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Biodiversität und Produktion, Artenvielfalt und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze

Jahrhunderte bestand zwischen Biodiversität und Landwirtschaft eine Symbiose. Bis zum Anfang des letzten Jahrhunderts hat die bäuerliche Landnutzung massgeblich zu einer starken Zunahme der Artenvielfalt in der Schweiz beigetragen. In den 1950er Jahren kam es mit der "Grünen Revolution" zu einer dramatischen Trendumkehr. Seither ist die Landwirtschaft an erster Stelle für einen nie dagewesenen Zusammenbruch der Biodiversität verantwortlich. In gleichem Ausmass brach die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft ein. Das ist kein Zufall. Ökonomie und Ökologie müssen wieder am gleichen Strick ziehen. Projekte und Bauernbetriebe weisen den Weg.

Zwar zeigen die wichtigsten Indizes für Biodiversität nach wie vor nach unten. Aber immer mehr Beispiele zeigen, wie stark die Biodiversität bei kluger Integration in den landwirtschaftlichen Betrieb bereits in kurzer Zeit gefördert werden kann. Eine effiziente, standortgemässe Produktion und die Erhaltung der Biodiversität gehen auch wirtschaftlich Hand in Hand. Was heute erst auf einer kleinen Minderheit von Betrieben und Projekten Realität ist, muss wieder zum Standard werden. Dies mit einer zielgerichteten, endlich am Verfassungsauftrag orientierten Politik und einer neu ausgerichteten Beratung zu ermöglichen, sieht Vision Landwirtschaft als eine ihrer Hauptaufgaben.

18.6. 2023

Unser Ernährungssystem – global und hochkomplex, aber es geht auch anders

Unser Ernährungssystem – global und hochkomplex, aber es geht auch anders

Tag für Tag werden die Lebensmittelregale gefüllt und Restaurants und Kantinen beliefert. Tausende Produkte sind jederzeit verfügbar. Hinter dem Warenangebot steckt ein hochkomplexes System. Mit hohem logistischem Aufwand sorgen Landwirtschaft, Industrie und Handel dafür, dass die Produkte zur rechten Zeit am rechten Ort sind. Doch nur zu einem kleinen Teil landen Lebensmittel direkt aus der Region auf unseren Tellern. Denn die Landwirt:innen aus der Region produzieren überwiegend für den Grosshandel und dadurch legen die Lebensmittel hunderte von Kilometern zurück. Wenn zum Beispiel ein Zürcher Obstproduzent seine Äpfel an die Migros liefert, muss er diese nach Gossau im Kanton St. Gallen fahren und die Migros liefert diese dann an ihre Märkte in der Stadt Zürich. Das sind dann hin und zurück 150 km. Dieses System hat sich über Jahre entwickelt. Doch je komplexer ein System, desto mehr Energie wird benötigt und es wird anfälliger für Störungen aller Art.

Wir sollten die regionalen Ressourcen besser nutzen. Das heisst nicht, dass die Ernährung zu 100 Prozent regional sichergestellt werden sollte. Aber die regionale Selbstversorgung könnte deutlich besser sein. Auf den Flächen rund um die Stadt sollte das wachsen, was nach möglichst kurzem Weg auf den Tellern landet, für ein Ernährungssystem, in dem ein reger Austausch herrscht und in dem es ein gesteigertes Bewusstsein und Interesse für regionale Lebensmittel gibt. Das ist auch ein Ernährungssystem, das man in seiner Freizeit entdecken und erleben kann, das sich durch Diversität auszeichnet, kleine Betriebe erhält und Innovationen fördert. Ein solches System schützt nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern auch die Kulturlandschaft und wertet das Leben in der Region durch eine lokale Wertschöpfung auf. Wie das funktionieren kann:

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NEWSLETTER 9.2. 2023

Bedeutung der Biodiversität für die Landwirtschaft

Bedeutung der Biodiversität für die Landwirtschaft

Die Schweiz ist vom Biodiversitätsverlust sehr stark betroffen. Das hat bereits grosse Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Sehr besorgniserregend ist der Rückgang vieler Wildbienen-Arten, deren Leistungen als Bestäuber sehr wichtig sind für die Landwirtschaft. Neue Daten, welche für die Aktualisierung der Roten Liste der gefährdeten Bienenarten der Schweiz von Dr. Andreas Müller erhoben wurden, zeigen, dass rund 10% der Wildbienenarten bereits ausgestorben sind. Eine sehr hohe Zahl von 45% der Arten wird voraussichtlich dieses Jahr auf die Rote Liste gesetzt. Dies hat einen direkten Zusammenhang auf die Erträge von vielen Nutzpflanzen. Die Bestäubung ist aber nur eine der wichtigen Ökosystemleistungen unter vielen, die alle massgeblich zu einer Landwirtschaft mit guter und stabiler Produktionsleistung beitragen. Das Wissen und die Fakten zu diesen Zusammenhängen werden häufig zu wenig berücksichtigt in politischen Entscheiden, aber auch auf Landwirtschaftsbetrieben und bei der Bewirtschaftung von Flächen der öffentlichen Hand. Trotz Engagement vieler Landwirt:innen für die Biodiversität auf ihren Betrieben nimmt die Artenvielfalt weiter drastisch ab.

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3.5. 2022

Zuviel Stickstoff in der Luft: das macht unsere Wälder krank

Zuviel Stickstoff in der Luft: das macht unsere Wälder krank

Das Bundesamt für Umwelt weist erneut auf die Belastung der Wälder durch übermässigen Stickstoff aus der Luft hin und listet Massnahmen auf, wie sie zu reduzieren sind.

Zwei Drittel der stickstoffhaltigen Luftschadstoffe stammen aus der Landwirtschaft. Deshalb müssen dringend die Massnahmen für zur Reduktion der Ammoniak- und Stickoxidemissionen konsequent umgesetzt werden. 

Es leidet nicht nur die Gesundheit des Waldes: Die grosse Menge an Stickstoffverbindungen schädigen Menschen, Pflanzen, Tiere, Böden, Gewässer, Klima und Biodiversität gleichermassen. Der wichtigste Hebel zur Reduktion der Stickstoffeinträge ist die Anwendung des Standes der Technik in allen Sektoren (Landwirtschaft, Industrie, Energie und Mobilität). Verbesserungen hängen massgeblich von der Umsetzung in der Landwirtschaft und der weiteren Entwicklung des Tierbestandes ab. Insofern hat auch unser Konsumverhalten einen Einfluss auf die Stickstoffbelastung.

Wie der Stickstoff den Wald belastet lässt sich hier nachschauen: https://youtu.be/Ccw_8FQi5F0

Mitteilung BAFU vom 2.Mai 2022:

https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wald/dossiers/stickstoff-wald.html

Verwandte Beiträge

11.4. 2022

Kunstdüngerwirtschaft in der Sackgasse

Kunstdüngerwirtschaft in der Sackgasse

(VL) Die Schweiz lagert im Auftrag des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) 17’000 Tonnen importierten Stickstoffdünger in Pflichtlagern. Gleichzeitig müssen Landwirt:innen aus der Zentralschweiz, die wegen zu hohen Tierbeständen Hofdünger-Überschüsse haben, Hofdünger in andere Kantone oder sogar ins Ausland exportieren (s. Agrarbericht 2021, Hoduflu Datenauswertung).

Da stellt sich die Frage, ob es eine Option für die Schweizer Landwirtschaft wäre, wenn Betriebe vermehrt anstatt importiertem Kunstdünger tierischen Hofdünger wie Mist und Gülle einsetzen würden? Aus Sicht der Klima- und Umweltperspektive ist eines klar: Zuviel Dünger, ob Hofdünger oder Kunstdünger, schädigt die Umwelt massiv, was in der Schweiz seit Jahren der Fall ist. Um die natürlichen Ressourcen Wasser, Boden, Luft und Biodiversität zu schützen, muss die Düngermenge in der Landwirtschaft reduziert werden.

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10.12. 2020

Sendung "Netz Natur": Landwirtschaft mit statt gegen die Natur

Sendung

In einer ausgezeichneten Sendung zeigt die SRF-Sendung "Netz Natur" Pioniere einer  Landwirtschaft, die die Natur als Vorbild nehmen, um mit Heerscharen von Kleinlebewesen im Boden, mit Pilzen und innovativen Kombinationen von Pflanzen rückstandsfreie, wertvolle Lebensmittel zu produzieren.

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27.12. 2019

Agrarallianz fordert Reduktion der Tierbestände

Agrarallianz fordert Reduktion der Tierbestände

19 Organisationen aus dem Landwirtschafts- und Ernährungssektor, darunter auch Vision Landwirtschaft, fordern im Rahmen der Agrarpolitik 2022+ einen Abbau der Tierbestände und eine Reduktion der immensen Futtermittelimporte in der Schweiz auf ein umweltverträgliches Mass. 

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23.11. 2019

Blumenvielfalt in Wiesen: Basis für die Bienengesundheit?

Blumenvielfalt in Wiesen: Basis für die Bienengesundheit?

In vielen Landwirtschaftsgebieten der Schweiz ist die Bienentracht sehr einseitig geworden. Die Bienenvölker ernähren sich oft nur noch von wenigen, dafür umso massenweiser vorkommender Pflanzenarten wie Raps, Löwenzahn oder Maispollen. Auch wenn diese genügend Nektar und Pollen zur Verfügung stellen: Die einseitige Ernährung kann zu gravierenden Mangelerscheinungen führen, da essenzielle Eiweisse zunehmend fehlen.

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17.11. 2019

Ammoniak hinterlässt Schäden an Biodiversität

Ammoniak hinterlässt Schäden an Biodiversität

Beim Lagern und Ausbringen von Gülle und Mist wird gasförmiger Stickstoff in Form von Ammoniak freigesetzt. Dieser verteilt sich mit dem Wind über weite Distanzen und gelangt so auch in abgelegene Naturschutzgebiete. In der Schweiz sind die Ammoniakemissionen besonders hoch. Dies führt zu einer fast flächendeckenden Überdüngung von sensiblen Ökosystemen. Betroffen sind rund 90% aller Waldböden, ein Drittel aller Trockenwiesen und fast alle Hochmoore. Die Tier- und Pflanzenwelt in diesen sensiblen Gebieten nimmt dabei irreversibel Schaden.

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31.10. 2019

Ein Drittel aller Insekten in den letzten zehn Jahren verwschunden

Ein Drittel aller Insekten in den letzten zehn Jahren verwschunden


Es ist unlängst bekannt, dass viele Insekten Schwierigkeiten haben, einen für sie optimalen Lebensraum zu finden. Eine neue Studie der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der Universität Bern zeigt nun auf, dass es rund ein Drittel weniger Insekten gibt, als noch vor zehn Jahren. Der stärkste Rückgang wurde in stark landwirtschaftlich genutzten Umgebungen verzeichnet. Dies zeigt einmal mehr auf, dass ein Wandel in der Landwirtschaft dringend notwendig ist, um die Biodiversität zukünftig zu erhalten.

>> Zum Artikel des Tages Anzeigers


28.10. 2019

Je höher die Artenvielfalt, desto höher die Erträge in der Landwirtschaft

Je höher die Artenvielfalt, desto höher die Erträge in der Landwirtschaft

Die Natur bietet der Landwirtschaft viele Dienstleistungen, wie zum Beispiel Bestäubung und Schädlingsregulierung durch Insekten. Eine weltweit angelegte Studie, an welcher auch die Agroscope beteiligt war, zeigt auf, welchen Einfluss eine intakte Biodiversität auf die landwirtschaftlichen Erträge hat. Je höher die Artenvielfalt und je kleinstrukturierter die Agrarlandschaft gestaltet wird, desto grösser fallen die positiven Effekte der natürlichen Dienstleister, bzw. die landwirtschaftlichen Erträge aus.

>> Zum Bericht der Agroscope
>> Zur Originalstudie in englischer Sprache

5.9. 2019

Vielfalt an Lebensräumen für Nützlinge lebenswichtig

Vielfalt an Lebensräumen für Nützlinge lebenswichtig

Längst ist bekannt, dass Bestäuber und Nützlinge in vielen Kulturen für eine reiche Ernte entscheidend sind. Genau in diesen landwirtschaftlichen Kulturen finden die Insekten und anderen Kleintiere jedoch oft nur über kurze Zeit genügend Nahrung. Intensiv genutzte Wiesen etwa verwandeln sich für Wildbienen und andere Bestäuber mit dem Mähen in blütenlose Wüsten. Dann sind sie auf Pollen und Nektar von Wildpflanzen aus artenreichen Lebensräumen angewiesen.

Eine Untersuchung von Agroscope zeigt nun erstmals genauer auf, welche Blütenpflanzen und Habitate für die Nützlinge und Kleinlebensräume besonders wichtig sind und daher für eine sichere Ernte zu fördern sind.

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13.6. 2019

Neue Agroscope-Studie: Trinkwasserinitiative kann Umweltprobleme der Schweizer Landwirtschaft endlich lösen

Neue Agroscope-Studie: Trinkwasserinitiative kann Umweltprobleme der Schweizer Landwirtschaft endlich lösen

Die offizielle Agrarpolitik verspricht seit 20 Jahren eine nachhaltige Landwirtschaft. Bis heute hat sie dieses Versprechen nicht eingelöst, im Gegenteil, ein Grossteil der Gelder schwächt eine nachhaltige Produktion. Eine aktuell publizierte Studie der Agroscope zeigt, dass ein Ja zur Trinkwasserinitiative (TWI) den Bund zwingen würde, endlich die Steuergelder konsequent für eine nachhaltige Landwirtschaft einzusetzen.

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29.4. 2019

IPBES: Artenverlust ebenso gravierend wie Klimawandel

IPBES: Artenverlust ebenso gravierend wie Klimawandel

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES präsentiert diese Tage in Paris seine globale Analyse zum Zustand der Biodiversität. IPBES-Präsident Sir Robert Watson warnte zum Auftakt der Konferenz vor einem weltweiten Zusammenbruch der Artenvielfalt. Sie befinde sich in einer schwerwiegenden Notlage, bei der ein ebenso energisches Handeln nötig sei wie beim Klimawandel.

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STUDIE 12.4. 2019

Der Wald bietet der Biodiversität Schutz

Der Wald bietet der Biodiversität Schutz

Wälder schützen Flora und Fauna vor den Auswirkungen der Klimaerwärmung, indem ihr Blätterdach die darunter lebenden Organismen vor allem vor grosser Hitze bewahrt. So sind die Temperaturen im Sommer im Wald etwa 4 Grad kühler als im Freien und im Winter sowie in der Nacht 1 Grad wärmer. Internationale WissenschaftlerInnen haben diese Temperaturunterschiede mit Messungen belegt. Sie fanden an 98 Standorten auf fünf Kontinenten statt – in den Tropen, in der gemässigten Zone und in den nördlichen borealen Wäldern. An der internationalen Studie beteiligte sich die  eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL.

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BEITRAG 29.3. 2019

Bienen sind durch Pestizidmischungen bedroht

Bienen sind durch Pestizidmischungen bedroht

Ein Cocktail verschiedener Pestizide bedroht die Bienenvölker. Das bestätigt die Analyse von toten Bienen im letzten Jahr. Die Bienen waren von 10 bis über 20 verschiedenen Wirkstoffen belastet. Bisher weiss die Forschung noch viel zu wenig darüber wie das Gemisch von Pestiziden auf die Tiere wirkt. Das schreibt das Bienen-Beratungs- und Kompetenzzentrum Apiservice.

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ZEITUNGSARTIKEL 21.3. 2019

Trotz Millionen: Sorgenkind Biodiversität

Trotz Millionen: Sorgenkind Biodiversität

Trotz staatlichen Millionenzahlungen für sogenannte «Biodiversitätsförderflächen» verschwinden immer mehr Arten aus dem Landwirtschaftsgebiet der Schweiz. Die Bundeshilfe gibt es eben nicht für Resultate, sondern für bestimmte Massnahmen, die aber oft nicht am richtigen Ort und nicht gezielt genug erbracht werden. Zudem sind bis heute die biodiversitätsschädigenden Subventionen viel höher als die Zahlungen zugunsten der Artenvielfalt. So hilft eine extensive Nutzung nichts, wenn gleichzeitig viel zu hoher Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft seltenere Arten flächendecken zum Verschwinden bringen.
In einem gut recherchierten Artikel dokumentiert die NZZ das Scheitern der Bemühungen um die Pflanzenvielfalt, basierend auf neue Zahlen von Agroscope. Brisant: Ende März wollen Natur- und Umweltverbände um Pro Natura eine «Biodiversitätsinitiative» lancieren. 

>> Zum Artikel der NZZ

BEITRAG 8.10. 2018

Ungespritzte Hochstammäpfel gesucht

Ungespritzte Hochstammäpfel gesucht

Vision Landwirtschaft sucht ungespritzte Äpfel von Hochstamm-Obstbäumen. Angesprochen sind sowohl Biobetriebe wie auch konventionelle, die den ökologischen Leistungsnachweis einhalten. Sie sollten mindestens 300 Kilogramm Tafeläpfel und/oder 1000 Kilogramm Mostäpfel aus ungespritztem Hochstammanbau liefern können – alle Sorten sind willkommen. 

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RADIO SRF, RENDEZ-VOUS / 4.9. 2018

Insektensterben - lieber weiter forschen statt handeln

Insektensterben - lieber weiter forschen statt handeln

Der Bauernverband lanciert zusammen mit den Naturfreunden Schweiz und den Bienenzüchtern eine Petition. Diese fordert den Bund auf, die Ursachen des Insektensterbens aufzuklären.

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TAGES-ANZEIGER / 31.8. 2018

Ausgezwitschert auf dem Acker - Zusammenbruch der Vogelpopulationen

Ausgezwitschert auf dem Acker - Zusammenbruch der Vogelpopulationen

Im Ackerbaugebiet der Schweiz wurde der Vogelbestand in 26 Jahren dramatisch reduziert - über alle Arten gesehen um mehr als die Hälfte. Einzelne Arten stehen vor der Ausrottung in der Schweiz. Pestizide, eine ausgeräumte Agrarlandschaft und die sehr intensive Bewirtschaftung sind die Gründe. Den Vögeln geht schlicht die Nahrung aus - Insekten und Sämereien. Zudem fehlt es an Strukturen für Brutplätze.

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WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 21.8. 2018

Bio-Anbau möglicherweise effektiver als Pestizide

Bio-Anbau möglicherweise effektiver als Pestizide

Mit einer umfangreichen Analyse zeigten französische ForscherInnen, dass "Unkräuter", die in Bio-Kulturen noch regelmässig vorkommen, den Ackerpflanzen helfen, den Befall von Parasiten und Krankheitserreger in Schach zu halten. Die Studie kommt zum Schluss, dass Pflanzen gerade ohne den Einsatz von Pestiziden, die sie schützen sollen, weniger krank werden.

>> Zur französischen Zusammenfassung der Studie

31.5. 2018

Nachhaltigkeitspotenziale der Schweizer Landwirtschaft durch gesamtbetriebliche ökologisch-ökonomische Beratung besser ausschöpfen - Schlussbericht

Mit dem entwickelten Beratungsansatz können mit verhältnismässig sehr geringem Aufwand weitgehende Anstösse für sowohl ökologische wie ökonomische Verbesserungen auf Landwirtschaftsbetrieben geleistet werden.Die grössten Optimierungspotenziale zeigten sich bei den Nachhaltigkeitsaspekten Wirtschaftlichkeit und Biodiversität. Gemäss den quantifizierten, mit den Betriebsleitern verifizierten Abschätzungen dürfte eine Umsetzung der gemachten Vorschläge beim landwirtschaftlichen Einkommen im Durchschnitt zu einer Verbesserung von rund 22% führen, bei der Biodiversität um 25%. Die Arbeitsbelastung bleibt dabei praktisch unverändert, die Ressourceneffizienz, die Energieautarkie und die Nettoproduktion dürften tendenziell eher zunehmen.

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NZZ / 18.5. 2018

Gefährdung von Vögeln: Schweiz ist Spitzenreiterin

Gefährdung von Vögeln: Schweiz ist Spitzenreiterin

Die Schweiz ist alles andere als ein Paradies für Vögel. Im internationalen Vergleich sind in unserem Land besonders viele Arten bedroht. Die intensive Bewirtschaftung des Kulturlandes und ein hoher Einsatz von Pestiziden gehören laut Experten zu den wichtigsten Gründen.

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7.4. 2018

Grenzschutz beim Fleisch mit gravierenden Folgen für die Umwelt

Die hohen Zölle, mit welchen die Fleischbranche in der Schweiz geschützt wird, hat weitreichende Folgen für die Umwelt. Der abgeschottete Markt führt dazu, dass in der Schweiz weit mehr Fleisch produziert wird als Futter für die Tiere wächst. Über eine Million Tonnen Futtermittel werden mittlerweile jedes Jahr importiert, um die überhöhten Tierbestände zu füttern. Und es werden immer mehr. Daraus entstehen riesige Gülleseen, die sich kaum mehr entsorgen lassen. Das grösste Problem aber sind die Ammoniakemissionen. Die Schweiz ist nach den Niederlanden in diesem Bereich die grösste Umweltsünderin Europas. Mit gravierenden Folgen für die Biodiversität.

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SALDO / 21.2. 2018

Zu viele Futtermittelimporte machen zu viel Mist

2,3 Millionen Tonnen Mist und Gülle, das sind 77'000 grosse Lastwagenladungen, werden jedes Jahr quer durch die Schweiz gekarrt, weil die Futtermittelimporte auf viele Höfe und die damit gefütterten überhöhten Tierbestände jedes Mass verloren haben. Sie produzieren so viel Gülle und Mist, dass diese sogar nach Norddeutschland exportiert werden, wie das Konsumentenmagazin Saldo berichtet. 

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18.12. 2017

Weihnachten steht vor der Tür – und Sie suchen einen ökologischen Weihnachtsbaum?

Auch bei den Weihnachtsbäumchen ist einheimisch nicht immer auch ökologisch. Doch es gibt mehr und mehr Produzenten, die sich um einen nachhaltigen Anbau bemühen und ganz oder auf einen Teil der Pestizide verzichten.

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SALDO / 16.11. 2017

Wir brauchen mehr wirklich wertvolle Wiesen

Biodiversitätsbeiträge sind ein wichtiger Bestandteil der landwirtschaftlichen Direktzahlungen. Über 1 Milliarde Franken investierte der Bund in den letzten drei Jahren in diesen Beitragstyp. Dennoch ist die Biodiversität weiter im Sinkflug. Ein Artikel im Saldo geht der Frage nach, was sich ändern müsste.

>>Zum Artikel

BUCH 1.2. 2017

Guide to Biodiversity and Landscape Quality

Guide to Biodiversity and Landscape Quality

Der „Biodiversity and Landscape Guide“ skizziert die wichtigsten Grundprinzipien für eine gezielte Förderung von Biodiversität und Landschaftsqualität auf dem Landwirtschaftsbetrieb und inspiriert mit zahlreichen Beispielen von Höfen weltweit, welche sich dieser Aufgabe engagiert angenommen haben. 

Das Buch wurde initiiert und mitverfasst vom Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft. Seit Februar 2017 ist es als pdf kostenlos im Internet verfügbar. Die Print-Version kann über den IFOAM-Bookshop bezogen werden. 

(Auf Englisch)

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 17.12. 2016

Christbäume: Ist regional produziert auch nachhaltig?

Der Anteil an Schweizer Weihnachtsbäumen nimmt zu. Doch Schweizer Herkunft ist nicht immer auch eine ökologische Produktion. Ein Projekt von Vision Landwirtschaft und Coop zeigt, wie sich beides verbinden lässt.

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BUCH 21.11. 2016

Lehr- und Sachbuch über die Wiesen und Weiden der Schweiz und ihre standortgemässe Nutzung

Lehr- und Sachbuch über die Wiesen und Weiden der Schweiz und ihre standortgemässe Nutzung

In der Schweiz und in vielen Bergregionen sind Wiesen und Weiden das Rückgrat der Landwirtschaft und der Biodiversität zugleich. Das Buch zeichnet die bewegte Geschichte des Wieslandes in der Schweiz und in Mitteleuropa detailliert nach. Ökologie, Produktivität und Typologie der Wiesen und Weiden werden allgemeinverständlich aufgearbeitet. Anhand vieler Beispiele vermittelt es praxisnah die Grundlagen für eine standortgemässe und ressourcenschonende Nutzung des Wieslandes. Einen wichtigen Stellenwert nimmt das gesamtbetriebliche Konzept eines standortgemäßen Futterbaus ein. Eine Beschreibung und ein Bestimmungsschlüssel der wichtigsten Wiesentypen runden den praxisorientierten Teil ab.

Der Autor ist Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft.

>> Leseprobe (S. 1-34 inkl. Inhaltsverzeichnis und ausführliche Zusammenfassung)
>> Buchbesprechung in "Naturschutz und Landschaftsplanung"

Das Buch ist in Printform seit November 2017 vergriffen. Ab Juni 2019 ist es über alle gängigen Online-Shops (z.B. Haupt-Verlag) als eBook wieder erhältlich.

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AGRARFORSCHUNG / 15.11. 2016

Lenkungsabgabe gegen zu hohe Stickstoffemissionen

Die Schweizer Landwirtschaft importiert jährlich rund 100 000 Tonnen Stickstoff in Form von Futtermitteln und Mineraldünger. Dadurch werden seit Jahrzehnten gesetzliche Emissionsgrenzwerte überschritten, vor allem beim Ammoniak. Mit einer Stickstoff-Lenkungsabgabe könnten die anhaltenden Probleme kosteneffizient gelöst werden. Dies zeigt eine von Vision Landwirtschaft initiierte Studie.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / FAKTENBLATT 1.8. 2016

Faktenblatt Nr. 7: Weide- statt Hochleistungsstrategie in der Schweizer Milchproduktion

Vergleich von Hochleistungsstrategie und Vollweide mit geringem Kraftfuttereinsatz

Mehrere Studien zeigten in den letzten Jahren, dass sich Einkommen und Stundenlöhne auf Schweizer Milchwirtschaftsbetrieben durch eine Reduktion der Produktionskosten wesentlich verbessern lassen. Wichtige Möglichkeiten zur Kostenreduktion bestehen einerseits in der Reduktion des Kraftfuttereinsatzes und andererseits in der Nutzung von Weidesystemen anstelle der aufwändigen Stallfütterung.

Der Grossteil der Milchbetriebe in der Schweiz setzt heute auf eine Hochleistungsstrategie mit Stallhaltung und wesentlichem Kraftfuttereinsatz. Im vorliegenden Faktenblatt werden die Einkommensverbesserungspotenziale und die wichtigsten Umweltwirkungen untersucht, welche aus einer Umstellung auf weidebetonte Haltung in Kombination mit einem weitgehenden Verzicht auf Kraftfutter resultieren. Basis der Berechnungen bilden Studien, welche verschiedene Milchproduktionsstrategien empirisch miteinander verglichen.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 31.5. 2016

Wo die wirksamen Hebel zur Sicherung der Ernährung liegen

Um die Ernährung der Menschheit zu sichern, so die weit verbreitete These, müssen zwingend die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert werden. Bei genauer Betrachtung der komplexen Zusammenhänge zeigt sich aber, dass eine weitere Produktionsintensivierung für Länder mit einer „high-input"-Landwirtschaft die ineffizienteste und schädlichste Strategie zur Sicherung der Ernährung ist.

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BAUERNZEITUNG / ZEITUNGSARTIKEL 1.5. 2016

Blumenwiese ersetzt den Psychiater

Ein Portrait eines Berner Bauern, der der konventionellen Produktion den Rücken gekehrt hat, wurde in der Bauernzeitung publiziert. Sein Credo lautet : «Wir haben der Bevölkerung gegenüber einen ökologischen Leistungs- und einen Ernährungsauftrag zu erfüllen.» Es brauche beides - Ökologie und Ökonomie - ist der Landwirt überzeugt.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.1. 2016

Aussaat von Know-how

Eine nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens ist möglich – und Bäuerinnen und Bauern, die dies versuchen, sind nicht allein bei ihrer Suche nach realisierbaren Möglichkeiten. Das ist die Botschaft von Pissenlit („Löwenzahn“). Um sie mit konkretem Inhalt zu füllen, gingen die vier Mitglieder des Vereins auf die Waadtländer Bauern zu und fragten sie nach ihrer landwirtschaftlichen Praxis, nach ihren Motivationen und Anliegen.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / FAKTENBLATT 1.11. 2015

Faktenblatt Nr. 5: Multifunktionale Landwirtschaft: Lässt sich Versorgungssicherheit mit Ressourceneffizienz und dem Schutz der Biodiversität vereinbaren?

Möglichst viel zu produzieren ist zum wichtigsten Ziel einiger bäuerlicher Organisationen geworden. Auch der Bund fördert mit Pauschalsubventionen, Anbauprämien und Grenzschutz eine laufend steigende Nahrungsmittelproduktion in der Schweiz. Begründet wird dies mit der Versorgungssicherheit. Doch eine hohe Produktion in Normalzeiten garantiert nicht eine sichere Ernährung im Krisenfall. Im Gegenteil, sie kann diese sogar gefährden. Das ist der Fall, wenn die Produktion immer stärker von Importen - beispielsweise Futtermitteln, Energie, Maschinen, Dünger, Pestiziden - abhängt oder wenn sie die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt. Zudem leiden die Produzentenpreise unter der zu hohen Produktion.
Wie viel Produktion ist für die Versorgungssicherheit nötig und tragbar? Dieser Frage geht das neue Faktenblatt von Vision Landwirtschaft nach. Die Resultate von Szenarienrechnungen zeigen: Die Versorgungssicherheit kann mit einer um 10-20% geringeren Produktion besser gewährleistet werden - solange das Landwirtschaftsland nicht weiter abnimmt.

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AGROSCOPE / MITTEILUNGEN 23.10. 2015

Nur die halbe Kartoffelernte wird genutzt

Auf dem Weg von der Scholle bis zum Teller geht mehr als die Hälfte der Kartoffelernte verloren. Das zeigt eine neue Studie von Agroscope und der ETH Zürich. Optimierungen bei den Produzenten und im Handel sowie Verhaltensänderungen bei der Konsumentenschaft könnten die Situation mildern.

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NATURE / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 14.10. 2015

Artenreiche Wiesen sind resistenter gegenüber klimatischen Extremereignissen

Eine aktuelle Synthese von mehr als 40 Graslandexperimenten in Europa und Nordamerika zeigt, dass Wiesen mit hoher Artenvielfalt gegen klimatisch bedingte Ereignisse (Trockenheit, Hitzetage, Extremniederschläge) resistenter sind und sich nach einer Störung besser erholen.

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WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 1.10. 2015

Erhaltung und Förderung von Fromental- und Goldhaferwiesen

In der AGRIDEA-Reihe ist ein neues Merkblatt zur Erhaltung und Förderung der Fromental- und Goldhaferwiesen erschienen. Vor allem die Fromentalwiesen, die zu den blumenreichsten Wiesen des Mittellandes gehören, sind von einer ehemals flächendeckenden Verbreitung bis auf kleinste Reste zurückgedrängt worden. Das vom Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft verfasste Merkblatt basiert auf den Ergebnisses eines Projekts zur Erhaltung und Förderung dieser Wiesentypen und zeigt auf, was konkret getan werden kann.

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HOTSPOT / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 1.9. 2015

Biodiversität im Boden

Der immense Reichtum an Bakterien, mikroskopisch kleinen Pilzen, Algen und Protozoen lässt die Bedeutung der Bodenbiodiversität für die Natur und den Menschen erahnen. Fruchtbare Böden, sauberes Trinkwasser, die Speicherung von CO2, die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten: All dies ist nur möglich durch die biologische Vielfalt im Boden, der dünnen Haut, die unsere Erde umhüllt. Diese HOTSPOT-Ausgabe schaut hinein in diese lebendige Welt unter unseren Füssen, die bis heute noch viel Unbekanntes verbirgt.

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SCNAT / BLW / WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 24.4. 2015

Biodiversität und Landwirtschaft

Positive Auswirkungen der Biodiversitätsförderung im Landwirtschaftsgebiet sind nicht ausgeblieben. Das agrarpolitische Ziel, mit den Biodiversitätsförderflächen den Artenrückgang zu stoppen, wurde allerdings verfehlt. Es brauche deshalb zusätzliche Anstrengungen. Das stellt der Bericht "Zustand der Biodiversität in der Schweiz 2014" im Kapitel zur Agrarlandschaft fest. Wie innovative Projekte zeigen würden, sei Produktion und Biodiversität kein Gegensatz. Besondere Bedeutung wird der IP- und Bio-Produktion sowie einer zielgerichteteren Beratung beigemessen. Wie Beispiele zeigen, würde sich dadurch auch das Einkommen der Landwirte wesentlich verbessern lassen.
>> Zustand der Biodiversität in der Schweiz 2014 

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FIBL / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 16.3. 2015

Die Bedeutung der Hörner für die Kuh

Das FiBL hat eine Broschüre zur Bedeutung der Hörner für die Kuh herausgegeben. Sie fasst Grundlagenkenntnisse und Beobachtungen von Bauern und Forschern zur Anatomie, Physiologie, Entwicklungsbiologie und Funktion der Hörner der Kuh zusammen. Die Broschüre ist eine Hilfestel-lung bei der Klärung der Frage, ob Kühe Hörner tragen sollen oder nicht. 

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.3. 2015

Hofportrait: "Bio+"-Gemüsebaubetrieb Birchhof

Hofportrait:

Bio mag immer "konventioneller" werden. Aber Bio wird auch vielfältiger. Immer mehr Biobetriebe gehen heute weit über die Anforderungen des "gewöhnlichen" Biolandbaus hinaus. Wohin das führen kann, zeigt der Gemüsebaubetrieb von Roger Gündel. Seine Form von Landwirtschaft unterscheidet sich mehr vom Biolandbau als Bio von der konventionellen Anbauweise. Sein "Bio+" zeigt eindrücklich, welches Potenzial in einer natur- und standortgemässen Landwirtschaft steckt.

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EIDGENÖSSISCHE KOMMISSION FÜR LUFTHYGIENE (EKL) / WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 17.2. 2015

Bericht Stickstoffimmissionen: Fast schweizweit werden empfindliche Ökosysteme geschädigt

Hauptursache für die hohen N-Emissionen in der Schweiz sind die überhöhten Tierbestände in der Landwirtschaft als Folge der Futtermittelimporte. Eine neue Studie geht nun dem Ausmass der Schäden nach. Fast flächendeckend werden in der Schweiz empfindliche Ökosysteme wie Moore, Trockenwiesen und Wälder durch die viel zu hohen Stickstoffimmissionen geschädigt. Nur wenige andere Länder weltweit weisen so hohe N-Belastungen auf. Leider zeigt der Bericht kaum Lösungen auf. Der Schlüssel liegt in einer standortgemässen Landwirtschaft. Ein Abbau der überhöhten Tierbestände, eine massive Reduktion des ständig angestiegenen Futtermitteltourismus und eine Tierhaltung am Ort, wo auch ihr Futter wächst, wären unumgänglich. Doch dies zu fordern scheint für den Bund immer noch ein Tabu zu sein.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / STELLUNGNAHME 27.1. 2015

Tierproduktion: Zunahme antibiotikaresistenter Keime soll mit Verordnungsanpassung entschärft werden

"Die weltweite Zunahme von Resistenzen gegen Antibiotika bei Bakterien ist zu einer ernstzunehmenden Gefahr für die öffentliche Gesundheit geworden... 2013 wurden in der Veterinärmedizin im Nutztiersektor knapp 53 Tonnen antibiotische Wirkstoffe eingesetzt. Um die Wirksamkeit und Qualität der antimikrobiellen Therapien bei Mensch und Tier langfristig zu erhalten und die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika effizient und nachhaltig zu vermindern, muss der fachgerechte Einsatz von antibiotikahaltigen Arzneimitteln auch in der Tiermedizin optimiert werden."

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AGRARFORSCHUNG SCHWEIZ / WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 4.1. 2015

Grasland Schweiz: Enormer Rückgang der Biodiversität seit 1950 in den tieferen Lagen

Der Rückgang der Artenvielfalt im Wiesland der tiefen Lagen der Schweiz ist deutlich grösser ist als bisher angenommen. Noch um 1950 wiesen 85 % selbst der am intensivsten genutzten Wiesen auf den besten Böden so viele Pflanzenarten auf, dass sie die sogenannte Öko-Qualität" (BFF QII-Stufe) erreicht hätten oder weit darüber lagen. Heute genügen selbst Ökowiesen nur noch zu 20% den QII-Kriterien.

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STIFTUNG LANDSCHAFTSSCHUTZ / MITTEILUNGEN 16.12. 2014

Zahlenbasis für landwirtschaftliches Bauen ausserhalb der Bauzone

Derzeit ist nicht bekannt, in welchem Umfang und zu welchem Zweck landwirtschaftliche Bauten ausserhalb der Bauzone erstellt werden. Im Fokus stehen vor allem Ställe, für welche die Futterbasis auf dem eigenen Betrieb teilweise oder ganz fehlt. Die Förderung der teilweise oder ganz bodenunabhängigen, nicht standortgemässen Tierproduktion durch Bund und Kantone steht in mehrfachem Widerspruch zu übergeordneten politischen und gesetzlichen Vorgaben – so zur Raumplanung, zu den Umweltzielen Landwirtschaft, aber auch zu den landwirtschaftlichen Verfassungszielen einer nachhaltigen, bäuerlichen Produktion.

Dokumente und Links

VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 8.9. 2014

Tiermast mit importiertem Futter gehört in die Industrie- und nicht in die Landwirtschaftszone

Die Förderung der teilweise oder ganz bodenunabhängigen, nicht standortgemässen Tierproduktion durch Bund und Kantone steht in mehrfachem Widerspruch zu übergeordneten politischen und gesetzlichen Vorgaben – so zur Raumplanung, zu den Umweltzielen Landwirtschaft, aber auch zu den landwirtschaftlichen Verfassungszielen einer nachhaltigen, bäuerlichen Produktion. Der Boom neuer Stallbauten ohne genügende betriebliche Futterbasis darf nicht weiter mit Steuergeldern und Privilegien gefördert werden.

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ROBERT BRUNNER IM ZÜRCHER BAUER / KOMMENTAR 5.9. 2014

Überschüsse aus der Niederstamm-Tafelobstproduktion vermiesen den Hochstamm-Mostobstproduzenten den Preis

Der Grossteil des Obstes der Äpfel- und Birnen-Hochstammbäume wird für die Produktion von Most verwendet. Doch der Preis von Mostobst ist seit vielen Jahren so tief, dass sich eine Ernte nur unter ganz speziellen Bedingungen bei hohem Mechanisierungsgrad einigermassen lohnt. Das vergällt den Produzenten die Freude am ökologisch wertvollen Hochstamm-Obstbau. Rechtzeitig zur Obsternte erscheinen in den bäuerlichen Medien jeweils Artikel, welche den Mostobstüberschuss als Ursache dafür beklagen und die Hochstammförderung kritisieren.

Was meist nicht gesagt wird: Der Überschuss geht mittlerweile allein auf massive Überkapazitäten bei den Niederstamm-Obstkulturen zurück. Bei den Tafeläpfeln dürfte ein Drittel der Ernte aus den Niederstammkulturen als Überschuss anfallen. Dieser wird den Mostereien zugeführt und konkurrenziert dort direkt das – qualitativ hochwertigere – Mostobst aus dem Hochstammobstbau. Davon gebe es keinen Überschuss, im Gegenteil, mangels Bäume im Ertragsalter würden bereits Engpässe sichtbar. Aber der Preis werde eben durch den Überschuss aus der Tafelobstproduktion gemacht. Ein marktorientierter Hochstammobstbau ist unter diesen Voraussetzungen fast nicht möglich.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 7.7. 2014

"Blühstreifen" als neues Ökoelement für die Schweizer Landwirtschaft? Wirtschaftliche Interessen mit grünem Deckmantel

Selten sind sich die Experten so einig: Die vom Bundesamt für Landwirtschaft vorgeschlagenen "Blühstreifen" als neues Element für den ökologischen Ausgleich schaden der Artenvielfalt im Ackerbaugebiet mehr als dass sie ihr nützen. Dennoch hält der Bund an den Blühstreifen fest. Hintergründe eines Schildbürgerstreichs.

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AGROSCOPE / MITTEILUNGEN 24.6. 2014

Biolandbau: Nur mit gezielten Massnahmen besser für die Biodiversität

Um die Artenvielfalt im Landwirtschaftsgebiet zu erhalten, ist die Anzahl an unterschiedlichen Lebensräumen entscheidend. Bio-Betriebe ohne gezielte Fördermassnahmen wie die Schaffung zusätzlicher artenreicher Lebensräume haben nur eine geringfügig grössere Artenvielfalt als die übrigen Betriebe. Das zeigt eine Studie in zehn europäischen und zwei afrikanischen Regionen.

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TAGBLATT / ZEITUNGSARTIKEL 5.6. 2014

Man muss den Mut zur Unordnung haben

Auf dem Rundgang seines Biohofes erzählte Roland Heuberger, dass er einerseits nicht ständig Dünger und andere Schadstoffe auf die Wiesen kippen mochte. Andererseits war er neugierig darauf, mit der Natur zu arbeiten und deren Mechanismen zu verstehen. Die funktionieren aber nur, wenn die Pflanzen und Tiere ihre Lebensräume haben.

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BAFU / 20.5. 2014

Merkblatt Gewässerraum im Landwirtschaftsgebiet

Bis Ende 2018 müssen die Kantone entlang von Gewässern Gebiete festlegen, die dem Gewässer- und Hochwasserschutz dienen. Ein neues Merkblatt zeigt, wie die Ausscheidung zu erfolgen hat.

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SCHWEIZER BAUER / INTERVIEW 7.5. 2014

Futtermittelimporte torpedieren eine nachhaltige Landwirtschaft

Vision Landwirtschaft ist keineswegen gegen Futtermittelimport. Doch das gesunde Mass ist heute in der Schweiz weit überschritten. In einem ausführlichen Interview stellt der Schweizer Bauer die Positionen von Vision Landwirtschaft vor.

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NZZ AM SONNTAG / ZEITUNGSARTIKEL 6.4. 2014

Futtertrog der Landwirtschaft

2013 Importierte die Schweiz 220'000 Tonnen Sojabohnen und Sojaschrot aus Brasilien, eine problematische Abhängigkeit.

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JOURNAL OF RURAL STUDIES / WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 1.4. 2014

Motivationen der Schweizer Landwirte für ökologische Massnahmen

Positive Erfahrungen mit Naturschutzmassnahmen, Vertrauen in die Zielerreichung der unternommenen Anstrengungen und finanzielle Anreize sind die Hauptmotivationen von Schweizer Landwirten des Mittellandes für die Umsetzung von ökologischen Ausgleichsflächen. Dies zeigen qualitative Interviews bei 15 Landwirten bezüglich ihrer Haltung gegenüber dem Naturschutz.

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FIBL / FAKTENBLATT 27.3. 2014

Unterschätzte Wildbienen

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Wildbienen und andere Wildbestäuber bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen eine entscheidende Rolle spielen. Ihre Häufigkeit und ihre Artenvielfalt haben in den letzten Jahrzehnten jedoch stark abgenommen – mit nachteiligen Auswirkungen auf die Landwirtschaft. 

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AGRICULTURE, ECOSYSTEMS & ENVIRONMENT / WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 24.1. 2014

Zu hohe Stickstoff-Einträge vermindern die Artenvielfalt in der Schweiz

Mithilfe von Daten aus dem Biodiversitätsmonitoring der Schweiz wurden die Auswirkung von Stickstoffeinträgen auf die Artenvielfalt von Gefässpflanzen und Moosen in Bergwiesen untersucht. Eine Abnahme der Artenvielfalt konnte bereits bei 10 bis 15 Kilogramm Stickstoff pro Hektare und Jahr nachgewiesen werden. Bisher wurde ein kritischer Grenzwert von 20 Kilogramm angenommen.

In der Schweiz werden in einigen Regionen mit über 50-60 Kilogramm N besonders hohe Stickstoff­einträge gemessen. Hauptverursacherin sind überhöhte Tierbestände der Landwirtschaft als Folge stark gestiegener Mengen importierter Futtermittel. Die Schweiz gehört zu den drei europäischen Ländern mit den höchsten Emissionen an Ammoniak, einer besonders umweltschädlichen Form von Stickstoffemissionen aus der Tierhaltung.

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SCHWEIZER NATIONALFONDS / MITTEILUNGEN 7.1. 2014

Wasserbedarf minimieren, Produktivität erhalten

Ein zunehmend wärmeres Klima bedeutet für viele Landwirtinnen und Landwirte der Schweiz, dass sie ihre Kulturen zukünftig vermehrt bewässern müssen, da viele Flüsse weniger Wasser führen. Die landwirtschaftliche Produktion wird jedoch nicht wesentlich geschmälert, wenn die Zunahme des Wasserbedarfs begrenzt wird.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / FAKTENBLATT 23.5. 2012

Faktenblatt Nr. 3: Gezieltere Erschwernisbeiträge zugunsten einer flächendeckenden Bewirtschaftung

Landwirtschaftsbetriebe in Erschwernislagen brauchen eine bessere Unterstützung durch die Agrarpolitik

Bereits heute gibt es Direktzahlungen, welche die erhöhten Erschwernisse im Berggebiet ausgleichen sollen. Ein kleiner Teil davon ist an die Hangneigung gebunden (die sog. "Hangbeiträge"), über drei Viertel bzw. 354 Millionen Franken pro Jahr dagegen hängen von der Anzahl gehaltener Tiere und der Höhenzone ab ("TEP-Beiträge"): Je höher ein Betrieb liegt und je mehr Vieh er hält, desto mehr Erschwernisbeiträge erhält er. Das führt einerseits zu starken Fehlanreizen, zu viele Tiere zu halten. Und es ist ungerecht. Betriebe in besonderen Erschwernislagen erhalten dadurch nur einen Bruchteil der Direktzahlungen von Betrieben in Gunstlagen des Berggebietes. Das Faktenblatt Nr. 3 enthält dazu die überraschenden Fakten und macht konkrete Vorschläge, die in Form verschiedener Anträge bereits in den parlamentarischen Prozess zur Reform der Agrarpolitik eingeflossen sind.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / BUCH 1.1. 2011

Das Weissbuch zur Landwirtschaft

Das Weissbuch zur Landwirtschaft
Cover Weissbuch

Das 2010 von Vison Landwirtschaft herausgegebene "Weissbuch Landwirtschaft Schweiz" legte einen entscheidenden Grundstein für die wieder in Gang gekommenen Reformbemühungen der Schweizer Landwirtschaftspolitik. Die erste Auflage des Buches war innert weniger Monate ausverkauft. Die zweite Auflage ist hier erhältlich.

Die Anfangs der 1990er Jahre auf Druck verschiedener Volksinitiativen eingeleitete Agrarreform kam während zwei Jahrzehnten kaum vom Fleck. Der Grossteil der damals eingeführten agrarpolitischen Instrumente wurden den damals gesetzten Zielen und dem neuen landwirtschaftlichen Verfassungsartikel von 1996 nicht gerecht. Öffentliche Mittel in Milliardenhöhe wurden nicht verfassungskonform eingesetzt und schadeten der Zukunftsfähigkeit, der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Schweizer Landwirtschaft in unverantwortlicher Weise.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.10. 2010

Motion Aebi zur Milchmengensteuerung angenommen

Am 1. Oktober hat der Nationalrat als Erstrat die Motion Aebi überraschend deutlich angenommen. Damit wird die Milchmengensteuerung wie während der kürzlich aufgehobenen Milchkontingentierung teilweise wieder dem Staat übertragen. Den Vorstoss ausgelöst haben die zunehmende Milchüberproduktion und der deshalb laufend sinkende Milchpreis. Die Ursachen der problematischen Entwicklung werden mit der Motion Aebi allerdings in keiner Weise gelöst. Vision Landwirtschaft hat sich für nachhaltigere Lösungen stark gemacht. 

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