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10.11. 2019

Forscher fordern viel tiefere Grenzwerte für Pestizide

Forscher fordern viel tiefere Grenzwerte für Pestizide

Von hochgiftigen Insektiziden sind bereits wenige Billiardstelgramm in einem Liter Wasser für Kleinlebewesen in Bächen und Flüssen tödlich. Bisher konnte man solche winzigen Mengen gar nicht messen. Nun haben ETH-Wissenschaftler neue Messmethoden entwickelt und damit Bäche in der Schweiz untersucht. Das überraschende Resultat: Fünf von sechs Bächen enthielten insgesamt neun dieser hochgiftigen Insektizide und dabei in Konzentrationen, die über den für Kleinlebewesen tödlichen Werten lagen.

Ein heute veröffentlichter Artikel in der Sonntagszeitung bring die Forderung nach "tief greifende Konsequenzen für die Zulassungspraxis" auf's Tapet. Oder anders ausgedrückt: Auch in diesem Fall haben die Behörden das gesetzlich verankerte Vorsorgeprinzip in hohem Ausmass missachtet und  fälschlicherweise hochtoxische Pflanzenschutzmittel zugelassen, die nun während Jahrzehnten unsere Bache vergiften konnten.

Wie oft müssen sich solche Geschichten noch wiederholen? Agroindustrie und Behörden sind weit davon entfernt, einen einigermassen sicheren Umgang mit Pestiziden sicherstellen zu können. Dies zeigen auch die fundierten Recherchen im Pestizid-Reduktionsplan Schweiz. Darin fordern Vision Landwirtschaft deshalb zusammen mit zwei Dutzend Organisationen, dass die Agrarpolitik nun endlich die Weichen in Richtung Ausstieg aus der Pestizidwirtschaft stellen muss.    

Zum Artikel in der Sonntags-Zeitung