in die Luft und vergiftet grossflächig die Ökosysteme (s. Abb. unten). 

Gemäss einer aktuellen Untersuchung, welche in der Wissenschaftszeitschrift "Nature" publiziert wurde, nehmen Populationen von insektenfressenden Vögeln bereits bei Konzentrationen in Oberflächengewässern von lediglich 20 Nanogramm Imidacloprid, eines verbreitet eingesetzten Neonikotioniods, jährlich um 3,5% ab. Der Grenzwert gemäss gegenwärtiger Umweltgesetzgebung in der Schweiz liegt bei 100 Nanogramm pro Liter. 

Der Grund für den Rückgang der Vogelpopulationen sind nicht Vergiftungserscheinungen, sondern die fehlende Insektennahrung. Im Kommentar der Zeitschrift Nature wird eine Parallele gezogen zwischen dem Umweltdesaster durch das Insektizid DDT, das in den 1950er und 1960er Jahren grossflächig eingesetzt wurde, und dem heutigen Einsatz von Neonikotinoiden. 

Ein rasches, vollständiges Verbot der besonders heimtückischen Neonikotinoid-Insektizide durch den Bund ist aus Sicht von Vision Landwirtschaft dringend und unumgänglich. Wir fordern darüber hinaus verantwortungsvolle Landwirte auf, freiwillig auf das Gift zu verzichten. Ebenso sind Verarbeiter und der Handel gefordert, konsequent nur noch Produktionsweisen zu berücksichtigen, die ohne den Einsatz von Neonikotinoiden ihre Kulturen anbauen. Dazu gehört das IP-Suisse und das Bio-Label. Beide zeigen, dass eine nachhaltige, produktive Landwirtschaft auch ohne solche problematischen Gifte möglich ist.



BLW / MITTEILUNGEN 21.5. 2014

Aktionsplan Pflanzenschutzmittel

Der Bundesrat hat sich für einen Aktionsplan ausgesprochen, um Risiken von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und deren nachhaltige Anwendung zu fördern. Zwei Jahre arbeitete die Bundesverwaltung an der Beantwortung des Postulats Moser und der Erfüllung der Motion der Kommission Umwelt, Raumplanung und Energie.

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GREENPEACE, PRO NATURA, SVS/BIRDLIFE SCHWEIZ UND WWF / MITTEILUNGEN 18.5. 2014

Pestizideinsatz in der Schweiz: Bevölkerung zahlt die Zeche

Was kostet uns der Einsatz von Pestiziden? Dieser Frage gingen Greenpeace, Pro Natura, SVS/BirdLife Schweiz und der WWF nach und liessen die finanziellen Nebenwirkungen des Schweizer Pestizideinsatzes berechnen. Das Ergebnis: Der Gifteinsatz verursacht Kosten von jährlich 50 bis 100 Millionen Franken. Mit einer Pestizidabgabe sollen die Verursacher der Umweltschäden deshalb künftig zur Kasse gebeten werden.

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SALDO / ZEITUNGSARTIKEL 14.5. 2014

Vergiftete Hochstamm-Obstgärten

Das Bundesamt für Landwirtschaft hat 2014 für den Hochstamm-Kirschenanbau eine Sonderbewilligung für das Insektizid Dimethoat erteilt – dies, obwohl das Nervengift auch für den Menschen besonders problematisch ist, obwohl es Alternativen gibt, und obwohl Pflanzenschutzexperten vom Einsatz abraten.
Hochstamm-Obstgärten werden mit hohen Ökobeiträgen unterstützt. Dass trotzdem intensiv Pestizide eingesetzt werden können, ist ein inakzeptabler Widerspruch. Vision Landwirtschaft hat sich der Thematik angenommen und setzt sich für einen weitgehend pestizidfreien Hochstamm-Obstbau ein, wie das bereits heute Tausende von Bauern erfolgreich praktizieren.

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FIBL / FAKTENBLATT 27.3. 2014

Unterschätzte Wildbienen

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Wildbienen und andere Wildbestäuber bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen eine entscheidende Rolle spielen. Ihre Häufigkeit und ihre Artenvielfalt haben in den letzten Jahrzehnten jedoch stark abgenommen – mit nachteiligen Auswirkungen auf die Landwirtschaft. 

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EAWAG / MITTEILUNGEN 5.3. 2014

Pestizidcocktail in Schweizer Flüssen

"Schweizer Flüssen sind voller Pestizide" titelte 20 Minuten Anfangs März, als die EAWAG ihre neuesten Untersuchungsresultaten zur Pestizidbelastung der Schweizer Flüsse publizierte. Besonders präsent waren Unkrautverteilgungsmittel, aber auch Fungizide und Insektizide fanden sich regelmässig. Von insgesamt rund 300 in der Schweiz eingesetzten Wirkstoffen wurden 104 in den Gewässern nachgewiesen. Die Summe aller Pestizide war in 78% der Proben grösser als der Anforderungswert der Gewässerschutzverordnung. Da Mischproben analysiert wurden, folgern die Forscher, dass die kurzfristigen Spitzenkonzentrationen teils vielfach höher liegen müssen und für einzelne Substanzen über der Grenze liegen dürften, ab der sie akut toxisch wirken. Der Grossteil der Pestizide stammt aus der Landwirtschaft.

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SALDO / ZEITUNGSARTIKEL 19.2. 2014

Pestizide: Behörden spielen Risiken herunter

In Hunderten Lebensmittelproben fanden Kantons-Chemiker landwirtschaftliche Pestizide, die für Bienen Gift sind. Die systemischen Pestizide, die von den Pflanzen aufgenommen werden und von Innen Schadinsekten abtöten sollen, können auch dem Menschen schaden. Die EU-Behörden warnen. Die Schweizer Ämter kümmerts wenig.

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SRF / FERNSEHBEITRAG 22.1. 2014

Weniger spritzen bei gleicher Ernte – geht das?

Die Schweizer Bauern sollen die Pestizide weiter zurückfahren, ohne Ertragsausfälle zu erleiden. Der Bund arbeitet zurzeit an einem neuen Aktionsplan zum verbesserten Schutz der Natur. Die IP-Suisse-Bauern – immerhin ein Drittel aller Bauern – haben in Zusammenarbeit mit den Grossverteilern den Einsatz gewisser Spritzmittel beim Getreide schon deutlich eingeschränkt.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.9. 2013

Pestizide : Französische Bauern lösen Bewusstseinswandel aus

Die Landwirtschaft ist stolz über ihre immer höheren Erträge und ihre Rolle als Ernährerin der Menschheit. Ohne synthetische Pestizide wäre das heutige Produktionsniveau der konventionellen Landwirtschaft undenkbar. Doch die Schattenseiten des enormen und weiter ansteigenden Pestizidverbrauchs treten nicht nur mit den Umweltschäden, sondern auch mit Gesundheitsproblemen zunehmend ins öffentliche und politische Bewusstsein, zumindest im Ausland. In Frankreich haben Bauern eine bemerkenswerte Debatte ausgelöst.

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25.10. 2011

"Schweizer Bauern sind die eifrigsten Gifte-Spritzer"

Dies schreibt Saldo in ihrer aktuellen Ausgabe.
Schweizer Bauern verspritzen jährlich im Schnitt auf jeder Hektare landwirtschaftlicher Nutzfläche 4,5 Kilo Pestizide. 59 Prozent  der Menge kommt laut der Studie im Ackerbau zum Einsatz, der 27 Prozent der Agrarfläche umfasst. 34 Prozent der Pestizide setzen die Bauern im Gemüse-, Obst- und Rebbau ein, der 2,6 Prozent der Landwirtschafts­fläche ausmacht. Die Studie erklärt den Spritzeifer der Bauern damit, dass für sie die Ausgaben für Pestizide wegen der hohen Verkaufspreise ihrer Produkte weniger ins Gewicht fallen und sich eher lohnen als für Landwirte im Ausland.

VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.8. 2011

Pestizide schädigen Umwelt und gefährden Vertrauen in die Landwirtschaft

Gleich drei aktuelle Meldungen zeigen ein bedenkliches Ausmass eines unsachgemässen Pestizideinsatzes in der Schweizer Landwirtschaft. Schäden für Umwelt und Gesundheit und zunehmend auch für das Image der Landwirtschaft sind die Folge. Vision Landwirtschaft for- dert ein rasches Handeln des Bundes. 

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VISION LANDWIRTSCHAFT / BUCH 1.1. 2011

Das Weissbuch zur Landwirtschaft

Das Weissbuch zur Landwirtschaft
Cover Weissbuch

Das 2010 von Vison Landwirtschaft herausgegebene "Weissbuch Landwirtschaft Schweiz" legte einen entscheidenden Grundstein für die wieder in Gang gekommenen Reformbemühungen der Schweizer Landwirtschaftspolitik. Die erste Auflage des Buches war innert weniger Monate ausverkauft. Die zweite Auflage ist hier erhältlich.

Die Anfangs der 1990er Jahre auf Druck verschiedener Volksinitiativen eingeleitete Agrarreform kam während zwei Jahrzehnten kaum vom Fleck. Der Grossteil der damals eingeführten agrarpolitischen Instrumente wurden den damals gesetzten Zielen und dem neuen landwirtschaftlichen Verfassungsartikel von 1996 nicht gerecht. Öffentliche Mittel in Milliardenhöhe wurden nicht verfassungskonform eingesetzt und schadeten der Zukunftsfähigkeit, der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Schweizer Landwirtschaft in unverantwortlicher Weise.

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