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17.9. 2019

Pestizidverseuchtes Trinkwasser viel weiter verbreitet als vermutet

Pestizidverseuchtes Trinkwasser viel weiter verbreitet als vermutet

"Alles noch viel schlimmer?" titelt der "Kassensturz" seine jüngsten Enthüllungen über Pestizide im Trinkwasser. Offenbar trinken Hunderttausende von Menschen aufgrund einer fahrlässigen Zulassung des Fungizids Chlorothalonil in unserem Land übermässig pestizidbelastetes Trinkwasser.
Die TV-Sendung macht auf bestürzende Weise deutlich: Das gesetzlich verankerte Vorsorgeprinzip wird von Bundesbehörden mit Füssen getreten. Sie reagieren erst, wenn die Probleme und der öffentliche Druck zu gross werden.  

Der Kassensturz zeigt zudem auf, worauf Vision Landwirtschaft schon lange hinweist: Es werden noch viele weitere Pestizid-Zeitbomben auf uns warten. Denn es weiss niemand, welche unzähligen Abbaustoffe aus den in die Umwelt versprühten Pestiziden entstehen. Diese Stoffe sind weder in ihrer Giftigkeit bekannt, noch werden sie in den Wasseranalysen gemessen.   

Für Vision Landwirtschaft ist seit den Recherchen zum Pestizid-Reduktionsplan Schweiz klar, dass die Behörden weit davon entfernt sind, den Pestizideinsatz auch nur annähernd unter Kontrolle zu haben.
Es gibt keinerlei Anzeichen, dass sich dies ändern könnte. Deshalb müssen jetzt die Weichen Richtung Pestizidausstieg gestellt werden. Wie das geht, zeigen innovative Landwirte landauf landab schon heute auf.

PS: Unverständlicherweise machen Bauernverband und viele Produzentenorganisationen noch immer Druck auf die Behörden, möglichst wenig Einschränkungen beim Pestizideinsatz zu erlassen. Sie sind damit für die Fahrlässigkeiten der Bundesämter bei Zulassung und Vollzug mitverantwortlich. Für zukunftsorientierte Landwirte, welche Vision Landwirtschaft vertritt und für die wir uns einsetzen, handeln diese Verbände unverantwortlich und fügen dem Image und der Zukunft der Schweizer Landwirtschaft am Markt enormen Schaden zu.