SRF / FERNSEHBEITRAG 27.5. 2016

Laufend tiefere Milchpreise

Im März lag der Produzentenpreis für Molkereimilch bei 53,96 Rappen pro Kilo. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der Milchpreis-Erhebungen durch das BLW im Jahr 1999. Schuld ist unter anderem die Überproduktion, nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Europa, und eine gleichzeitig leicht sinkende Nachfrage. An einem kürzlich von der Branche einberufenen Milchgipfel wurden mehr Subventionen vom Bund und eine stärkere Absatzsförderung gefordert.

Gemäss Felix Schläpfer, Vorstandmitglied Vision Landwirtschaft, führen diese Vorschläge in die Sackgasse. Unumgänglich sei vielmehr eine Senkung der Milchproduktion u.a. durch eine konsequente Reduktion der Verfütterung von Kraftfutter, das grösstenteils aus dem Ausland importiert wird. Entsprechende Vorschläge wurden bisher von der Branche jedoch immer bekämpft. Bedauerlicherweise hat der Druck des Milchgipfels auf Bundesrat Schneider-Ammann gewirkt. Er liess sich zur Zusage hinreissen, die Mittel für die Absatzförderung von Frischmilchprodukten zu erhöhen. Mit Vollgas weiter in die Sackgasse lautet offenbar das Credo seines Departementes. Von Lösungen, die an der Ursache der Überproduktion ansetzen, war nicht die Rede.