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13.2. 2019

Die Zulassung von Pestiziden in der EU wird transparenter

Die Zulassung von Pestiziden in der EU wird transparenter

Nach der umkämpften Zulassung des Herbizids Glyphosat hat die EU eine Reform der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) beschlossen. Ihr Kernelement ist die Pflicht zur Offenlegung sämtlicher Herstellerstudien in einer frühen Phase des EU-Zulassungsverfahrens von Pestiziden. Die endgültige Annahme des Gesetzes sollte bis Ende März erfolgen.

Die Reform ist auch eine Reaktion auf die Europäische Bürgerinitiative «Stop Glyphosat», die von mehr als einer Million EU-BürgerInnen unterschrieben wurde. Die Bevölkerung solle «automatisch Zugang zu allen Studien und Informationen erhalten», sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis. In besonderen Fällen könne die EU-Kommission die Efsa künftig dazu anhalten, zusätzliche Studien in Auftrag zu geben. Die Efsa muss in Zukunft ausserdem bei der Zulassung von Produkten vorher über alle vorliegenden Studien informiert wird. So soll Herstellern die Möglichkeit genommen werden, unliebsame Studien unter Verschluss zu halten. 

Die Schweiz hinkt hinterher
Die automatische Veröffentlichung der bisher geheimen Industriestudien wird das Zulassungssystem für Chemikalien in Europa revolutionieren. 
Im Vergleich zur langjährigen weitgehenden Transparenz und den neuesten Fortschritten beim Zulassungsverfahren in der EU hinkt die Mitsprache in der Schweiz meilenweit hinterher.

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