Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Verkaufsstatistik von Pflanzenschutzmitteln (PSM) für den Zeitraum von 2008 bis 2020 veröffentlicht. Die Gesamtverkaufsmenge sinkt weiter seit 2013. Das ist vordergründig erfreulich und zeigt, dass sich die gute Entwicklung fortsetzt.
Trotz der positiven Entwicklung bleiben die verkauften Mengen der besonders gefährlichen Wirkstoffe seit Jahren gleich. Dabei will gerade hier das BLW mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel einen Rückgang bewirken.
Auf den ersten Blick mögen die Verkaufszahlen der Pestizide im Jahr 2020 gut auszusehen, doch es lohnt sich, genauer hinzuschauen.
Aussagekräftigere Daten sind dringend nötig
Um die tatsächlichen Risiken für die Umwelt und die menschliche Gesundheit besser abschätzen zu können, braucht es dringend transparente Daten über den detaillierten Einsatz von Pestiziden in der Schweizer Landwirtschaft. Denn die Landwirte können auch auf gelagerte Stoffe zurückgreifen und auch die Witterung hat einen grossen Einfluss auf den allgemeinen Pestizideinsatz in der Landwirtschaft. Dementsprechend kann davon ausgegangen werden, dass das kühle und nasse Jahr 2021 tendenziell einen höheren Pestizideinsatz mit sich brachte als andere Jahre.
Doch um dies fundiert beurteilen zu können, braucht es genaue Daten über den Pestizidverbrauch, nach dem Vorbild von Kalifornien oder Dänemark. Auch in der EU gibt es Bestrebungen, diese teilweise bereits erhobenen Daten zum Pestizideinsatz besser zu nutzen, um Mensch und Umwelt vor negativen Auswirkungen zu schützen.
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