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VISION LANDWIRTSCHAFT / 5.9. 2020

Absurde Bauernverbands-Politik der Kalorienmaximierung

Absurde Bauernverbands-Politik der Kalorienmaximierung

Ein paar Kalorien weniger zu produzieren und dafür die Umwelt zu schonen wird vom Bauernverband und den bäuerlichen Medien bei jeder sich bietenden Gelegenheit als des Teufels hochstilisiert. Dabei ist diese Argumentation nicht nur absurd, sondern läuft grundlegenden bäuerlichen Interessen zuwider.

Wirtschaftlich: Es gibt keine andere Branche, deren Dachverband sich in der Politik für eine möglichst hohe Produktion einsetzt und sich damit die eigenen Preise ruiniert. Das gibt es nur in der Landwirtschaft. Vermutlich weil mittlerweile das landwirtschaftliche Einkommen unter dem Strich ohnehin nur noch vom Staat kommt - die Direktzahlungen sind mittlerweile höher als das Einkommen, eine direkte Folge der SBV-Politik der Kalorienmaximierung.

Versorgungssicherheit: Im Energiesektor – auch dieser ist systemrelevant – weiss man seit langem: Es ist viel kostengünstiger, zielführender und erst noch umweltschonender, die Effizienz des Systems zu erhöhen beispielsweise durch verbrauchsoptimierte Haushaltgeräte und Fahrzeuge oder durch Gebäudeisolation, anstatt möglichst viel Energie zu produzieren. Doch in der Landwirtschaft rennt der Bauernverband bis heute einer möglichst hohen Produktion nach, als ob er noch nie etwas von viel effizienteren Strategien der Effiziensteigerung gehört hätte. 

Allein eine Reduktion des Foodwaste, zu der sich der Bund bis 2030 verpflichtet hat, wird den Selbstversorgungsgrad um gut 15% erhöhen. Dabei kommt die Foodwaste-Reduktion auf dem Feld direkt dem bäuerlichen Einkommen zugute – ganz im Gegensatz zu einer Maximierung der Produktion. 

>> Mehr in einem Leserbrief von Vision Landwirtschaft im "Schweizer Bauer"