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KASSENSTURZ / 19.6. 2018

Zu hohe Tierbestände bringen zu viel Ammoniak in der Luft. Doch Behörden foutieren sich um Gesetz

Ammoniak entweicht aus der Gülle in die Luft und bildet Feinstaub. Dieser verursacht Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Ammoniak ist in den hohen Mengen zudem eines der gravierendsten Umweltgifte. Es überdüngt Moore und Trockenwiesen, schädigt den Wald und reduziert die Biodiversität.

Die Schweiz emittiert europaweit am zweitmeisten Ammoniak pro Fläche. Fast doppelt so viel wie gesetzlich erlaubt, und ein Vielfaches dessen, was empfindliche Ökosysteme ertragen. Grund ist eine industrielle Tierproduktion mit stark überhöhten und weiter zunehmenden Tierbeständen. Diese können längst nicht mehr mit eigenem Futter ernährt werden, sondern machen enorme Mengen an Futtermittelimporten aus dem Ausland nötig.
  
Zur Reduktion der Ammoniakemissionen auf ein umwelt- und gesetzeskonformes Mass müssten die zu hohen Tierbestände reduziert werden. Doch die Behörden handeln nicht. Trotz hoher Subventionen für technische Reduktionsmassnahmen stagnieren die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft oder nehmen sogar wieder zu. Grund sind die weiterhin von den Kantonen fast ungebremst bewilligten neuen Stallkapazitäten.