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STUDIE 2.4. 2019

Erneute wissenschaftliche Beweise: Pestizide schädigen Wasserlebewesen

Erneute wissenschaftliche Beweise: Pestizide schädigen Wasserlebewesen

Zwei Studien des Wasserforschungsinstitutes Eawag und des Oekotoxzentrums im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt zeigen wieder, dass Gewässer in landwirtschaftlichen Gebieten stark mit Pestiziden belastet sind. An manchen Orten, wie dem Eschelisbach (TG), ist deren Konzentration in der Vegetationszeit über Monate hinweg giftig. Sie gefährdet einzelne Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel den Bachflohkrebs, aber auch ganze Lebensgemeinschaften akut. An belasteten Standorten fehlen denn auch empfindliche Arten ganz.

Pro Standort wurden zwischen 71 und 89 Pestizid-Wirkstoffe gefunden, insgesamt 145 Stoffe. Nicht nur einzelne Wirkstoffe, sondern auch deren Mischung, also Pestizid-Cocktails, gefährden die Biodiversität stark. Für Christian Stamm, stellvertretender Abteilungsleiter Umweltchemie der Eawag ist deshalb klar: «Wir müssen die Pestizidbelastung durch die Landwirtschaft wesentlich reduzieren.» Diese Forderung decke sich zwar mit dem nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, der in Bern verabschiedet wurde. Dieser ziele in die richtige Richtung, sei aber zu wenig konkret. Auch würden Massnahmen fehlen, wie Lenkungsabgaben oder die sofortige Heraufsetzung des heute ungerechtfertigt tiefen Mehrwertsteuersatzes für Pestizide.

>> Zur Mitteilung der Eawag 

>> Zum Fachartikel in Aqua & Gas Nr. 4/2019: «Anhaltend hohe PSM-Belastung in Bächen»

>> Zum Fachartikel in Aqua & Gas Nr. 4/2109: «Ökotoxikologische Untersuchungen: Risiko von PSM bestätigt»