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AGROSCOPE / 8.5. 2018

Weniger Kraftfutter = mehr Verdienst

Weitere Studien bestätigen, was seit Jahren bekannt, aber erst von wenigen Landwirtschaftsbetrieben umgesetzt wird: Mit einem weitgehenden Verzicht auf Kraftfutter lässt sich Milch deutlich kostengünstiger produzieren. Betriebe, die gegenüber der in der Schweiz sonst üblichen Ration fast ganz auf Kraftfutter verzichten, haben pro Liter Milch um 24-32% geringere Produktionskosten. Umgerechnet auf den Arbeitsverdienst heisst das, dass diese Betriebe damit pro eingesetzte Stunde das Doppelte verdienen.

Mit der Agrarpolitik 2014-17 wollte der Bund die kraftfutterreduzierte Produktion von Milch mit Anreizen fördern (GMF-Programm). In letzter Minute gelang es dem Schweizer Bauernverband SBV mit einer Intervention beim Bundesamt für Landwirtschaft, das GMF-Programm dermassen zu verwässern, dass es ausser administrativem Aufwand praktisch keinen Anreiz zur Kraftfutterverminderung mehr bietet. 

Der Bauernverband vertritt in der Agrarpolitik in aller Regel nicht die Interessen der Bauern, sondern die Interessen der vorgelagerten Branche. Futtermühlen und Händler wie Fenaco, in welcher der Bauernverband bestens vertreten ist und die den Bauernverband mit hohen Beiträgen unterstüzten, verdienen am Kraftfuttereinkauf der Schweizer Bauern über 1,5 Milliarden Franken jedes Jahr. Dies ist der grösste Ausgabenposten der Schweizer Landwirtschaft überhaupt.

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>> Zu den Originalartikeln in der "Agrarforschung Schweiz"