Startseite / Themen / Ressourcenschonende Milch- und Fleischproduktion

Die Schweiz ist ein Grasland, prädestiniert für eine ressourcenschonende, tiergerechte Milch- und Fleischproduktion

Stattdessen setzt die Schweizer Milch- und Fleischproduktion immer mehr auf eine ineffiziente und teure Hochleistungsstrategie, die nur mit grossen Mengen an importierten Futtermitteln, mit viel Technik und Medikamenten funktioniert. Überproduktion und Umweltschäden sind die Folgen. Die Entwicklung wird von der Politik mit vielfältigen Fehlanreizen befördert. Für die Umwelt, das Tierwohl und das bäuerliche Einkommen eine fatale Sackgasse.
Die Schweiz hätte einzigartige Bedingungen für eine nachhaltige, graslandbasierte Produktion. Eine Tierhaltung, die sich auf die eigene Futterbasis und auf eine weitgehende Weidehaltung besinnt, hätte viele Probleme , in die sich die Landwirtschaft in den letzten Jahren hineinmanövriert hat, gar nie verursacht. Die Tiergesundheit wäre besser, der Antibiotikaverbrauch geringer, die Milch nachweislich gesünder, die enormen Umweltbelastungen der heute stark überhöhten Tierbestände ginge zurück, die zu hohen Kosten würden gesenkt und der Milchmarkt von seinen futterimportbedingten Milchüberschüssen entlastet, was wieder höhere Produzentenpreise für Milch ermöglichen würde.

Mit Studien, Vorzeigebetrieben und einer aktiven Medien- und Politikarbeit hat Vision Landwirtschaft wiederholt aufgezeigt, dass es funktionierende und naheliegende Alternativen zu den heutigen Fehlentwicklungen gibt.

Nicht zuletzt geht es um das Einkommen der Bauernfamilien. Unsere Studien zeigen: Dieses würde markant steigen, würde sich Politik und Landwirtschaft wieder auf die eigenen Ressourcen besinnen und auf eine weide- und graslandbasierte Produktion mit tiergerechten Leistungen statt Höchstleistungen setzen.
Beiträge zum Thema
WISSENSCHAFTLICHER FACHBERICHT 19.10. 2023

Auswirkungen einer standortangepassten Milch- und Rindfleischproduktion

Auswirkungen einer standortangepassten Milch- und Rindfleischproduktion

Tierische Nahrungsmittel sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Sie verursachen aber gegenwärtig fast die Hälfte des ernährungsbedingten Klimafussabdrucks der Schweiz und sollten zu Gunsten einer pflanzenbasierten Ernährungsweise reduziert werden. Eine standortangepasste Milch- und Rindfleischproduktion würde die Regenerationsfähigkeit der im Inland verfügbaren Ressourcen erhalten und den Selbstversorgungsgrad erhöhen.
Im neusten ProClim Flash zeigt der Forscher Matthias Meier auf, dass eine Standort angepasste Produktion mit Tieren langfristig die Regenerationsfähigeit der Ökosysteme erhalten kann. Sein Fazit im Fachartikel: Mit einer standortangepassten Milch- und Rindfleischproduktion reduzieren sich die Klimagasemissionen aus der Schweizer Landwirtschaft durch den geringeren Rinderbestand insbesondere dank der dauerhaften Reduktion der Methanemissionen. Ein reduzierter Rinderbestand und ein tieferes Produktionsniveau haben auch Vorteile für die Biodiversität, da dadurch die Nährstoffverluste und insbesondere die Überdüngung empfindlicher Ökosysteme über Ammoniak abnehmen. Damit die Schweizer Landwirtschaft aber standortangepasst und klimafreundlich produzieren kann, ist die Umstellung hin zu pflanzenbetonten flexitarischen Ernährungsmustern in der Bevölkerung unumgänglich. Die heute die Fleischnachfrage dominierende Schweine- und Geflügelproduktion ergänzt in diesem Setting die Proteinversorgung sinnvoll – unter der Voraussetzung, dass sie sich ausschliesslich auf für die menschliche Ernährung nicht mehr direkt verwertbare Nebenströme der Lebensmittelwirtschaft stützt. Als Nebeneffekt erhöht sich der Selbstversorgungsgrad der Schweiz substanziell, weil der Bedarf an tierischem Protein aus einer graslandbasierten Milch- und Rindfleischproduktion gedeckt werden kann und Futtermittelimporte hinfällig werden.

>> zum Artikel ProClim Flash 78


Matthias Meier ist Dozent für nachhaltige Lebensmittelwirtschaft an der Berner Fachhochschule – Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL und forscht mit Schwerpunkt zu Nachhaltiger Lebensmittelwirtschaft und Umweltbewertungen entlang der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln.

RADIOBEITRAG 30.8. 2023

Neue Ideen für eine klimafreundliche Milchwirtschaft

Neue Ideen für eine klimafreundliche Milchwirtschaft

Wie kommen wir zu einer klimafreundlichen Landwirtschaft? Dazu durfte Vision Landwirtschaft im SRF «Trend» eine Einschätzung geben.

Das Projekt KlimaStaR-Milch zeigt auf, es gibt einen grossen Handlungsbedarf in der Milchwirtschaft. Wir brauchen für eine zukunftsfähige Milchwirtschaft langlebige Kuhtypen, die mit wenig bis keinem Kraftfutter auskommen, dafür aber das im Grasland Schweiz natürlicherweise wachsende Raufutter verwerten können. Die  Bedingungen in der Agrar- und Ernährungspolitik müssen dazu führen, dass sich die nachhaltige Milchwirtschaft  auch wirtschaftlich lohnt. Dazu braucht es eine Abkehr vom einseitigen Fokus auf eine hohe  Milchleistung. Jeder Milchbetrieb produziert automatisch auch Fleisch, denn ohne jedes Jahr ein Kalb zu gebären, gibt eine Kuh keine Milch. Wenn das Gesamtsystem (Koppelprodukte) optimiert wird, ist das am besten fürs Klima und auch fürs Tierwohl. 

Im aktuellen System profitieren vor allem die Konzerne in der vor- und nachgelagerten Industrie. Der Druck lastet momentan stark auf den einzelnen Betrieben und auf der Umwelt. Die hohen Futtermittelkosten belasten die Betriebe. Die Rahmenbedingen haben bisher alles auf die Hochleistungsstrategie ausgerichtet. Diese politischen Rahmenbedingungen müssen sich ebenfalls verändern für eine klimafreundliche Milchwirtschaft, die auch den Produzent:innen ein Einkommen generiert!


>> zum Beitrag von SRF

RADIOBEITRAG 11.5. 2022

«Vegane Landwirtschaft» – ein nachhaltiger Trend?

«Vegane Landwirtschaft» – ein nachhaltiger Trend?

Radio SRF sucht im Rahmen eines  Beitrages nach Antworten zu einer veganen Landwirtschaft und wie ökologisch diese wäre, wenn alle Schweizer Bauern aus der Fleischproduktion aussteigen würden. Die Sendung zeigt zudem auf, worauf Vision Landwirtschaft immer wieder hinweist: Die Tierbestände müssen deutlich reduziert werden und die staatliche Produktionslenkung setzt falsche Anreize. "Zur Sprache kommt auch eine Studie von Vision Landwirtschaft (15:20)." Das Problem ist auch nicht der Konsument, wie immer wieder behauptet wird,  sondern das agrarpolitisches System, das die Preise zugunsten eines nicht nachhaltigen Konsums verzerrt und damit nachhaltiges Konsumverhalten systematisch behindert. 

>> zum Beitrag von SRF

Verwandte Beiträge

3.5. 2022

Zuviel Stickstoff in der Luft: das macht unsere Wälder krank

Zuviel Stickstoff in der Luft: das macht unsere Wälder krank

Das Bundesamt für Umwelt weist erneut auf die Belastung der Wälder durch übermässigen Stickstoff aus der Luft hin und listet Massnahmen auf, wie sie zu reduzieren sind.

Zwei Drittel der stickstoffhaltigen Luftschadstoffe stammen aus der Landwirtschaft. Deshalb müssen dringend die Massnahmen für zur Reduktion der Ammoniak- und Stickoxidemissionen konsequent umgesetzt werden. 

Es leidet nicht nur die Gesundheit des Waldes: Die grosse Menge an Stickstoffverbindungen schädigen Menschen, Pflanzen, Tiere, Böden, Gewässer, Klima und Biodiversität gleichermassen. Der wichtigste Hebel zur Reduktion der Stickstoffeinträge ist die Anwendung des Standes der Technik in allen Sektoren (Landwirtschaft, Industrie, Energie und Mobilität). Verbesserungen hängen massgeblich von der Umsetzung in der Landwirtschaft und der weiteren Entwicklung des Tierbestandes ab. Insofern hat auch unser Konsumverhalten einen Einfluss auf die Stickstoffbelastung.

Wie der Stickstoff den Wald belastet lässt sich hier nachschauen: https://youtu.be/Ccw_8FQi5F0

Mitteilung BAFU vom 2.Mai 2022:

https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wald/dossiers/stickstoff-wald.html

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8.4. 2022

Beschwerde gegen Proviande teilweise gutgeheissen

Beschwerde gegen Proviande teilweise gutgeheissen

Das Selbstregulierungsorgan der Kommunikationsbranche, die «Schweizerische Lauterkeitskommission» (SLK) hat die Beschwerde (234/21) von Vision Landwirtschaft in zwei von vier Punkten gutgeheissen. Sie Beschwerdegegnerin ist angehalten, zwei Aussagen auf ihrer Webseite zu korrigieren.

Im wichtigsten Punkt der Beschwerde bleibt die SLK aber bei ihrer gewohnten Praxis: Der gezielte Einsatz von Halo- oder Heiligenschein-Effekten wird gutgeheissen. Man darf in der Werbung mit beliebigen - auch untypischen - Vorzeigebetrieben oder Vorzeigeprodukten ganze Produktpaletten wie «Schweizer Fleisch» bewerben. Die SLK verweist in diesem Fall auf einen früheren Entscheid (123/20), in dem sie schrieb: «Dem Durchschnittskonsumenten dürfte bewusst sein, dass auch in der Schweiz unterschiedliche Formen der Tierhaltung bestehen.» Das reicht für die SLK: Es liegt keine Irreführung vor.

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24.2. 2022

Greenwash in Lehrmitteln – Swissmilk stellt Milchproduktion geschönt dar

Greenwash in Lehrmitteln – Swissmilk stellt Milchproduktion geschönt dar

(VL) Swissmilk stellt den Schulen Lehrmaterialien über die Milch und die Milchproduktion zur Verfügung. An sich eine gute Sache, da die Organisation mit Fachleuten arbeiten kann. Unschön ist jedoch, dass ausschliesslich die positiven Seiten der Milchproduktion gezeigt werden, und die negativen Folgen vollständig ausgeblendet sind. Neben den Schulmaterialien werden auch sog. Lehrfilme für die Werbung eingesetzt, so der Kurzfilm «Die Schweizer Milch ein Klimakiller?» Die Kernbotschaft des Filmes ist: Milchkühe setzen bei der Verdauung Methan frei, dieses wird nach 10 Jahren zu CO2 umgewandelt und lässt unsere Wiesen grünen. Und am Schluss, wird der Kuh Lovely gedankt für «die Pflege der Wiesen».

Mit diesem Film will Swissmilk weismachen, dass die heutige Rindviehhaltung ein Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs ist. Dieser Kreislauf ist aber leider nicht geschlossen. Mit jedem Liter Milch entstehen zusätzliche Treibhausgase, die zur weiteren Klimaerwärmung beitragen.

In Schweizer Zeitungen, (s. tagesanzeiger.ch) erschien am 16.10.2021 unter dem Titel «Neue Milch-Werbung: Hat hier jemand Klimakiller gesagt?» ein kritischer Kommentar zu diesem Film. Die Konsumenten würden irregeführt, so die Autoren Erich Bürgler und Maren Meyer. Swissmilk-Sprecher Reto Burkhardt kontert auf die Kritik mit folgender Aussage: «Es ist viel falsches Wissen rund um die Nachhaltigkeit und das Klima im Umlauf», weiter heisst es, «Swissmilk möchte faktenbasiert unter ganzheitlicher Betrachtung kommunizieren».

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NEWSLETTER / 13.12. 2021

Greenwash bei Produzentenorganisationen

Greenwash bei Produzentenorganisationen

Nach Swissmilk fällt auch Proviande mit irreführender Werbung auf. Dieser Newsletter beleuchtet die rechtliche Situation, die Beschwerdemöglichkeit bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLK) und die neusten Entscheide der SLK im Zusammenhang mit Landwirtschaftsprodukten. Eine Beschwerde zur Proviande-Werbung soll zeigen, ob auf diesem Weg dem verbreiteten Greenwashing Grenzen gesetzt werden können. Als problematisch stellt sich heraus, dass die SLK für die Beurteilung Monate benötigt – länger als viele Werbekampagnen dauern.

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2.11. 2021

Kälbermast: Subventionen auf Kosten des Tierwohls

Kälbermast: Subventionen auf Kosten des Tierwohls

In der Kälbermast ist es Routine, Antibiotika zu verwenden. Die Mengen der eingesetzten Antibiotika je Kilogramm Fleisch stagnieren seit Jahren auf einem hohen Niveau. Wie häufig die Tiere Antibiotika verabreicht bekommen, hängt dabei unmittelbar mit der Haltungsart zusammen. Eine Studie der Universität Bern zeigt auf, dass mit einfachen Massnahmen die Landwirte den Antibiotikaeinsatz drastisch reduzieren können, ohne dass ihnen deswegen Wettbewerbsnachteile entstehen.  Ein Saldo Artikel zeigt auf, warum die Bauern an der bestehenden Praxis festhalten.

>> Saldo Artikel "Kälbermast: Bauern profitieren auf Kosten des Tierwohls"

>>  Studie "Kälbermast: Es geht mit weniger Antibiotika"

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24.11. 2020

SCNAT: Dringender Handlungsbedarf bei den landwirtschaftlichen Stickstoff -und Phosphoremissionen

SCNAT: Dringender Handlungsbedarf bei den landwirtschaftlichen Stickstoff -und Phosphoremissionen

Die Stickstoff- und Phosphoreinträge der Landwirtschaft in die Umwelt sind viel zu hoch. "Sie schädigen Gesundheit, Biodiversität, Wälder und Gewässer in der Schweiz massiv", schreibt die Akademie der Naturwissenschaften SCNAT in einem neuen Factsheet und fordert das Parlament auf, jetzt endlich zu handeln.

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15.8. 2020

In jedem Schweizer Poulet oder Schnitzel steckt zerstörter Amazonas-Regenwald

In jedem Schweizer Poulet oder Schnitzel steckt zerstörter Amazonas-Regenwald

Rund ein Viertel des von Brasilien exportierten Soja stammt aus illegal abgeholzten Urwald. Das ist viel mehr als bisher angenommen, wie neue Analysen zeigen. Die Schweizer Landwirtschaft importierte 2019 für die hiesige Tierproduktion eine Viertel Million Tonnen Soja, davon die Hälfte aus Brasilien, die andere Hälfte aus Osteuropa.  

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31.3. 2020

Coronakrise: Weniger produzieren erhöht die Versorgungssicherheit

Coronakrise: Weniger produzieren erhöht die Versorgungssicherheit

Viele versuchen derzeit, aus der Corona-Krise Profit zu schlagen. Auch der Bauernverband SBV nutzt die aktuelle Situation aus. Er will die Bemühungen des Bundes torpedieren, mit der Agrarpolitik 2022+ eine wenigstens etwas ökologischere Landwirtschaft zu fördern, wie die NZZ aufzeigt. Seine Argumentation: In Krisenzeiten bräuchten wir eine möglichst hohe Inlandproduktion, und dies selbst auf Kosten der Ökologie. Doch das Gegenteil ist richtig.

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6.3. 2020

Wie die Agroindustrie zusammen mit den Agrarmedien den Bauern das Geld aus der Tasche zieht

Wie die Agroindustrie zusammen mit den Agrarmedien den Bauern das Geld aus der Tasche zieht

Agrarmedien überquellen von Inseraten und eingelegten Reklameprospekten zu Produkten, welche ein Bauer "unbedingt haben muss". An der Schweizer Landwirtschaft lässt sich gutes Geld verdienen., Sie gibt Milliarden aus für Futtermittel, Futterzusätze, Pestizide, Dünger, neue Maschinen, neue Gebäude. An der Inserateflut verdienen auch die landwirtschaftlichen Medien kräftig mit. Um die Inserenten bei der Stange zu halten, werden regelmässig grundlegende journalistische Qualitätstandards missachtet. Versteckte Firmenwerbung im redaktionellen Teil ist gang und gäbe. Damit tragen die Bauernmedien eine wesentliche Mitverantwortung für die rekordteure, heute vollständig von Direktzahlungen abhängige Schweizer Landwirtschaft.

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28.1. 2020

Zu hohe Stickstoffemissionen reduzieren Holzzuwachs

Zu hohe Stickstoffemissionen reduzieren Holzzuwachs

Zu hohe Stickstoffemissionen aus der Tierhaltung sind nicht nur Gift für die Biodiversität, sondern behindern auch den Holzzuwachs unserer Wälder. Dies zeigt eine neue Studie. Der kritische Wert liegt bei rund 30 kg Stickstoff pro Hektare und Jahr. Dieser Wert wird in der Schweiz vor allem in den Gegenden mit zu hohen Tierbeständen grossflächig deutlich überschritten. 

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BEITRAG 20.8. 2019

WWF-Benchmark Milchlabel: bestenfalls überzeugen Bio- und Wiesenmilch

WWF-Benchmark Milchlabel: bestenfalls überzeugen Bio- und Wiesenmilch

Der WWF hat die wichtigsten Milchproduktionsstandards der Schweiz verglichen. Bewertet wurden Boden & Wasser (Ressourcenverwendung), Biodiversität, Klima & Energieeffizienz, Tierwohl und Produktionssysteme, Milchviehfütterung und Soziales. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Der Umwelt- und Ressourcenschutz bleibt in fast allen Schweizer Milchlabels auf der Strecke. Nur gerade die Bio-Milch und die IP Suisse-Wiesenmilch (bei Erfüllung aller Zusatzleistungen) schneiden gut ab, am Schwanz liegt unter anderem das neu lancierte Label SwissMilk Green.

>> Zum Artikel der Bauernzeitung
>> Zum Bericht des WWF

20.8. 2019

Brüssel zwingt die Deutsche Landwirtschaft zum Umdenken bei der Düngungspraxis

Brüssel zwingt die Deutsche Landwirtschaft zum Umdenken bei der Düngungspraxis

Nach jahrelangen Umweltversäumnissen in der Deutschen Landwirtschaft  fordert die EU nun massive Verschärfungen in der Düngungspraxis, so unter anderem
- eine flächendeckende, schlagbezogene, elektronische Erfassung der Nährstoffströme,
- reduzierte Düngergaben für Hangflächen bereits ab 5% Neigung, und
- verlängerte Sperrfristen für das Ausbringen von Dünger in belasteten Gebieten.
Werden diese Forderungen nicht innerhalb kurzer Fristen erfüllt, drohen hohe Strafzahungen. Diese will die deutsche Politik unbedingt vermeiden. Politik und Verbände sind sich nun plötzlich über die notwendigen Verschärfungen einig. 

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14.8. 2019

Neues Label der Schweizer Milchbranche: Grünes Mäntelchen für ein Weiter wie bisher

Neues Label der Schweizer Milchbranche: Grünes Mäntelchen für ein Weiter wie bisher

"Swissmilk green" heisst das neue Label der Schweizer Milchbranche. Lanciert wurde es mit bundesrätlicher Beihilfe nach jahrelangem zähen Ringen. Handfeste ökologische Mehrleistungen sucht man bei Swissmilk green vergebens, sie waren in der Branche offensichtlich nicht mehrheitsfähig.

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13.4. 2019

Schoggigesetz - ein Musterbeispiel für absurde Agrarsubventionen

Schoggigesetz - ein Musterbeispiel für absurde Agrarsubventionen

In der Schweiz wird 20% mehr Milch produziert als der heimische Markt aufnehmen kann. Bis 2018 wurde die überschüssige Milch mittels Exportsubventionen ins Ausland abgesetzt. Rund 80 Millionen Franken Steuergelder setzte der Bund dafür jedes Jahr ein. 

Da die Schweiz damit gegen die Regeln der WTO verstiess, wurde sie gezwungen, das Schoggigesetz 2018 aufzugeben. 2019 trat eine trickreiche Nachfolgeregelung in Kraft. Der Bund verbilligt nun weiterhin mit 80 Millionen Franken die Milchexporte - neu aber indirekt über ein privatrechtlich organisiertes Konstrukt. Wie die NZZ berichtet, geraten sich nun die bezuschussten Firmen und Produzenten in Bezug auf die Verteilung der Gelder in die Haare.

>> Zum Artikel in der NZZ

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25.10. 2018

Rekordhoher Antibiotikaeinsatz in der Schweizer Milchproduktion

In den Schweizer Milchviehställen wird mehr als doppelt so viel Antibiotika eingesetzt wie im übrigen Europa - und gar 17 Mal mehr als in Dänemark. Dies zeigt eine kürzlich publizierte Studie. Grund sind unter anderem die überhöhten Milchleistungen sowie erhöhte Qualitätsanforderungen in der Schweiz. Aus finanziellen Gründen würden sogar Reserve-Antibiotika eingesetzt. Die Folge: Resistente Bakterien verbreiten sich über die Milch.

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29.7. 2018

Zu viel Gülle belastet die Schweizer Seen

In vielen Schweizer Seen finden die Fische nur noch mit Mühe genügend Sauerstoff zum Leben. Schuld daran sind die überhöhten Tierbestände in der Landwirtschaft. Die Bemühungen der Agrarpolitik, die Tierbestände zu reduzieren, haben aufgrund von Fehlanzreizen bisher versagt. Noch immer bewilligen Kantone stattdessen fast à discrétion zusätzliche Stallkapazitäten, die das Problem weiter verschärfen.

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KASSENSTURZ / 19.6. 2018

Zu hohe Tierbestände bringen zu viel Ammoniak in der Luft. Doch Behörden foutieren sich um Gesetz

Ammoniak entweicht aus der Gülle in die Luft und bildet Feinstaub. Dieser verursacht Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Ammoniak ist in den hohen Mengen zudem eines der gravierendsten Umweltgifte. Es überdüngt Moore und Trockenwiesen, schädigt den Wald und reduziert die Biodiversität.

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AGROSCOPE / 8.5. 2018

Weniger Kraftfutter = mehr Verdienst

Weitere Studien bestätigen, was seit Jahren bekannt, aber erst von wenigen Landwirtschaftsbetrieben umgesetzt wird: Mit einem weitgehenden Verzicht auf Kraftfutter lässt sich Milch deutlich kostengünstiger produzieren. Betriebe, die gegenüber der in der Schweiz sonst üblichen Ration fast ganz auf Kraftfutter verzichten, haben pro Liter Milch um 24-32% geringere Produktionskosten. Umgerechnet auf den Arbeitsverdienst heisst das, dass diese Betriebe damit pro eingesetzte Stunde das Doppelte verdienen.

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23.4. 2018

"Faire Milch": Noch kein Weg aus der Sackgasse

Die Schweizer Milchbranche leidet unter jahrelangen Fehlentscheidungen. Nach Aufhebung der Milchkontingentierung hat sich die Mehrheit der  Betriebe für eine starke Ausdehnung der Milchproduktion mithilfe von immer mehr Kraftfutter entschieden. Neben Umweltschäden verursachte diese Strategie auch einen Zusammenbruch des Milchpreises. Statt das Problem an der Wurzel zu packen und den Kraftfuttereinsatz zu reduzieren soll nun der Konsument freiwillig mehr für Schweizer Milch bezahlen. Ob die Rechnung aufgeht?
>> Mehr im Artikel im Doppelpunkt

18.4. 2018

Bio Suisse schränkt Kraftfutter-Einsatz ein

Maximal 5 Prozent Kraftfutter sowie 100 Prozent Schweizer Knospe-Futter ab 2022: Dies hat Bio Suisse an ihrer heutigen Delegiertenversammlung beschlossen.

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SONNTAGSBLICK / 25.3. 2018

Hofdüngerüberschüsse treiben krude Blüten

Vor Kurzem berichtete Saldo über die zunehmenden Gülle- und Hofdüngerexporte aus der Ostschweiz nach Österreich und selbst bis nach Norddeutschland. Offenbar sind die Tierbestände in den Kantonen Thurgau und St. Gallen so hoch, dass man kaum mehr weiss wohin mit ihrem Hofdünger.
Ein findiger Transporteur hat nun aus der Situation ein eigenes Geschäftsmodell entwickelt.

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SALDO / 21.2. 2018

Zu viele Futtermittelimporte machen zu viel Mist

2,3 Millionen Tonnen Mist und Gülle, das sind 77'000 grosse Lastwagenladungen, werden jedes Jahr quer durch die Schweiz gekarrt, weil die Futtermittelimporte auf viele Höfe und die damit gefütterten überhöhten Tierbestände jedes Mass verloren haben. Sie produzieren so viel Gülle und Mist, dass diese sogar nach Norddeutschland exportiert werden, wie das Konsumentenmagazin Saldo berichtet. 

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2.12. 2017

Säuliamt: Milch ohne Mehrwert mit Mehrpreis verkaufen?

Mit «Di fair Milch Säuliamt» beschreiten die Milchbauern im Südwesten des Kantons Zürich einen neuen Weg für einen höheren Milchpreis. Sie vermarkten ihre eigene, regional verarbeitete Milch selber. Die Landi Albis nimmt ihre Milch in ihren 11 Volg-Läden ins Sortiment auf. Die Bauern erhalten zwischen 75 bis 80 Rappen je Kilo. Das ist gut 20 Rappen mehr als derzeit üblich, und fast so viel wie für Bio-Milch. 

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SONNTAGSZEITUNG / 12.11. 2017

Schweizer Schweineproduktion: Haarsträubender Antibiotikaeinsatz

Ein Tierarzt packt aus und bringt die Schweineproduktion und an ihr verdienende Firmen wie fenaco in ein schiefes Licht. Schweineställe seien Brutstätten für antibiotikaresistente Bakterien, auch weil in der EU längst verbotene Mittel in der Schweiz noch immer eingesetzt werden dürften.

Immerhin: Der Antibiotikaeinsatz ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.  Doch viel bleibt noch zu tun.

>> Zum Artikel

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28.9. 2017

Verminderter Kraftfuttereinsatz erhöht Milchleistung und Produktivität

Eine Halbierung des Kraftfuttereinsatzes erhöht die Milchleistung pro Kuh und die Produktivität der Milchproduktion. Dies das Resultat eines Versuchs in Süddeutschland, an dem u.a. der Forschungsbetrieb Aulendorf und die Universität Hohenheim mitgewirkt haben.

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ECO SRF / AGROSCOPE / 25.9. 2017

Milchproduktion: Mehr verdienen durch weniger Kraftfutter und mehr Weide

Was Vision Landwirtschaft 2016 in einem Faktenblatt aufgezeigt hat, bestätigte jetzt Agroscope mit detaillierten Betriebsanalysen: Milchproduktion könnte auf vielen Schweizer Betrieben deutlich effizienter, umweltschonender und rentabler betrieben werden, wenn weniger Kraftfutter gefüttert und die Weidehaltung ausgebaut würde. Dazu eignen sich aber die Hochleistungsrassen wenig. Dies ist mit ein Grund, warum erst eine kleine Minderheit von Bauern auf diese Weise Milch produziert. ECO berichtet in einem Beitrag über die Bemühungen, einen "neue Schweizer Kuh" zu züchten.


8.8. 2017

Evaluation des GMF-Programms bestätigt geringe Wirkung und mangelhafte Kontrollierbarkeit

Die seit langem erwartete Evaluation des 2014 eingeführten Direktzahlungs-Programms für Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) liegt nun öffentlich vor.

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WOZ / 24.5. 2017

Der Hühnerwahnsinn

Was ist los mit der Schweizer Landwirtschaft? Am gleichen Tag, an dem die Handelszeitung auf einer ganzen Seite über den "Milch-Irrsinn" berichtet, titelt die WOZ "Der Hühnerwahnsinn". Schaumschlägerei? Die dargestellten Fakten genügen, dass einem Durst und Hunger nach Schweizer Milch oder Schweizer Poulets vergehen. Ob Bio oder konventionell ist tendenziell zunehmend einerlei.

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HANDELSZEITUNG / 24.5. 2017

Der Milch-Irrsinn

In der Schweiz wären alle Voraussetzungen erfüllt, um Milch nachhaltig  und von besonderer Qualität zu produzieren. Doch die Entwicklung läuft seit Jahren in die gegenteilige Richtung: Immer höhere Milchleistungen mit immer grösseren Kraftfutterimporten aus dem Ausland. Das Resultat: Umweltprobleme, ein tiefer Milchpreis und zu hohe Produktionskosten. Eine schlechtere Strategie für die Milchbauern und die Umwelt ist schwer vorstellbar. Dafür steigen die Umsätze der Futtermittelhändler und die Margen des Handels. Die Handelszeitung leuchtet die absurde Entwicklung aus.
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SRF 10VOR10 / 7.3. 2017

Milchproduktion: Mehr Verdienst mit Gras statt Kraftfutter

160 Millionen Franken könnten die Schweizer Milchbetriebe mehr verdienen, wenn sie weniger Kraftfutter einsetzen und ihre Kühe vermehrt weiden lassen  würden.  Dies zeigte eine Studie von Vision Landwirtschaft.
Ein TV-Beitrag von SRF portraitiert einen Betrieb, der diese Möglichkeiten konsequent nutzt. Vor kurzem stellte nun auch die erste Landwirtschaftsschule der Schweiz ihren Betrieb auf dieses Konzept um. Nach Jahrzehnten, in denen in der Milchproduktion die ökologisch und für das Tierwohl problematische Hochleistungsstrategie gepredigt wurde, eine kleinen Revolution. 
>> Zum TV-Beitrag

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14.2. 2017

Futtermittelimporte hinterlassen irreversible Umweltschäden

Wenn die Nutztiere im grossen Stil nicht mehr dort gehalten werden, wo ihr Futter wächst, entstehen vielfältig Umweltprobleme. Die Schweizer Landwirtschaft ist bei dieser Entwicklung ganz vorne mit dabei.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 14.2. 2017

Fleisch: Wo Schweiz drauf steht, ist nicht mehr viel Schweiz drin

Die Hälfte der Schweizer Fleischproduktion basiert auf importierten Futtermitteln. Bei „Schweizer“ Poulets sind es gar über 70%. Die Konsumenten werden darüber im Dunkeln gelassen. Das Nachsehen haben diejenigen Produzenten, die tatsächlich Schweizer Fleisch produzieren. Und die Umwelt. Vision Landwirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Thema befasst und fordert die Politik zum Handeln auf.

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BUCH 21.11. 2016

Lehr- und Sachbuch über die Wiesen und Weiden der Schweiz und ihre standortgemässe Nutzung

Lehr- und Sachbuch über die Wiesen und Weiden der Schweiz und ihre standortgemässe Nutzung

In der Schweiz und in vielen Bergregionen sind Wiesen und Weiden das Rückgrat der Landwirtschaft und der Biodiversität zugleich. Das Buch zeichnet die bewegte Geschichte des Wieslandes in der Schweiz und in Mitteleuropa detailliert nach. Ökologie, Produktivität und Typologie der Wiesen und Weiden werden allgemeinverständlich aufgearbeitet. Anhand vieler Beispiele vermittelt es praxisnah die Grundlagen für eine standortgemässe und ressourcenschonende Nutzung des Wieslandes. Einen wichtigen Stellenwert nimmt das gesamtbetriebliche Konzept eines standortgemäßen Futterbaus ein. Eine Beschreibung und ein Bestimmungsschlüssel der wichtigsten Wiesentypen runden den praxisorientierten Teil ab.

Der Autor ist Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft.

>> Leseprobe (S. 1-34 inkl. Inhaltsverzeichnis und ausführliche Zusammenfassung)
>> Buchbesprechung in "Naturschutz und Landschaftsplanung"

Das Buch ist in Printform seit November 2017 vergriffen. Ab Juni 2019 ist es über alle gängigen Online-Shops (z.B. Haupt-Verlag) als eBook wieder erhältlich.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 25.8. 2016

Schweizer Milchproduktion: 160 Mio. Franken mehr Einkommen mit Weide- statt Hochleistungsstrategie

Die Milchbauern in der Schweiz leiden unter dem Milchpreiszerfall als Folge der Überproduktion. Angesichts der Fixierung auf einen besseren Milchpreis geht leicht vergessen, dass die Kostenseite für das Einkommen ebenso ausschlaggebend ist. Die in der Schweiz dominierende Hochleistungsstrategie der Milchwirtschaftsbetriebe schneidet dabei schlecht ab. Deutlich kostengünstiger ist die graslandbasierte, weideorientierte Milchproduktion. Würde ihr Potenzial konsequenter genutzt, könnten die Produzenten mindestens 160 Millionen Franken mehr verdienen – bei gleichzeitig deutlich besserer Ökobilanz, einer Entlastung des Milchmarktes und höherem Tierwohl. Dies zeigen Zahlen des neuesten Faktenblattes von Vision Landwirtschaft. 

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VISION LANDWIRTSCHAFT / FAKTENBLATT 1.8. 2016

Faktenblatt Nr. 7: Weide- statt Hochleistungsstrategie in der Schweizer Milchproduktion

Vergleich von Hochleistungsstrategie und Vollweide mit geringem Kraftfuttereinsatz

Mehrere Studien zeigten in den letzten Jahren, dass sich Einkommen und Stundenlöhne auf Schweizer Milchwirtschaftsbetrieben durch eine Reduktion der Produktionskosten wesentlich verbessern lassen. Wichtige Möglichkeiten zur Kostenreduktion bestehen einerseits in der Reduktion des Kraftfuttereinsatzes und andererseits in der Nutzung von Weidesystemen anstelle der aufwändigen Stallfütterung.

Der Grossteil der Milchbetriebe in der Schweiz setzt heute auf eine Hochleistungsstrategie mit Stallhaltung und wesentlichem Kraftfuttereinsatz. Im vorliegenden Faktenblatt werden die Einkommensverbesserungspotenziale und die wichtigsten Umweltwirkungen untersucht, welche aus einer Umstellung auf weidebetonte Haltung in Kombination mit einem weitgehenden Verzicht auf Kraftfutter resultieren. Basis der Berechnungen bilden Studien, welche verschiedene Milchproduktionsstrategien empirisch miteinander verglichen.

Dokumente

SRF / FERNSEHBEITRAG 27.5. 2016

Laufend tiefere Milchpreise

Im März lag der Produzentenpreis für Molkereimilch bei 53,96 Rappen pro Kilo. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der Milchpreis-Erhebungen durch das BLW im Jahr 1999. Schuld ist unter anderem die Überproduktion, nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Europa, und eine gleichzeitig leicht sinkende Nachfrage. An einem kürzlich von der Branche einberufenen Milchgipfel wurden mehr Subventionen vom Bund und eine stärkere Absatzsförderung gefordert.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / FAKTENBLATT 1.11. 2015

Faktenblatt Nr. 5: Multifunktionale Landwirtschaft: Lässt sich Versorgungssicherheit mit Ressourceneffizienz und dem Schutz der Biodiversität vereinbaren?

Möglichst viel zu produzieren ist zum wichtigsten Ziel einiger bäuerlicher Organisationen geworden. Auch der Bund fördert mit Pauschalsubventionen, Anbauprämien und Grenzschutz eine laufend steigende Nahrungsmittelproduktion in der Schweiz. Begründet wird dies mit der Versorgungssicherheit. Doch eine hohe Produktion in Normalzeiten garantiert nicht eine sichere Ernährung im Krisenfall. Im Gegenteil, sie kann diese sogar gefährden. Das ist der Fall, wenn die Produktion immer stärker von Importen - beispielsweise Futtermitteln, Energie, Maschinen, Dünger, Pestiziden - abhängt oder wenn sie die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt. Zudem leiden die Produzentenpreise unter der zu hohen Produktion.
Wie viel Produktion ist für die Versorgungssicherheit nötig und tragbar? Dieser Frage geht das neue Faktenblatt von Vision Landwirtschaft nach. Die Resultate von Szenarienrechnungen zeigen: Die Versorgungssicherheit kann mit einer um 10-20% geringeren Produktion besser gewährleistet werden - solange das Landwirtschaftsland nicht weiter abnimmt.

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FELIX SCHLÄPFER ET ANNE BERGER / ZEITUNGSARTIKEL 7.5. 2015

Subventions fédérales contradictoires pour le lait

L'agriculture suisse a atteint un nouveau record de production laitière 2014. Cette surproduction n'apporte presque que des perdants: producteurs, environnement, contribuables. Avec ses incitations perverses de subventions forfaitaires, l'État est largement responsable de cette situation. Pourtant l'Union suisse des paysans et le producteur laitiers demande encore plus de soutien financier. Un article dans Le Temps montre pourquoi cette politique fait fausse route.

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FELIX SCHLÄPFER / ZEITUNGSARTIKEL 5.3. 2015

Subventionen bedrängen Milchmarkt

2014 hat die Schweizer Landwirtschaft erneut soviel Milch produziert wie nie zuvor. Die Überproduktion kennt fast nur Verlierer: Produzenten, Umwelt, Steuerzahler. Mit seinen Fehlanreizen durch pauschale Subventionen ist der Bund für die Situation wesentlich mitverantwortlich. Trotzdem fordern Schweizer Bauernverband und Schweizer Milchproduzenten bei jeder Gelegenheit noch höhere Staatsgelder. Warum diese Politik die Probleme nur verschärfen wird, zeigt ein Meinungsbeitrag in der NZZ.

Dokumente und Links

BLW / MITTEILUNGEN 15.12. 2014

Strategie gegen Antibiotikaresistenzen geht in Anhörung

Die Nationale Strategie gegen Antibiotikaresistenzen wurde heute in die Anhörung geschickt. Eine zentrale Massnahme bilde die bereichsübergreifende Überwachung der Resistenzsituation und des Antibiotikaverbrauchs in der Humanmedizin, in der Veterinärmedizin, in der Landwirtschaft sowie in der Umwelt. Weiter soll die Prävention gefördert werden, damit weniger Antibiotika eingesetzt werden müssen, sowie vermieden werden, dass Antibiotika unsachgemäss eingesetzt werden.

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TAGESANZEIGER / ZEITUNGSARTIKEL 23.11. 2014

Experten fordern Antibiotika-Verzicht in der Tierproduktion

Durch den verbreiteten Einsatz von Antibiotika insbesondere in der Tierproduktion breiten sich antibiotikaresistente Bakterienstämme besorgniserregend aus. Die Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit ist darüber alarmiert und fordert in einem neuen Strategiepapier, dass in der Schweizer Nahrungsmittelproduktion ganz auf Antibiotika verzichtet werden soll. Der Schweizer Bauernverband SBV wiegelt wie immer in solchen Fällen sofort ab: das sei nicht praktikabel. Es könne doch nicht sein, dass leidende Tiere nicht mehr mit den entsprechenden Medikamenten behandelt werden dürfen, lässt sich der SBV-Präsident verlauten.
Leidende Bauernfamilien, leidende Tiere, leidende Weltbevölkerung, die mit einer möglichst intensiven Produktion ernährt werden muss: Wo auch immer auf Defizite in der Schweizer Landwirtschaft hingewiesen wird, kontert der Bauernverband mit bilderstarkem Jammern und steckt den Kopf in den Sand. Das ist für die Entwicklung der Landwirtschaft und ihr Image längerfristig verheerend. Dass die Fachkommission Biosicherheit auf die akuten Probleme in der Tierproduktion hinweist und konkrete Vorschläge macht, ist ausserordentlich begrüssenswert. Ein generelles Verbot dürfte zwar nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Ausser Zweifel steht hingegen, dass im Bereich des Antibiotikaeinsatzes in der Tierproduktion in den nächsten Jahren eine weitgehende Reduktion unumgänglich sein wird. Vision Landwirtschaft stellt derzeit im Rahmen eines Projektes die Vielzahl möglicher oder bereits praktizierter Massnahmen und Bewirtschaftungsstrategien zusammen, mit denen der Einsatz problematischer Stoffe (Antibiotika, Pestizide) in der Landwirtschaft besser erfasst und vor allem massgeblich reduziert werden kann. Die Landwirtschaft braucht auf ein proaktives Vorgehen bei der Lösung von Problemen und keine Vogel-Strauss-Politik.

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NZZ AM SONNTAG / ZEITUNGSARTIKEL 22.10. 2014

Rüebli aus der Kanone

Effizienz ist ein Schlüsselwort in der Lebensmittelindustrie. Trotz aller schönen Werbebilder einer heilen Landwirtschaft: Am Ende sind das Schweizer Poulet und das Schweizer Ei trotz Sonnensegel und Wintergarten heute weitgehend ein Industrieprodukt.

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ANDREAS BOSSHARD / KOMMENTAR 1.7. 2014

Fundamentaler Widerspruch

Inwieweit sind die Millionen Tonnen Futtermittelimporte im konventionellen Landbau ökologisch und ethisch vertretbar? Auf diesen fundamentalen Widerspruch wird debattiert. Bis jetzt hat der Konsument den Schwindel nicht bemerkt aber der Wind könnte in der Schweiz drehen. Eine Meinung von Andreas Bosshard in Ökologie & Landbau

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BAFU / 20.5. 2014

Merkblatt Gewässerraum im Landwirtschaftsgebiet

Bis Ende 2018 müssen die Kantone entlang von Gewässern Gebiete festlegen, die dem Gewässer- und Hochwasserschutz dienen. Ein neues Merkblatt zeigt, wie die Ausscheidung zu erfolgen hat.

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AGRICULTURE, ECOSYSTEMS & ENVIRONMENT / WISSENSCHAFTLICHE ARTIKEL 24.1. 2014

Zu hohe Stickstoff-Einträge vermindern die Artenvielfalt in der Schweiz

Mithilfe von Daten aus dem Biodiversitätsmonitoring der Schweiz wurden die Auswirkung von Stickstoffeinträgen auf die Artenvielfalt von Gefässpflanzen und Moosen in Bergwiesen untersucht. Eine Abnahme der Artenvielfalt konnte bereits bei 10 bis 15 Kilogramm Stickstoff pro Hektare und Jahr nachgewiesen werden. Bisher wurde ein kritischer Grenzwert von 20 Kilogramm angenommen.

In der Schweiz werden in einigen Regionen mit über 50-60 Kilogramm N besonders hohe Stickstoff­einträge gemessen. Hauptverursacherin sind überhöhte Tierbestände der Landwirtschaft als Folge stark gestiegener Mengen importierter Futtermittel. Die Schweiz gehört zu den drei europäischen Ländern mit den höchsten Emissionen an Ammoniak, einer besonders umweltschädlichen Form von Stickstoffemissionen aus der Tierhaltung.

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SCHWEIZER NATIONALFONDS / MITTEILUNGEN 7.1. 2014

Wasserbedarf minimieren, Produktivität erhalten

Ein zunehmend wärmeres Klima bedeutet für viele Landwirtinnen und Landwirte der Schweiz, dass sie ihre Kulturen zukünftig vermehrt bewässern müssen, da viele Flüsse weniger Wasser führen. Die landwirtschaftliche Produktion wird jedoch nicht wesentlich geschmälert, wenn die Zunahme des Wasserbedarfs begrenzt wird.

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.3. 2013

Milchviehzucht – mit Vollgas in die falsche Richtung

Es sind zwar immer noch Bauern, welche die besten und schönsten Kühe im Ring inter- nationaler Viehschauen stolz präsentieren. Und es sind immer noch Bauern, in deren Ställe die Spitzentiere stehen. Doch die treibende Kraft hinter der Entwicklung zu immer extremeren Milchleistungen hat kaum mehr etwas mit bodenständiger Landwirtschaft zu tun, viel aber mit Industrie und Profit. 

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.10. 2011

Naturnahe Milchproduktion ist wirtschaftlicher

Die Milch stammt nicht aus dem Supermarkt, sondern noch immer von der Kuh. Und die vollbringt ihre Produktion in einem wunderbar anmutenden, extrem komplexen organi- schen Prozess. 

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VISION LANDWIRTSCHAFT / NEWSLETTER 1.7. 2011

Edinburgher Erklärung fordert Halbierung des Fleischkonsums

Eine nachhaltige Landwirtschaft ist nicht ohne den nachhaltigen Konsumenten mög- lich. Ein Schlüsselfaktor ist dabei unser Fleischkonsum. Eine Reduktion um die Hälf- te würde zahlreiche Umweltprobleme der Landwirtschaft auf einen Schlag lösen. Genau dies forderten Wissenschafter an einer internationalen Konferenz. 

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VISION LANDWIRTSCHAFT / BUCH 1.1. 2011

Das Weissbuch zur Landwirtschaft

Das Weissbuch zur Landwirtschaft
Cover Weissbuch

Das 2010 von Vison Landwirtschaft herausgegebene "Weissbuch Landwirtschaft Schweiz" legte einen entscheidenden Grundstein für die wieder in Gang gekommenen Reformbemühungen der Schweizer Landwirtschaftspolitik. Die erste Auflage des Buches war innert weniger Monate ausverkauft. Die zweite Auflage ist hier erhältlich.

Die Anfangs der 1990er Jahre auf Druck verschiedener Volksinitiativen eingeleitete Agrarreform kam während zwei Jahrzehnten kaum vom Fleck. Der Grossteil der damals eingeführten agrarpolitischen Instrumente wurden den damals gesetzten Zielen und dem neuen landwirtschaftlichen Verfassungsartikel von 1996 nicht gerecht. Öffentliche Mittel in Milliardenhöhe wurden nicht verfassungskonform eingesetzt und schadeten der Zukunftsfähigkeit, der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Schweizer Landwirtschaft in unverantwortlicher Weise.

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