Die Wirkung des Programms auf eine Senkung des Kraftfuttereinsatzes erwies sich gemäss der Studie der Agroscope wie erwartet als gering. Der Kraftfutteranteil ging um knapp einen Prozentpunkt zurück gegenüber Betrieben, die nicht am Programm teilnahmen.
Was dies hinsichtlich der ökonomischen Effizienz bedeutet, ist rasch berechnet (im Evaluationsbericht sucht man diese Angabe vergeblich): Ein Kilo reduziertes Kraftfutter kostete den Steuerzahler rund 2 Franken - mehr als das Doppelte des Kraftfutter-Marktpreises selber.
Insgesamt habe gemäss Selbstauskünften nur etwa ein Viertel der am Programm teilnehmenden Bewirtschafter ihre Fütterung angepasst, wobei es bei der Gruppe der Milchbetriebe immerhin rund die Hälfte war.
Kritisch wird im Bericht die mangelhafte Kontrollierbarkeit des Programms beleuchtet.
Trotz GMF-Programm nimmt in der Schweiz der Kraftfutterimport weiter zu, wie die neuesten Agristat-Zahlen zeigen.
Damit bestätigten sich die grundlegenden Schwachpunkte , welche Vision Landwirtschaft bereits bei der Einführung gegenüber dem GMF-Programm kritisierte. Das GMF-Programm ist in der gegenwärtigen Form schlicht nicht zielführend. Es verursacht beträchtlichen administrativen Aufwand praktisch ohne Wirkung. Dem Programm wurden damals, quasi in letzter Minute kurz vor dessem Einführung, aufgrund massivem Druck aus der Milchbranche die letzten Zähne gezogen. Dadurch ist eine Art neuer Tierbeitrag entstanden, der keinen Beitrag an eine marktnähere und nachhaltigere Milch- und Fleischproduktion leistet.
Vision Landwirtschaft hat zusammen mit externen Experten einen verbesserten GMF-Vorschlag erarbeitet, der einen wirksamen Anreiz in die angestrebte Richtung gibt, administrativ viel weniger Aufwand verursacht und bei dem die Kontrollierbarkeit tatsächlich gegeben ist.
>> Zum Evaluationsbericht von Agroscope