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BAFU / 29.10. 2018

Illegaler Herbizideinsatz im Siedlungs- und Verkehrsbereich weit verbreitet

Illegaler Herbizideinsatz im Siedlungs- und Verkehrsbereich weit verbreitet

Der Einsatz von Herbiziden an Strassen, Wegen und auf Plätzen ist verboten. Doch das Verbot wird weitläufig missachtet, wie eine neue Studie des Bundesamtes für Umwelt zeigt. Lediglich die Hälfte der potenziellen privaten Anwender von Herbiziden haben etwas von diesem Anwendungsverbot gehört. Entsprechend setzen sie es illegal ein, zu einem Viertel selbst dann, wenn sie das Verbot kennen. Bei den professionellen Anwendern wie Gärtnern oder im Verkehrsunterhalt kennen immerhin 90% der Befragten das Verbot. Dennoch halten sie es häufig nicht ein, weil ihnen alternative Methoden nicht bekannt oder zu aufwändig und teuer scheinen. Verbreitet war auch ein Verweis auf die Landwirtschaft, welche diese Gifte im grossen Stil einsetzen dürfe.

Dies das Resultat einer Befragung durch Bundesamtes für Umwelt. Gegenüber der letzten Befragung vor 8 Jahren hat sich die Situation trotz Informationsbemühungen kaum verändert. Der Herbizideinsetz in Gemeinden hat sogar zugenommen.

Um den Vollzug des Herbizidverbotes zu verbessern, schlägt die Studie eine weiter verbesserte Information der Akteure auf verschiedenen Ebenen vor. Von Sanktionen gegen Verstösse oder gar einem Verbot des Herbizideinsatzes im Siedlungs- und Privatbereich wie beispielsweise in Frankreich ist nicht die Rede. Dass Herbizide im Verkehrs- und Siedlungsbereich verbreitet illegal und damit gewässergefährdend eingesetzt werden, scheint das zuständige Bundesamt als weitgehend unveränderliches Faktum hinzunehmen. 

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