Die Überlegungen der NZZ funktionieren sehr gut bei pflanzlichen Produkten jedoch viel weniger bei tierischen Produkten. Denn die grossen Belastungen der Produktion von tierischen Produkten entstehen durch die hohe Stickstoffverschmutzung (diese ist in Deutschland und Österreich ähnlich wie in der Schweiz) und einer Belastung der Biodiversität. Auch die hohen Treibhausgasemissionen welche durch die Tierhaltung verursacht werden sind im Ausland ähnlich hoch wie in der Schweiz und oftmals bei Bio-Produktion nicht wirklich geringer als bei konventioneller Produktion.
In Bezug auf die Klimabilanz funktioniert diese Strategie der Erhöhung der Importe nicht, solange die Ernährungsmuster in der Schweiz gleich bleiben. Landwirtschaft und Ernährung tragen mit 17% einen hohen Anteil zu den Treibhausgas-Emissionen in der Schweiz bei. Mit einer Ernährung, welche sich an den Empfehlungen der Schweizer Lebensmittelpyramide ausrichtet, können neben der Förderung der Gesundheit der Bevölkerung gleichzeitig der Treibhausgas-Fussabdruck der Ernährung sowie weitere negative Umweltwirkungen mehr als halbiert werden. Die Produktion muss dazu aber so angepasst werden, dass die ackerfähigen Flächen für die direkte menschliche Ernährung genutzt und die verbleibenden Tiere mit Gras der natürlichen und nicht ackerfähigen Grünlandflächen sowie Abfällen aus der Lebensmittelproduktion versorgt werden. Insgesamt könnte so der Selbstversorgungsgrad sogar erhöht werden.
Der Ansatz mit den höheren Importen funktioniert, wenn dann tatsächlich mehr Bio-Produkte importiert werden und eher der Anteil an pflanzlicher Ernährung sich erhöht. So können beispielsweise die Pestizid-Belastungen in der Umwelt gesenkt werden können.
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Kunstdüngerwirtschaft in der Sackgasse