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NEWSLETTER 15.09.2020

Kosten und Finanzierung der Schweizer Landwirtschaft

(VL) Wer soll die Kosten der Produktion von Gütern und Dienstleistungen tragen? Grundsätzlich ist die Antwort klar und weitherum anerkannt: Zahlen soll, wer die Kosten verursacht. Wenn dies der Fall ist, liegt «Kostenwahrheit» vor. In der Landwirtschaft und Ernährung wird dieses Prinzip heute auf den Kopf gestellt. Um-weltschädigende Produktionsweisen und Konsummuster werden vom Staat massiv begünstigt. Nicht nachhaltig produzierte Güter werden so viel zu günstig, nachhaltige zu teuer. Das Problem ist also nicht der Konsument, der nicht bereit ist, für nachhaltige Nahrungsmittel deutlich mehr zu bezahlen, sondern ein agrarpolitisches System, das die Preise zugunsten eines nicht nachhaltigen Konsums verzerrt und damit nachhaltiges Konsumverhalten systematisch behindert. In einer neuen Studie von Vision Landwirtschaft wird der Umfang dieser Verzerrungen erstmals quantifiziert. Um die agrarpolitischen Ziele im Bereich Umwelt und Ernährungssicherheit zu erreichen, wird es unumgänglich sein, das heutige System grundlegend neu auf Kostenwahrheit auszurichten.

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Kostenwahrheit ist ein Grundprinzip einer transparenten, fairen Marktwirtschaft. Wer Kosten verursacht, soll dafür aufkommen. Im Bereich des Verkehrs wurde schon vor vielen Jahren erkannt: die Kosten umfassen neben den privaten Kosten der Fahrzeuge und Treibstoffe weitere Kostenbereiche: Kosten für die Steuerzahler, z.B. durch den Strassenbau, und Kosten zulasten der Allgemeinheit durch Umweltbelastungen und Verkehrsunfälle, sog. externe Kosten. Das Bundesamt für Statistik (BFS) publiziert regelmässig, wie hoch die Gesamtkosten des Verkehrs sind und wer sie trägt.

Wie sieht die Situation in der Land- und Ernährungswirtschaft aus? Neben den Konsumenten tragen auch die Steuerzahler und die Allgemeinheit einen Teil der Kosten. Doch wie hoch diese sind, ist bisher in der Landwirtschaft im Gegensatz zum Verkehr nie ermittelt worden. Vision Landwirtschaft legt nun erstmals eine Statistik vor, welche die Gesamtkosten der Nahrungsmittelproduktion transparent erfasst und nach Kostenträgern aufschlüsselt. Als Grundlagen dienten offizielle Statistiken des Bundes und eine wissenschaftlich fundierte Berechnung der externen Kosten der Schweizer Landwirtschaft.

Von Kostenwahrheit weit entfernt

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Landwirtschaft und Ernährung sind heute vom Prinzip der Kostenwahrheit weit entfernt. Von den fossilen Energieträgern über Beiträge für Pestizidspritzgeräte und Fleischwerbung bis zur Entsorgung der Schlachtabfälle wird die Nahrungsmittelproduktion vom Bund auf alle erdenklichen Arten subventioniert. Hinzu kommen die Umweltkosten zulasten der Allgemeinheit, die beispielsweise durch Pestizide oder Ammoniakemissionen verursacht werden und kostspielige Gegenmassnahmen erfordern.

Besonders problematisch: die Produkte, welche für die Allgemeinheit die grössten Umweltbelastungen verursachen, werden am stärksten subventioniert. Die Produktion tierischer Nahrungsmittel, welche die Hälfte der Kalorienproduktion ausmacht und drei Viertel der Umweltkosten der Landwirtschaft von 3,6 Milliarden Franken verursacht, wird vom Bund viermal stärker subventioniert als die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel. Beim Rindfleisch beispielsweise zahlen die Konsumenten deshalb weniger als die Hälfte der wahren Kosten.

Widerspruch zu Zielen und Strategien

Wenn Bohnen oder Vegi-Burger mehr kosten als Poulet oder Hackfleisch, kommt nachhaltiges Verhalten einem Schwimmen gegen den Strom gleich. Die in Landwirtschaftskreisen beliebte Sichtweise, dass das Problem bei den Konsumentinnen und Konsumenten liege, die nicht bereit seien, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen greift zu kurz. Landwirtschaft und Ernährung sind durchsetzt von ökonomischen Fehlanreizen, die gesunde und nachhaltige Produktionsweisen und Konsummuster systematisch behindern.

Die Politik des Bundes steht auch im Widerspruch zu dessen eigenen Zielen und Strategien, und zwar nicht nur im Bereich Umwelt. Gemäss der Schweizer Ernährungsstrategie (BLV 2017) werden zu viel Fleisch sowie Milchprodukte mit hohem Fettgehalt und zu wenig Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Gemüse konsumiert. Der Bund trägt mit seinen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft also zu ungesunden und umweltschädigenden Konsummustern bei.

Die fehlende Kostenwahrheit liefert auch die Erklärung, warum die Agrarpolitik trotz ihrem hohen Mitteleinsatz die Vorgaben des Umweltrechts weit verfehlt (s. Bericht «Indikatoren für die Beurteilung der Agrarpolitik»). Der Bund zahlt heute jährlich hunderte Millionen Franken zur Schadensbegrenzung, also allein dafür, dass die Umweltziele nicht noch umfassender verfehlt werden, wie eine aktuelle Studie der Forschungsanstalt WSL am Beispiel der Biodiversität aufzeigt.

Frage der Fairness

Kostenwahrheit in der Landwirtschaft ist aber nicht nur Voraussetzung für die Erreichung der Umweltziele, sondern auch eine Frage der Fairness. Die heutige Politik weitab vom Verursacherprinzip bestraft beispielsweise diejenigen, die sich umwelt- und tierfreundlich ernähren, oder Landwirte, die mit ihrem Verhalten sehr viel für die Umwelt leisten.

Wie Kostenwahrheit erreichen?

Kostenwahrheit in der Landwirtschaft bedeutet konkret:

  • Subventionen, die an landwirtschaftliche Inputs wie fossile Energie oder Outputs wie Milch oder Schlachtabfälle gebunden sind, sind eliminiert.
  • Kosten zulasten der Allgemeinheit durch Emissionen aus importierten oder künstlich hergestellten Produktionsmitteln (fossile Energie, importierte Futtermittel, Mineraldünger, Pestizide) werden ihren Verursachern angelastet.
  • Umweltbelastungen, die im Rahmen guter fachlicher Praxis auf Basis der regionalen Produktionsgrundlagen und unter Anwendung ressourcenschonender Technik entstehen, haben keine finanziellen Konsequenzen für die Produzenten.
  • Als gemeinwirtschaftliche Leistungen unterstützt werden weiter gehende Leistungen wie pestizidfreie Produktion, Reduktion von CO2-Emissionen durch Umwandlung von Äckern auf Moorböden in Grünland, etc.
  • Bei importierten Nahrungsmitteln werden die Umweltauswirkungen der Produktion deklariert und mit Abgaben belegt, um eine Benachteiligung der einheimischen Produktion zu verhindern. Pauschale Zölle können in diesem Umfang reduziert werden.

Das Resultat davon ist, dass der nachhaltige wirtschaftende Landwirt günstiger produzieren kann als der umweltschädlich produzierende. Dadurch werden umweltfreundliche Nahrungsmittel im Laden günstiger als umweltschädlich produzierte.

Masterplan benötigt

Um Kostenwahrheit auch in der Agrarpolitik zu verankern und damit einer nachhaltigen Landwirtschaft nicht weiterhin Milliarden an Steuergeldern in den Weg zu stellen, ist ein Masterplan nötig. Sein Horizont geht dabei über die vierjährigen Etappen der Agrarpolitik hinaus. Zudem muss er mit den offiziellen Zielen und Strategien des Bundes in den Bereichen Umwelt, Klima, Gesundheit und Ernährung eng koordiniert werden.

Zitierte Literatur:
BLV (2017). Geniessen und gesund bleiben. Schweizer Ernährungsstrategie 2017–2024. Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Bern.


Sendung ECO auf SRF, wo die Studie vorgestellt wird

Kosten und Finanzierung der Landwirtschaft

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