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STUDIE 27.5. 2018

Der «Stumme Frühling» reloaded

Der «Stumme Frühling» reloaded

Lebensgrundlagen in Gefahr

Das Ökosystem und wichtige Lebensgrundlagen sind wegen dem heutigen Einsatz von Pestiziden ernsthaft in Gefahr. Das ist das Fazit einer neuen Studie der deutschen nationalen Akademie der Wissenschaften «Leopoldina». Ihr Titel «Der stumme Frühling: Zur Notwendigkeit eines umweltverträglichen Pflanzenschutzes», erinnert an den Weckruf von Rachel Carson im 1962. 

Laut den AgrarwissenschaftlerInnen, BiologInnen und ToxikologInnen ist das Zulassungsverfahren mangelhaft und hat in der Vergangenheit bereits häufig zu gefährlichen Fehleinschätzungen geführt. Das gilt für die EU so wie für die Schweiz. Wie bereits Vision Landwirtschaft und eine Allianz von Landwirtschafts- und Umweltorganisationen im Pestizid-Reduktionsplan Schweiz, verlangen die AutorInnen der Leopoldina-Publikation ein kritisches und unabhängiges Bewilligungsverfahren. Nötig seien ernsthafte Untersuchungen, wie sich Pestizide in der Umwelt verhalten, da die heutigen Prüfungen die Realität ungenügend abbilden. Die AutorInnen fordern eine Abkehr vom der heutigen Praxis. Zudem immer mehr Studien und Erfahrungen zeigen, dass eine sehr grosse Reduktion des Pestizideinsatzes auch ohne Ertragseinbussen möglich ist. Es ist darum in der konventionellen Landwirtschaft unabdingbar, lang akzeptierte Praktiken kritisch zu hinterfragen und innovativ in Richtung Pestizidfreiheit zu handeln.
Zur Studie: «Der stumme Frühling – Zur Notwendigkeit eines umweltverträglichen Pflanzenschutzes» von Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften