Laut den AgrarwissenschaftlerInnen, BiologInnen und ToxikologInnen ist das Zulassungsverfahren mangelhaft und hat in der Vergangenheit bereits häufig zu gefährlichen Fehleinschätzungen geführt. Das gilt für die EU so wie für die Schweiz. Wie bereits Vision Landwirtschaft und eine Allianz von Landwirtschafts- und Umweltorganisationen im
Pestizid-Reduktionsplan Schweiz, verlangen die AutorInnen der Leopoldina-Publikation ein kritisches und unabhängiges Bewilligungsverfahren. Nötig seien ernsthafte Untersuchungen, wie sich Pestizide in der Umwelt verhalten, da die heutigen Prüfungen die Realität ungenügend abbilden. Die AutorInnen fordern eine Abkehr vom der heutigen Praxis. Zudem immer mehr Studien und Erfahrungen zeigen, dass eine sehr grosse Reduktion des Pestizideinsatzes auch ohne Ertragseinbussen möglich ist. Es ist darum in der konventionellen Landwirtschaft unabdingbar, lang akzeptierte Praktiken kritisch zu hinterfragen und innovativ in Richtung Pestizidfreiheit zu handeln.
Zur Studie: «Der stumme Frühling – Zur Notwendigkeit eines umweltverträglichen Pflanzenschutzes» von Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften