Das Ernährungssystem besteht aus vielen zusammenhängenden ökologischen, sozialen und ökonomischen Komponenten. Weniger tierische Proteine, weniger Food Waste und eine auf agrarökologische Prinzipien beruhende Produktion: Das könnte die menschliche Gesundheit stärken und das Klima schonen. Im neusten ProClim Flash nimmt Bernhard Lehmann Stellung zur lokalen und globalen Transformation des Ernährungssystems.
Für Bernard Lehmann braucht es eine grundlegende Transformation der Ernährungssysteme, um die globale Ernährungssicherheit zu verbessern. Auch das Schweizer Ernährungssystem müsse sich verändern, da es einen ökologischen Fussabdruck habe, der weit über dem Weltdurchschnitt liegt. Insbesondere sei die weitgehend bäuerlich strukturierte Landwirtschaft verhältnismässig hilfsstoff- und kraftfutterintensiv und habe dadurch negative Folgen für die Biodiversität, das Klima, die Bodenfruchtbarkeit und die Wasserqualität.
Zwar habe die Schweizer Politik erkannt, dass in der Agrarpolitik Ernährungsfragen stärker berücksichtigt werden müssen, aber die Prozessabläufe zwischen Ämtern, Bundesrat und Parlament seien noch zu wenig harmonisiert. Das Fazit: Sektorübergreifende, politische Massnahmen sind wichtig.
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Bernard Lehmann ist Präsident der Plattform Wissenschaft und Politik der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) und Vorsitzender des Fachgremiums für Ernährungssicherheit und Ernährung (High Level Panel of Expert for Food Security and Nutrition, HLPE-FSN) des Ausschusses für Welternährungssicherheit der Vereinten Nationen (UN Committee World Food Security and Nutrition). Der Agrarökonom war 20 Jahre ordentlicher Professor an der ETH Zürich und war von 2011 bis 2019 Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft.