Die heutigen Entscheide des Ständerats zum Thema 3,5 Prozent Biodiversitätsförderflächen auf Ackerland sind enttäuschend: Die Planungsunsicherheit für die Schweizer Landwirtschaft sowie die Doppelspurigkeiten für die Kantone werden grösser. Das jahrelange Hin und Her zum Thema Acker-BFF schadet der Glaubwürdigkeit der Politik. Der unbestrittene Bedarf für mehr Biodiversität im Ackerland bleibt bestehen. Umso wichtiger wird jetzt die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Marktpartnern.
Die Annahme der Mo. Grin 22.3819 bewirkt die vollständige Streichung der 3,5 Prozent Biodiversitätsförderflächen auf Ackerland. Damit fällt eine bedeutende Massnahme im Absenkpfad Nährstoffverluste und Pflanzenschutzmittel weg. Das BLW ist der Landwirtschaft mit dem Verordnungspaket 2024 entgegenkommen und hat die Massnahme praxisfreundlicher gestaltet. Zudem haben sich die Kantone auf die Umsetzung vorbereitet und zahlreiche Betriebe die geforderten Flächen in ihrem Ackerland eingeplant oder bereits umgesetzt. Trotzdem hat der Ständerat heute die vom Parlament mehrfach bestätigte Massnahme definitiv versenkt. Die Agrarallianz appelliert an die landwirtschaftlichen Akteure und Marktpartner, das Thema Biodiversität weiterhin offensiv anzugehen. Biodiversitätsförderung und Lebensmittelproduktion gehen Hand in Hand: Mehrere grosse Projekte bzw. Programme von Bio Suisse, IP-SUISSE, ihren Marktpartnern und Naturschutzorganisationen zeigen auf, dass Biodiversität und Landwirtschaft erfolgreich miteinander kombiniert werden können (Biodiversität & Landwirtschaft: gute Beispiele). Ein Schlüsselfaktor all dieser Erfolgsmodelle besteht in der übergreifenden Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Landwirtschaft, Marktpartnern und Umweltorganisationen.
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