Das Bundesamt für Landwirtschaft hat kommuniziert, dass die Massnahmen für die Reduktion von Pestiziden erfolgreich seien, dies nach dem ersten Jahr der Anpassung der Produktionssystembeiträge. So haben Landwirtschaftsbetriebe 19 Prozent (53'000 ha) der Gesamtfläche an Ackerland, Rebflächen und Obstanlagen ohne den Einsatz von Herbiziden bewirtschaftet. Zudem verzichteten die Betriebe auf rund einem Viertel der gesamten Ackerfläche (102’000 ha) auf Fungizide und Insektizide (+10'000 ha gegenüber 2022).
Als Reaktion auf die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative hat das Parlament 2022 die parlamentarische Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» verabschiedet. Damit hatte das Parlament den Bundesrat beauftragt, die Risiken bei der Anwendung von Pestiziden bis 2027 um 50 Prozent zu reduzieren und die Nährstoffverluste angemessen zu senken.
Diese erste Auswertung zum Jahr 2023 zeigt auf, dass grundsätzlich eine gewissen Dynamik in die richtige Richtung da ist und die Landwirt:innen auch beweglich sind und auf so ein Programm positiv reagieren. Was aber die Bilanz schönt, ist die Anzahl Bio-Betriebe, die neu in der Statistik erfasst werden.
Für das laufende Jahr sieht IP Suisse, dass es einen Rückgang im Anbau von herbizidfreiem Weizen im IP-Suisse Programm gibt. Auch im Kartoffel-Programm gibt es Herausforderungen. Dies lässt eher darauf schliessen, dass die Produktionssystembeiträge keine langfristigen Veränderungen bewirken. Damit das Programm tatsächlich gut weitergeht, wird es auch noch Veränderungen am Markt brauchen, so dass die aufwendigeren Produktionen ohne Pestizide auch ökonomisch funktionieren.
In der gleichen Mitteilung hat das Bundesamt für Landwirtschaft kommuniziert, dass beim neuen Weidebeitrag die Beteiligung beinahe 50 Prozent über den Erwartungen lag. Über 10'000 Rindviehbetriebe (32 %) haben im letzten Jahr erstmals an diesem neuen Programm teilgenommen.
Für die neuen und weiterentwickelten Produktionssystembeiträge hat der Bund im vergangenen Jahr rund 260 Millionen Franken ausgerichtet, was etwa 10 Prozent des Kredits der Direktzahlungen entspricht. Diese Mittel wurden mittels Beitragssenkungen bei anderen Direktzahlungen vollständig kompensiert.